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Minderjährige Flüchtlinge sollen nach Cossebaude ziehen

Die Bedenken einiger Anwohner wegen der neuen Nachbarn sind groß. Dabei leben die Asylsuchenden in betreuten Wohnanlagen.

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Von Annechristin Bonß

Die Aufregung ist groß in Cossebaude und den Ortschaften im Westen. Denn die Stadt prüft derzeit, ob in den ehemaligen Hotels „Wilhelmsburg“ und „Friedenstein“ unbegleitete asylsuchende Minderjährige untergebracht werden könnten. „Empatis“, ein Träger der freien Jugendhilfe, hat dem Jugendamt die beiden Standorte für diese Nutzung vorgeschlagen. Wie viele minderjährige Flüchtlinge in welchem Alter tatsächlich dort wohnen können und unter welchem Konzept sie betreut werden, wurde noch nicht verhandelt. Das teilt Dominic Heyn, Referent von Sozialbürgermeisterin Kris Kaufmann (Die Linke), mit.

Die Sorgen einiger Cossebauder bezüglich der neuen Nachbarn sind schon jetzt groß. Das zeigte sich in der vergangenen Ortschaftsratssitzung. Dort informierte eine Mitarbeiterin aus dem Jugendamt über die allgemeine Situation der minderjährigen Flüchtlinge in Dresden. Viele der anwesenden 30 Gäste hatten sich jedoch konkrete Angaben zu den Standorten in Cossebaude gewünscht. Der stellvertretende Ortsvorsteher Heinz-Jürgen Koch (CDU) informierte lediglich, dass zehn bis fünfzehn Flüchtlinge in die beiden Unterkünfte ziehen könnten. Die Stadt bestätigt diese Zahl aber nicht. Die Sorgen und Ängste im Ort sind groß, dass die neuen Nachbarn negativ auffallen oder zum Beispiel etwas kaputt machen könnten. Wie begründet diese Ängste sind, bleibt offen. Die Jugendlichen seien natürlich über die Stadt und das Jugendamt versichert, sagte die Mitarbeiterin. Zudem kümmern sich Sozialarbeiter darum, dass der Alltag funktioniert.

In Podemus klappt das schon ganz gut. Dort betreut der Träger der freien Jugendhilfe „Natürliches Erleben“ einen Standort mit 16 Plätzen für Kinder und Jugendliche in Obhut des Jugendamtes. Alle Plätze sind derzeit von minderjährigen Jugendlichen belegt. Hier können aber auch durchaus minderjährige deutsche Kinder leben, die von den Eltern vernachlässigt werden oder in ihren Familien nicht mehr leben wollen.