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Millionen-Loch bei Dresdens Straßen

Jahr für Jahr wird mehr Geld gebraucht. Doch investiert wird weniger als die Hälfte.

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© Archivbild: Karl-Ludwig Oberthür

Marodes Pflaster, Schlaglöcher und sanierungsbedürftige Brücken: Um das gesamte Dresdner Straßennetz zu ertüchtigen, müsste die Landeshauptstadt jetzt rund 123 Millionen Euro in die Hand nehmen. Das teilt Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel (CDU) auf Anfrage des Linken-Fraktionschefs André Schollbach mit. Der Sanierungsstau sei somit weiter gewachsen. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren schätzte die Stadtverwaltung die Summe noch auf reichlich 100 Millionen Euro.

Zu den größten Holperpisten gehören die Königsbrücker Straße, deren Sanierung wohl nicht vor 2020 beginnen wird. Auch die Stauffenbergallee zwischen Königsbrücker und Radeburger Straße wartet seit Jahren auf eine Erneuerung. Einen Termin gibt es noch nicht. Das Gleiche gilt für die Fetscherstraße. Mindestens 49,9 Millionen Euro sind pro Jahr nötig, um alle Stadtstraßen instand zu halten, zu erneuern und zu unterhalten, so Sittel. Investiert wurden letztes Jahr jedoch nur 22 Millionen Euro.

Grundlage für diese Schätzung ist die Zustandserfassung von 2010. Aktuellere Daten sind in Arbeit. Die Straßen werden mit Kameras und Laserscannern auf Schäden untersucht. Auf den rund 695 Kilometern entstehen über zwei Millionen Fotos. Mit den Laser-Messergebnissen kann ein 3D-Modell angefertigt werden. Der Bericht ist in Arbeit. (SZ/sr)