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Millionen für die Polizeihochschule

Am Bautzener Standort fehlt Platz, viele Anlagen sind veraltet. Das soll sich ändern. Doch am Tempo gibt es Kritik.

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© Uwe Soeder

Von Miriam Schönbach

Bautzen. Noch steckt auf dem Gelände des Bautzener Standorts der sächsischen Polizei-Hochschule der Frost in der Erde. Doch schon bald sollen in der einstigen Kant-Kaserne die Bauleute anrücken, kündigt der Landtagsabgeordnete Marko Schiemann (CDU) an. „Wir müssen mit enormen Tempo die Grundlage schaffen, die für eine moderne Polizei notwendig sind“, sagt er.

Bald Baustart an der Polizeihochschule

Blick auf den Bautzener Standort der Hochschule der Sächsischen Polizei.
Blick auf den Bautzener Standort der Hochschule der Sächsischen Polizei.
Blick auf den Bautzener Standort der Hochschule der Sächsischen Polizei.
Blick auf den Bautzener Standort der Hochschule der Sächsischen Polizei.
Blick auf den Bautzener Standort der Hochschule der Sächsischen Polizei.
Blick auf den Bautzener Standort der Hochschule der Sächsischen Polizei.
Blick auf den Bautzener Standort der Hochschule der Sächsischen Polizei. Luftbild.
Blick auf den Bautzener Standort der Hochschule der Sächsischen Polizei. Luftbild.
Blick auf den Bautzener Standort der Hochschule der Sächsischen Polizei.
Blick auf den Bautzener Standort der Hochschule der Sächsischen Polizei.
Blick auf den Bautzener Standort der Hochschule der Sächsischen Polizei.
Blick auf den Bautzener Standort der Hochschule der Sächsischen Polizei.

Im aktuellen Haushalt des Freistaats sind für Baumaßnahmen in der Aus- und Fortbildungsstätte rund sechs Millionen Euro eingeplant. Bis voraussichtlich 2022 sollen mindestens 15 Millionen Euro am Standort verbaut werden.

Nötig ist die Groß-Investition, weil der Bautzener Hochschulstandort an seine Kapazitätsgrenzen stößt und längst nicht mehr den Standards entspricht. Nach Angaben der Hochschule haben vor zwei Jahren 100 künftige Kommissare das Studium begonnen, 2017 waren es 134. In den kommenden Jahren rechne man mit jeweils 150 Erstsemestern in Bautzen.

Zusätzlich werden in der Stadt mindestens noch bis 2019 Wachpolizisten ausgebildet. „Wir benötigen hier in den kommenden Jahren bis zu 300 Aus- und Fortbildungsplätze“, sagt Marko Schiemann.

Derzeit stehen für die Aus- und Fortzubildenden veraltete Anlagen und oft lange Wege auf der Tagesordnung. Die letzte Teilsanierung und Instandsetzung des Objekts, das zwischen 1937 und 1939 entstand, gab es nach Schiemanns Aussagen in den 1990er-Jahren. „Ausbildungs- und Trainingsanlagen sind zum Teil in Garagen untergebracht“, sagt der Landtagsabgeordnete. Für das Schießtraining geht es nach Kamenz, Dresden oder Pirna. Für den Sportunterricht muss bislang die Stadt eine große Zahl von Hallenzeiten für die Polizei vorhalten. Die Wohnheimplätze reichen längst nicht mehr aus.

Provisorium seit zehn Jahren
Doch nicht nur für die Studenten der Hochschule der Sächsischen Polizei sollen sich durch Umbau- und Ausbau die Unterrichtsbedingungen verbessern. „Die Autobahnpolizei wartet seit zehn Jahren auf eine neue Unterbringung. Den Kollegen sind die Container in direkter Nachbarschaft der Polizeischule nicht mehr zuzumuten“, sagt der Unionspolitiker. Dieses Provisorium sei bereits genutzt nach Bautzen gekommen, davor hätten die Autobahnpolizisten in einem maroden Nebengebäude des Kupferhammers ihre Büros gehabt. Unter ähnlich schwierigen Bedingungen arbeite die Kriminalpolizei. Deren Büros sind aktuell in der alten Kaserne in der Käthe-Kollwitz-Straße. „Das muss ein Ende haben“, sagt Marko Schiemann. „Alle drei unterzubringenden Bereiche haben oberste Priorität“.

Fünf Bauabschnitte geplant
Die Kriminalisten und Autopolizisten sollen künftig ihr neues Domizil in einem sanierten Gebäude aus Kant-Kasernen-Altbestand erhalten. Diese Häuser wurden nach 1945 zuerst als Wohnungen genutzt. Zwischen 1948 bis 1961 befand sich dort die Schule der DDR-Grenztruppen, Abteilung Diensthundewesen. Danach zog die „Zentrale Lehranstalt für Waffenwesen“ ein, gefolgt von der „Schule der Versorgungsdienste“ des Ministeriums des Innern. Nach der Wende begann im Mai 1992 die Fachhochschule mit ihrer Arbeit der neuen Landes-Polizeischule Sachsen in Bautzen. Nach deren Umzug 1994 nach Rothenburg wurde der Standort Aus- und Weiterbildungszentrum.

Insgesamt sind auf dem 7 000 Quadratmeter großen Bautzener Areal fünf Teilbauabschnitte geplant. In diesem Jahr soll 2018 die Erneuerung der Medientechnik im Hörsaal abgeschlossen werden sowie die Lehrräume und das Trainingszentrum überholt werden, teilt der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) mit. Wie Sprecher Tobias Lorenz sagt, sei der Baustart für die Neubauten für Juli 2019 geplant. Zu diesem Abschnitt gehört der Bau eines Trainingszentrums, der Sporthalle, der Mensa und von Unterkünften sowie Sportfreianlagen. Im dritten und vierten Bauabschnitt sollen dann nach derzeitigen Planungen Verwaltungs-, Unterkunfts- und Lehrgebäude saniert werden. Die Gestaltung der Außenanlagen gehört zum fünften Bauabschnitt.

Landtagsabgeordneter Schiemann drängt indes zur Eile. „Beim Besuch des damaligen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich im Frühjahr 2016 wurde versprochen, dass 2018 mit den Neubauten begonnen wird. Ich erwarte, dass diese Zusagen eingehalten werden“, sagt der Bautzener.