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Millimeterentscheidung am Bahnhofsberg

2:06 Minuten für 1 300 Meter: Beim Bergzeitfahren in Waldheim haben das gleich zwei Radsportler geschafft.

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© Dietmar Thomas

Von Frank Korn

Waldheim. „Oh, dem müssen wir über die Ziellinie helfen“, ruft Moderator Stefan Bräuer in sein Mikrofon. Und: „Waldheim, wo seid ihr. Applaus ist das Benzin für die Sportler.“ Wie gewohnt erzielt er damit auf beiden Seiten Wirkung. Bei den Radsportlern, die beim 22. Waldheimer Bergzeitfahren starten, und so motiviert noch einmal aus dem Sattel gehen und auf den letzten Metern wirklich alles geben.

Und bei den zahlreichen Zuschauern, die den Waldheimer Bahnhofsberg säumen und die Aktiven lautstark anfeuern. Kein Wunder, dass auch Bräuer begeistert ist. „Meerane hat die steile Wand, Waldheim hat die geile Wand“, sagt der Moderator und hat damit die Lacher auf seiner Seite.

Etwa 20 Grad, kaum Wind, bedeckter Himmel – beste Bedingungen für die Bezwinger des Bahnhofsberges. Genau 102 Starter waren angetreten, um die 1300 Meter vom Kolbeplatz bis zur Kreuzung Nord/Pestalozzistraße bei einer Steigung von zehn Prozent zu bewältigen. Kennzeichen aus ganz Sachsen, aber auch anderen Bundesländern dokumentierten erneut den Beliebtheitsgrad dieses Einzelzeitfahrens.

Und so konnten sich die Stadt Waldheim als Veranstalter mit Unterstützung des Radsportvereins Hainichen und der Freiwilligen Feuerwehr Richzenhain, von Freiberger alkoholfrei, der Sparkasse Döbeln, dem Skoda Autohaus Ertl und dem Döbelner Anzeiger zufrieden zeigen mit dem Ablauf.

Bei den Frauen holte sich Elfi Rose den Sieg. Die Sportlerin von der SG Döllnitztal Mügeln benötigte knapp 2:57 Minuten. „Ich hatte gar nicht gedacht, dass es so gut läuft, weil ich eine anstrengende Woche hinter mir habe“, sagte die Siegerin dem Döbelner Anzeiger. Die Triathletin hofft, dass sich das Bergzeitfahren nicht ganz so sehr auswirkt, denn sie will am Sonnabend auch beim 34. Eichberglauf an den Start gehen.

Bei den Männern wurde die Siegerzeit des Vorjahres (2:09 Minuten) unterboten. Zwei Athleten sorgten für eine Millimeterentscheidung. Sten Brückner vom RSV 54 Venusberg hatte letztendlich mit 2:06,253 Minuten die Nase vorn. André Eichhorn (Team Sparkase Cervelo) benötigte als Zweiter 2:06,833 Minuten. „Im vergangenen Jahr bin ich auf dem vierten Platz gelandet, diesmal hat es geklappt“, freute sich der 36-jährige Sten Brückner. Überhaupt sei es ein gutes Jahr für ihn, sagte der Athlet, der vorwiegend bei Straßenrennen startet. Vier Siege konnte er in diesem Jahr schon einfahren, nun kommt mit dem Bergzeitfahren, bei dem er schon dreimal dabei war, ein weiterer hinzu.

Von der Moto-Cross-Maschine aufs Mountainbike ist Jonas Lowag vom MC Reinsdorf umgestiegen. „Ich nutze den Radsport als Konditionstraining“, sagte der 15-Jährige aus Höfchen. Mit seinen 3:17 Minuten gewann er die Wertung der Mountainbikefahrer der Altersklasse 14 bis 16 und durfte sich wie alle Sieger über einen vom Döbelner Anzeiger gestifteten Pokal sowie Sachgeschenke freuen.