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„Mir ist Unabhängigkeit wichtig“

Vorgestellt: Polizist René Müller, der für die FDP Bürgermeister in Ebersbach werden will und das Programm Ebersbach 2030 ausgerufen hat.

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© Klaus-Dieter Brühl

Herr Müller, warum wollen Sie nach der Bürgermeisterwahl am 24. September die Nachfolge von Margot Fehrmann antreten?

Ich will frischen Wind in unsere Gemeinde bringen, direkter mit den Einwohnern arbeiten. Frau Fehrmann war sehr lange Gemeindechefin, hat viel erreicht, das muss man anerkennen. Deshalb ist diese Aufgabe eine Herausforderung, es anders zu machen. Wechsel im öffentlichen Dienst sollten nicht lange rausgeschoben werden.

Auf Ihren Wahlplakaten und Flyern werben Sie als unabhängiger eigenständiger Kandidat. Sie treten doch aber für die Freien Demokraten an?

Visitenkarte und Bürgergespräche

Jahrgang 1971, wohnt seit 17 Jahren in Freitelsdorf, verheiratet, zwei Töchter

Beruf: Polizeihauptkommissar, aktuell tätig bei der Kripo Meißen

Tritt für die FDP an, ist aber nicht Mitglied der Partei

Wahlveranstaltungen jeweils 19 Uhr:

12. September: Dorfgemeinschaftshaus Freitelsdorf

14. September: Landgasthof Zur Eule Naunhof

18. September: Zum Hufeisen Kalkreuth

20. September: Kostümverleih Heidrun Tennert Ebersbach Hauptstraße 32

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Ich bin nicht Mitglied der FDP, sondern habe mich über deren Liste aufstellen können. Mit Heidrun Tennert ist die Partei ja schon im Ebersbacher Gemeinderat vertreten. Mir ist auf kommunaler Ebene aber Unabhängigkeit sehr wichtig, um zuerst für die eigenen Bürger da zu sein.

Warum halten Sie sich für den geeignetsten der sechs Bewerber?

Ich bin fast 27 Jahre im öffentlichen Dienst und Verwaltung, habe an der Fachhochschule der Polizei studiert, in meiner Laufbahn 17 Jahre Führungsaufgaben erfüllt.

Was würden Sie anders als die Amtsinhaberin machen, was genauso?

Ich würde unter anderem versuchen, die Situation an der Oberschule Ebersbach zu verbessern. Durch miteinander Reden müssen Kompromisse gefunden werden. Ich würde mich auch mehr für das Herrenhaus Naunhof einsetzen. Es ist für Asylbewerber hergerichtet worden und wird als Interimslösung für Asylbewerber immer noch vorgehalten. Man sollte es nun aber nicht leer stehenlassen, sondern schnell eine sinnvolle Nutzung finden, zum Beispiel als Wohnprojekt für Ältere. Fortführen würde ich auf alle Fälle die gute Seniorenbetreuung in den Orten. Auch sollten die Kitas weiter in kommunaler Hand bleiben.

Ihre Wahlwerbung ist „Ebersbach 2030“ überschrieben. Was meinen Sie damit?

Mein Wahlziel ist, bis dahin alle Ortsteile gleichmäßig weiter zu entwickeln und die Einwohnerzahlen durch geförderten Zuzug zu halten und zu erhöhen. Kommt eine neue Gemeindegebietsreform bis dahin, soll Ebersbach selbstständig bleiben. Die Kommune muss also attraktiv für junge Familien sein. Wir müssen deshalb vorhandene Bausubstanz nutzen und Bebauungsgebiete schaffen, die in die Struktur passen.

Wo sehen Sie in der Gemeinde künftig die größten Probleme?

Die Abwasserentsorgung ist noch nicht überall geklärt, Freitelsdorf und Rödern sind noch nicht zentral angeschlossen. Hier muss gehandelt werden. Außerdem geht es um sichere Schulwege. Wir haben ein gutes Radwegenetz, ich fahre selbst gern hier Rad. Aber in der Ebersbacher Ortslage ist es gefährlich, zwischen Kalkreuth und Ebersbach geht der Weg auch nur bis zum Wetterberg. Der Schulstandort Ebersbach sollte für unsere Kinder gefahrlos mit dem Fahrrad erreichbar sein. Wir können die Radwege auch für den sanften Tourismus weiter ausbauen. Auch sollten wir weitere Gästepensionen fördern. Wir haben doch eine wunderschöne Region hier. Schließlich muss sich die Gemeinde für raschen Breitbandausbau einsetzen.

Wie wollen Sie die Bürger bei der Gestaltung des Gemeindelebens einbinden?

Als Bürgermeister werde ich aktiv mit den Ortschaftsräten reden, ich will verstärkt Bürgersprechstunden anbieten und die Gemeindeprojekte vorstellen. Der Informationsfluss gegenüber dem Bürger muss verbessert werden. Wenn die Einwohner die eigene Betroffenheit spüren, packen sie auch mit an. Das sieht man zum Beispiel bei der Jugendarbeit in der Feuerwehr.

Gespräch: Kathrin Krüger-Mlaouhia