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Millionen für Görlitz und das Umland

Schulen, Kitas, Straßen – in den nächsten Jahren wird gebaut. Möglich macht das ein besonderes Programm.

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© nikolaischmidt.de

Von Rita Seyfert, Ingo Kramer und Matthias Klaus

Görlitz. In den kommenden Jahren werden im Landkreis Görlitz Millionen Euro investiert. Möglich macht das ein Programm namens „Brücken in die Zukunft“. Sowohl der Freistaat als auch der Bund beteiligen sich daran, Kreis, Stadt Görlitz und die Kommunen im Umland müssen aber natürlich eigene Mittel einbringen. Die SZ stellt die wichtigsten Investitionen vor.

Die wichtigsten Investitionen

Verwaltungsbau ist die größte Investition des Kreises

Der dickste Brocken, der an Investitionen im Landkreis in den kommenden Jahren ansteht, ist die Erweiterung des Landratsamtes an der oberen Berliner Straße in Görlitz. Über 23 Millionen Euro sind dafür vorgesehen, der Kreis ist mit knapp sechs Millionen Euro an Eigenmitteln dabei. Die Förderung kommt aus dem Budget Sachsen, müsste eigentlich bis 2020 abgeschlossen sein. „Für die Erweiterung Landratsamt wurde die Fertigstellung bis 2021 beantragt“, so Landratsamt-Sprecherin Marina Michel. Über die Einordnung in den Haushalt 2017/2018 muss noch der Kreistag entscheiden.

Um das Berufliche Schulzentrum Christoph Lüders in Görlitz energetisch auf den neuesten Stand zu bringen, sind drei Millionen Euro vorgesehen. Der Landkreis schießt hier rund 870000 Euro zu. Die Sanierung des Verwaltungsgebäudes an der Zittauer Hochwaldstraße wird insgesamt 2,5 Millionen Euro kosten, die Fassadensanierung des Christian-Weise-Gymnasiums in Zittau 1,4 Millionen. Zudem will der Landkreis die Sporthalle und das Gebäude der Brüder-Grimm-Schule in Weißwasser energietechnisch sanieren, ebenso wie die Schulsporthalle des Berufsschulzentrums Löbau und die Astrid-Lindgren-Schule in Weißwasser. Insgesamt hat der Kreis acht Vorhaben innerhalb des Brücken-Programmes angemeldet.

Grundschule Königshufen steht in Görlitz auf Platz eins

Die Stadt Görlitz hat die Bestätigung für 21 Vorhaben erhalten: 13 werden vom Bund mit insgesamt 1,9 Millionen Euro gefördert, acht vom Freistaat mit zusammen fast 3,3 Millionen Euro. Größter Einzelposten ist dabei die Sanierung der Grundschule Königshufen. Die kostet reichlich zwei Millionen Euro, davon kommen knapp 1,4 Millionen Euro vom Freistaat, der Rest sind städtische Eigenmittel. Der genaue Termin der Sanierung steht noch nicht fest, die Stadt gibt lediglich den groben Zeitraum „2017 bis 2020“ an. Ebenfalls viel Geld gibt es für das geplante Zentrum für Jugend und Soziokultur auf dem früheren Werk-I-Gelände des Waggonbaus. Hier stellt der Freistaat gut eine Million Euro bereit. Gebaut werden soll bis 2018. Ganz nebenbei fließen weitere 85000 Euro vom Freistaat in die Sanierung der angrenzenden Hilgerstraße. Die Stadt plant den grundhaften Ausbau von Straße und Fußwegen für die Jahre 2019 und 2020.

Größter Einzelposten bei den Mitteln vom Bund ist die Scultetus-Oberschule in Königshufen. Für die Jahre 2017 und 2018 ist die energetische Sanierung der äußeren Hülle geplant. Das kostet eine Million Euro, der Bund steuert gut die Hälfte dieser Summe bei. Die Feuerwehr will ein altes Auto ersetzen durch ein neues Fahrzeug mit Drehleiteraufbau. Das kostet 850000 Euro, der Bund beteiligt sich mit 309000 Euro. Für 276000 Euro soll 2017/2018 die Fahrstraße auf die Landeskrone instand gesetzt werden, davon 207000 Euro vom Bund.

Nach Aussage von Rathaussprecher Wulf Stibenz hat die Stadt nicht alle ursprünglich beantragten Projekte bewilligt bekommen: „Einige Projekte haben schlichtweg die komplexen Förderkriterien nicht erfüllt.“ Das betrifft beim Bund einen neuen Parkplatz neben der geplanten Sporthalle an der Hugo-Keller-Straße, den grundhaften Ausbau des Postplatzes und den Straßenbau am Berzdorfer See, beim Freistaat ebenfalls den Postplatz, außerdem die Errichtung eines Bahnhaltes in Deutsch Ossig, den grundhaften Ausbau der Rosenstraße sowie die Sanierung des Stadions der Freundschaft.

Kitas und Schulen im Umland auf dem Plan

In der Gemeinde Markersdorf liegen die Bescheide von Land und Bund bislang noch nicht vor. „Sobald die Bewilligung da ist, stellen wir die Anträge“, sagte Bürgermeister Thomas Knack. 50963 Euro zahlt der Bund, damit Schwerpunkte wie Kreuzungen und Zufahrten künftig mit Energiersparlampen erhellt werden. Das Problem: Viele Firmen sind 2016 schon zu. Die Aufarbeitung der Risse in der Laufbahn auf dem Sportplatz für 112000 Euro muss wohl bis 2017 warten. Das zweite Projekt in der Grundschule Markersdorf, die Erneuerung der schlecht schließenden Eingangstür, möchte die Gemeinde aber gern noch im Herbst angehen. Auch die Rathausfassade könnte noch in diesem Jahr für 60000 Euro einen neuen Anstrich bekommen, der Bauhof für 11250 Euro einen Waschplatz. Ob der mit 28721 Euro bewilligte Ausbau der Straße „Am Schöps“ 2016 beginnt, ist ungewiss.

Die Gemeinde Neißeaue freut sich über den 75-Prozent-Zuschuss von Land und Bund. Bedacht wurde unter anderem die Kita Groß Krauscha mit 11259 Euro. Die Heizung soll noch vorm Winter saniert werden. Für die Sanierung der Sanitäranlagen in der Turnhalle Zodel zahlt das Land 95276 Euro. Und für die energetische Dachsanierung der Grundschule Zodel gibt es vom Bund 30822 Euro. Angebote einholen steht jetzt in der Gemeinde Schöpstal an. So zum Beispiel für den Ausbau des Bauhofs, für die das Land 87285 Euro zahlt, oder die Sanierung vom Krippenraum in Kunnersdorf. Der Fußboden der Kindertagesstätte soll noch im Herbst erneuert werden. Ob von den verbleibenden 24637 Euro vom Land eine Kinderküche oder Teile für den Spielplatz gekauft werden, muss Bürgermeister Bernd Kalkbrenner aber noch mit den Erzieherinnen besprechen. Der Turnhallen-Anbau für 37842 Euro wird aber erst 2017 verwirklicht, ebenso die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, für die der Bund 36209 Euro dazugibt.

Die Stadt Reichenbach wird mit dem Budget in Höhe von 308326 Euro vom Land sowie 139153 Euro vom Bund die gravierenden Feuchtigkeitsschädem am Gebäude der Uhrschule in der Bahnhofstraße sanieren. Die Maßnahme ist in 2017 geplant. Auch erst im kommenden Jahr wird Königshain das Budget über 72951 Euro vom Land in die energetische Sanierung von DRK-Hortgebäude und Spielplatz investieren. Und auch die Gemeinde Vierkirchen bekommt für mehrere kleine Projekte Geld aus dem Brücken-Projekt. Unter anderem wird damit die Traditionsscheune der Feuerwehr in Melaune und das Vereinsgebäude vom Kultur- und Sportverein in Buchholz saniert.

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