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Milchkönigin kommt aus Rietschen

Anna Pabel ist das neue Gesicht des sächsischen Landesbauernverbandes. Die 23-Jährige hat ein Händchen für Tiere und Technik.

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© Sabrina Lampe

Von Alexander Kempf

Rietschen. Die Arbeit als Herdenmanagerin bei einem Landwirtschaftsbetrieb ist für Anna Pabel mehr Berufung als Beruf. Die Sächsische Zeitung hat schon mehrfach über die junge Frau berichtet, die zu den Besten ihres Fachs gehört. Das hat sie am Donnerstag einmal mehr in Leipzig unter Beweis gestellt. Bei der Agra-Landwirtschaftsausstellung ist die 23-Jährige zur Sächsischen Milchkönigin gekürt worden. Zuvor hat sie sich in einem Wettbewerb gegen sieben weitere Bewerberinnen durchgesetzt.

In den kommenden zwei Jahren dürfte Anna Pabels Gesicht also noch öfter in der Zeitung zu sehen sein. Und sicher nicht nur in der Oberlausitz. Denn als Botschafterin des Sächsischen Landesbauernverbandes ist es ihre Aufgabe, die Werbetrommel für den Berufsstand und seine Produkte zu rühren. Der jungen Frau sollte das nicht schwer fallen. Denn für sie hat früh festgestanden, dass sie in der Landwirtschaft arbeiten möchte. Der Umgang mit den Tieren sei ausschlaggebend für ihre Berufswahl gewesen, erzählte die 20-Jährige der Sächsischen Zeitung schon 2014.

Damals hat sie ihren Abschluss in Löbau mit der Traumnote 1,0 gemacht und ist somit nicht nur besser als ihre 19 Mitschüler gewesen, sondern auch als alle anderen Landwirte im Landkreis Görlitz. Mit dem guten Abschluss hätten ihr damals viele Wege offen gestanden. Doch Anna Pabel hat sich einst entschieden, bei der Spreer Agrargenossenschaft zu bleiben. Heute hat sie als Herdenmanagerin die Verantwortung für 280 Milchkühe. Die Liebe zur Landwirtschaft liegt offenbar in der Familie. Auch Anna Pabels Schwester sei einst nicht ganz unschuldig daran gewesen, dass die junge Rietschenerin Landwirtin werden wollte. „Sie hat in Bayern einen Landwirtschaftsbetrieb. Da bin ich quasi mit reingewachsen“, erläutert sie vor drei Jahren. Auch die technische Seite des Berufes hat sie einst gereizt. Dass sie sich in einer Männerdomäne durchsetzen muss, das stört sie bis heute nicht. Schon in ihrer Berufsschulklasse ist sie eine von nur zwei Frauen gewesen. Unterkriegen lassen hat sie sich davon nicht. Vor zwei Jahren belegte sie beim Landesentscheid des Berufswettbewerbes im Bereich Landwirtschaft einen zweiten Platz. Die Krönung dürfte nun aber die Auszeichnung in Leipzig gewesen sein. Auch wenn dort nur Frauen um den Titel gewetteifert haben.