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Minderjährige Flüchtlinge weggezogen

Im Feriendorf Langebrück lebten zeitweilig mehr als 20 junge Leute. Grund sind offenbar sinkende Asylbewerberzahlen.

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© Kristin Richter

Langebrück. So geräuschlos, wie der Aufenthalt war, so geräuschlos verlief auch der Auszug. Wie erst jetzt bekannt wurde, wohnen die unbegleiteten minderjährigen Asylbewerber aus dem Feriendorf Langebrück seit einigen Tagen nicht mehr in dem Objekt. Das bestätigt jetzt Stadtsprecher Karl Schuricht. „Die Verträge mit dem Betreiber sind zum Jahresende ausgelaufen“, sagte er.

Das Feriendorf Langebrück stand nach seinen Angaben als „Notunterkunft“ zur Verfügung. „Die Verträge sind zum Ende des vergangenen Jahres ausgelaufen. Die Stadt hat sie nicht verlängert“, erklärte er. Probleme gab es offenbar keine. Er dankte ausdrücklich dem Betreiber der Anlage Jan Pretscheck für die gute Zusammenarbeit. Der äußerte sich ganz ähnlich. Jan Pretscheck wird nach eigenen Angaben im März im Feriendorf in die Saison starten und dann unter anderem Beachvolleyball anbieten. Nach Auskunft der Stadt sind die unbegleiteten ausländischen Minderjährigen jetzt vorübergehend in einer Unterkunft am Rudolf-Bergander-Ring untergebracht und werden anschließend in den neuen Objekten Teplitzer Straße oder Karl-Marx-Straße unterkommen. „Dort müssen jedoch erst die Bauarbeiten abgeschlossen sein“, sagte Karl Schuricht.

Für den Auszug aus dem Feriendorf dürften die allgemein rückläufigen Flüchtlingszahlen beigetragen haben. Nach Angaben des Rathauses wurden im gesamten Jahr 2016 in Dresden insgesamt 1 839 Personen aufgenommen und untergebracht. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2015 hat die Landesdirektion Sachsen insgesamt 4 178 Personen zur Unterbringung an die Landeshauptstadt Dresden zugewiesen.

Zum Stichtag 30. Dezember 2016 waren in Dresden insgesamt 4 797 Personen erfasst. Am 29. April 2016 waren es noch 5 766 Menschen. (SZ/td)