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Millionensanierung in der Kreuzkirche

Bis 2020 sollen alle Treppenhäuser saniert sein. Davon profitieren die Konzertbesucher.

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© René Meinig

Von Annechristin Bonß

Es ist das neue Prachtstück auf dem Weg zum Turm der Kreuzkirche. Kurz nachdem eine schmale Wendeltreppe begonnen hat, öffnet sich hinter einer schweren Holztür ein Zimmer. Licht strömt durch halbrunde Fenster. Noch sind die Wände weiß. Mitte Juli öffnet hier eine neue Ausstellung. Der Raum im Turmaufgang war einst die alte Bibliothek der Kirche. „Bautechnisch ist sie ein Wunder“, sagt Pfarrer Holger Milkau. Denn die Brandschutztür war so stark, dass der Raum und sein Inhalt in den Bombennächten im Februar 1945 keinen Schaden genommen haben.

Die erhaltenen Bücher lagern nun im Archiv. Der Raum ist zur Ausstellungsfläche geworden. Im Zuge der Sanierung des Aufgangs F wurde das Zimmer neu hergerichtet. Bis zu 680 000 Euro hat die Kirchgemeinde für diese Arbeiten bezahlt. Im Februar hat die Sanierung im Aufgang B begonnen. Dafür sind 560 000 Euro notwendig. Der Künstleraufgang D soll im kommenden Jahr erneuert werden. Auch hier gibt es historische Spuren, die erhalten bleiben sollen. Beispielsweise Reste vom Jugendstildekor und der farblichen Gestaltung. Dafür braucht die Kirche weitere 500 000 Euro. „2020 wollen wir mit allen Aufgängen fertig sein“, sagt Milkau. Das kostet insgesamt über 1,7 Millionen Euro.

Beim Geldsammeln helfen auch die Stufenpatenschaften. Für den Aufgang B sind 44 von 90 bereits vergeben. Unter den Paten ist bald auch die Dresdner Feuerwehr. 500 Euro kostet eine Stufe, 2 500 Euro ein kleines Podest. Auch für den Aufgang D können Spender einzelne Stufen erwerben. Auf Wunsch wird der Name dann an der jeweiligen Stufe vermerkt.

Im August, wenn die neue Veranstaltungssaison in der Kirche startet, soll Aufgang B fertig sein. Besucher der rund 250 Konzerte, Vespern und Gottesdienste in dem Programm sollen dann über die Stufen zu den Rängen laufen. Der Kreuzchor gestaltet und prägt viele der Programmpunkte mit. Auch sind Gastpfarrer, -redner und -musiker eingeladen. Die Saison im vergangenen Jahr zählte 114 000 Besucher. Auch in der neuen Runde sollen es so viele sein. Dabei spüren die Organisatoren durchaus, dass die Touristenzahlen in Dresden schwanken. „Die Einbußen sind auch bei unseren Gästezahlen spürbar“, sagt Kreuzorganist Holger Gehring. Der Vorverkauf für die neue Saison startet am 3. Juli.

www.kreuzkirche-dresden.de/veranstaltungen