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Mit 100 durch Rammenau

Die Gemeinde blitzt seit dem Frühjahr selbst. Erstmals gibt es jetzt belastbare Ergebnisse.

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© Steffen Unger

Rammenau. Gut vier Wochen hing das mobile Geschwindigkeitsmessgerät am Rammenauer Ortseingang aus Richtung Autobahn. In den 264 Stunden, die es in dieser Zeit in Betrieb war, wurde die Geschwindigkeit von fast 90 000 Fahrzeugen erfasst. Der Schnellste raste mit 102 km/h ins Dorf, sagte Danilo Jahn. Er ist Gemeinderat und betreut die Geschwindigkeitsmessungen im Auftrag der Gemeinde ehrenamtlich.

85 Prozent aller Kraftfahrer, die die Kontrollstelle passierten, fuhren Tempo 50 oder lagen unmittelbar am Ortseingang wenige km/h darüber. Das heißt im Umkehrschluss: Fast jeder Sechste war zu schnell. Allerdings zeigt das Messgerät Wirkung. Gemessen wurde jedes Fahrzeug zweimal: am Ortseingangsschild und rund 100 Meter weiter am Abzweig ins Dorf. 99 Prozent aller Autofahrer traten auf diesem Teilstück auf die Bremse. Für die Gemeinde ein Erfolg. Sie kaufte das Gerät, um die Sicherheit auf ihren Straßen zu erhöhen.

Das Gerät erfasst alle Daten über die Anzahl von Fahrzeugen und gemessene Geschwindigkeiten. Aber es „fotografiert“ keinen, sodass Rasern (vorerst) kein Bußgeldbescheid droht. „Doch wir können die Daten nutzen, um gegenüber dem Landratsamt Geschwindigkeitskontrollen an Schwerpunkten zu fordern“, sagt Bürgermeisterin Hiltrud Snelinski.

Aktuell ist das Messgerät nicht im Einsatz. Danilo Jahn wird die Ergebnisse dem Gemeinderat vorstellen. Danach soll über den nächsten Einsatzort des akkubetriebenen Messgerätes entschieden werden. Möglich wären Straßen, wo Höchsttempo 30 gilt. (SZ/ir)