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Mini-Törtchen aus dem Bauchladen

Tina Walter geht einen ungewöhnlichen Weg, um für ihr Café zu werben. Auch diese Aktion bereichert den verkaufsoffenen Sonntag.

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© André Braun

Von Sylvia Jentzsch

Döbeln. Besondere Aktionen lohnen sich und werden belohnt. Das war beim verkaufsoffenen Sonntag besonders zu spüren, auch wenn sich die Leute erst einmal an das etwas Besondere gewöhnen müssen. Tina Walter zog zum Beispiel mit ihrem Bauladen durch die Stadt. Schon das ist außergewöhnlich. Dass dieser auch noch aus einem umfunktionierten, rot gestrichenen Koffer bestand, versetzte viele in Erstaunen.

Tina Walter bot den Döbelnern und ihren Gästen Cupcakes an. „Das sind Mini-Törtchen“, erklärte sie. Die hat sie selbst gebacken. Wem diese Idee gefiel und das Backwerk schmeckte, konnte eine Spende in die Kaffeedose werfen. „ Ich will mit meiner Aktion auf die Saisoneröffnung des kleinsten Cafés am Körnerplatz aufmerksam machen“, sagte Tina Walter. Neben den Mini-Törtchen hatte sie auch Flyer dabei. „Die Leute reagieren noch recht unterschiedlich. Manche wollen nicht angesprochen werden, manche lächeln nur und andere nehmen das Angebot gern an.

Die Werbetrommel rührten auch die Mädchen und Jungen der Klasse 6c des Lessing-Gymnasiums. Sie hatten ihren Kuchen- und Kaffeestand vor dem Henwi-Kaufhaus aufgebaut. Kaum ein Vorübergehender konnte der höflichen Einladung der Mädchen und Jungen widerstehen. Immerhin hatten sie 21 Kuchen zu verkaufen. „Das haben wir auch schon im vergangenen Jahr gemacht, und waren erfolgreich“, sagte Fritz Honymus. Das Geld komme in die Klassenkasse und werde für gemeinsame Ausflüge genutzt. „Das Angebot wird gut angenommen und es macht auch riesigen Spaß, dabei zu sein“, sagte Ben Claus.

Zwar hatte die Vinothek von Jörg Neumann in der Stadthausstraße keinen Kaffee und Kuchen zu bieten, dafür auserlesene Weine. Wer wollte, könnte vor dem Laden in gemütlicher Runde Platz nehmen oder sich an ein Weinfass stellen. Schnell kamen die Gäste miteinander und mit dem Fachmann ins Gespräch. Bei strahlendem Sonnenschein ließen sie sich einen guten Tropfen schmecken.

Grit Neumann, die Chefin des Döbelner Stadtwerberings, ist mit der Resonanz zum verkaufsoffenen Sonntag zufrieden. „Die Symbiose mit dem Frühlingsfest der Schausteller ist gelungen“, schätzt sie ein. Da die Läden über ein großes Gebiet verstreut sind, würde sie es besser finden, die Schausteller auf den Niedermarkt zu holen. Doch darüber müsse erst noch gesprochen werden.

„Der verkaufsoffene Sonntag wird sehr gut angenommen. Mit dem Wetter wird auch die Sommersaison eingeläutet und die Kunden kaufen gern dafür neue Schuhe“, sagte Annett Jung, Inhaberin des Schuhgeschäftes Schuh-Jung. Den Leuten gefalle es, Zeit zum Probieren zu haben und sich ausführlich beraten zu lassen. Auch die Mitarbeiterin von Spar-Land Kerstin Lange ist mit der Resonanz sehr zufrieden. „Die Kunden kaufen alles, von Sämereien, Geschenkartikeln bis hin zu Haushaltwaren“, sagte die Verkäuferin.

In einer Sonderaktion bot Photo-Porst am Sonntag die Entwicklung von Bildern zu einem günstigen Preis an. Inhaber Holger Langer war sich am frühen Nachmittag noch nicht sicher, ob die Leute nur bummeln oder auch shoppen gehen. Auf jeden Fall fand er es gut, dass viele Leute in der Stadt waren. Ebenso gut angenommen wurde der verkaufsoffene Sonntag in den Läden im Gewerbegebiet Ost. Vor allem Pflanzen waren gefragt.