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Militärtransporte häufen sich

US-Fahrzeuge werden vermehrt über die Gleise durch Röderau transportiert. Sie sind Bestandteil von Nato-Übungen.

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Von Antje Steglich

Röderau.„Property of US Army“ – Eigentum der US-Armee – steht in großen schwarzen Buchstaben auf den sandfarbenen Containern, die zwischen Lkw, Tanklastwagen und gepanzerten Fahrzeugen auf den Zügen stehen und den Bahnhof Röderau passieren. Seit Monaten werden solche Transporte in der Region beobachtet. Und es wird sie auch weiterhin geben, kündigt die Streitkräftebasis der Bundeswehr an.

Die Transporte sind Bestandteil des Readiness Action Plans (RAP) der Nato zur Rückversicherung der östlichen Bündnispartner, die von der US-Armee intern auch Atlantic Resolve genannt wird, erklärte Oberstleutnant Klaus Neumann gegenüber der Sächsischen Zeitung. Dabei handelt sich im Wesentlichen um die Teilnahme der amerikanischen Truppen an diversen Übungen im Baltikum, in Polen und im südöstlichen Raum bis Rumänien und Bulgarien, um Nachschub- und Versorgungstransporte sowie um den zyklischen Austausch der Soldaten vor Ort.

Die USA sei deshalb auch nicht die einzige Nation, die derzeit mit Militärtransporten auf deutschen Straßen und Schienen unterwegs ist. Auch niederländische, belgische und britische Truppen nehmen an den Übungen teil, so Klaus Neumann. Sie nutzen jedoch meist weiter nördlich gelegene Grenzübergänge in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Für die Amerikaner sind allerdings die südlichen Routen günstiger, da die Ausgangspunkte der Transporte in den meisten Fällen die US-Kasernen in Deutschland seien – vor allem Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz und Grafenwöhr in der Oberpfalz. Dort sind die Unterstützungskräfte der US-Streitkräfte stationiert. Zum Teil würden allerdings auch Kräfte aus den USA direkt in die Übungsländer eingeflogen, also nach Polen, Estland, Lettland, Litauen, Bulgarien und Rumänien.

Eine zeitliche Begrenzung für das RAP, das bereits Ende 2014 von den Nato-Staaten verabschiedet wurde, gibt es nicht. Ziel der Allianz ist es, unter anderem mit Blick auf die Lage in Russland oder im Mittleren Osten schnell auf eventuelle Sicherheitsrisiken reagieren zu können.