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Miese Pilzsaison im Rödertal?

Pilzberater Eckart Klett findet derzeit selbst an seinen geheimen Stammplätzen kaum etwas. Aber das wird sich ändern, sagt er.

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© Thorsten Eckert

Jens Fritzsche

Liegau-Augustusbad. Das Pilzjahr 2015 wird wohl nicht als sonderlich erinnernswert in die Historie eingehen… Davon ist jedenfalls der Liegauer Pilz-Berater Eckart Klett überzeugt. Und das muss er dann auch den zahlreichen Anrufern immer wieder mit Bedauern sagen, die aufgeregt bei ihm in Liegau nachfragen. „Es gibt aufgrund der extremen Witterung sehr wenige Pilze“, weiß er. Regelmäßig ist er in den Wäldern rund um Radeberg – und darüber hinaus unterwegs – und selbst an seinen geheimen Stammplätzen sieht es derzeit nicht wirklich gut aus, räumt er ein. „Abgesehen von mal einem einzelnen Birkenpilz, gibt es keine Röhrenpilze…“, sagt er schulterhebend.

Gefunden wurden rund um Radeberg bisher lediglich einige Schwefelporlinge, Judasohr und ein paar Wiesenchampignons, zählt er auf. Und weiß: „Damit deutet sich an, dass es jetzt nach dem Regen der letzten Tage erste Pilze geben wird – aber es insgesamt wohl nur eine kurze, und trotzdem vielleicht hoffentlich intensive Pilzsaison werden dürfte…“

Vorträge vor Schülern

Dennoch ist Eckart Klett regelmäßig mit seinen beliebten Pilzvorträgen zu erleben. Erst kürzlich im Radeberger Mehrgenerationenhaus. Das Hauptaugenmerk legt der Liegauer dabei allerdings auf die Jugend. So hat er extra ein Vortragsangebot für Schulklassen entwickelt. Wer frühzeitig ans Thema Pilze herangeführt wird, ist Eckart Klett überzeugt, greift seltener zu giftigen Pilzen… Und so war der Liegauer im vergangenen Jahr in 19 Schulklassen mit Vorträgen zu erleben, „zudem habe ich sechs Lehrwanderungen durchgeführt“, fügt er an. Dann macht er sich mit den Schülern auf, um sein Wissen direkt in der Natur zu vermitteln. „Auf besonderen Wunsch habe ich auch Tages-Wanderungen organisiert, bei denen wir gleich vor Ort Pilze bestimmt und anschließend gemeinsam gekocht haben“, freut er sich über das wachsende Interesse am Thema Pilze. „Momentan sind bei mir auch noch ein paar Termine für Vorträge und Lehrwanderungen frei“, schiebt der Liegauer gleich noch ein.

Keine schwere Vergiftung

Als eines der Hauptprobleme hat Eckart Klett dabei die unterschiedliche individuelle Verträglichkeit von Pilzarten ausgemacht, „und auch, dass zu viele alte, bereits schon leicht verdorbene Pilze mitgenommen werden“. Dass die Pilzberater der Region dabei insgesamt eine erfolgreiche Arbeit leisten, davon ist nicht nur Eckart Klett überzeugt – sondern das zeigen auch die aktuellen Zahlen. „Es gab 2014 nicht eine einzige schwere Vergiftung in den Landkreisen Bautzen und Görlitz“, freut sich der Liegauer. Von den Pilzberatern waren insgesamt 190 Giftpilze aus den Körben gefischt worden. Ein wichtige ehrenamtliche Arbeit, ist Eckart Klett überzeugt, „wenn man sich das Leid und die Kosten vorstellt, die ein Krankenhausaufenthalt mit sich bringt“. Aus diesem Grund hatte der Liegauer beispielsweise auch eine enge Zusammenarbeit mit der AOK PLUS angestrebt, sagt er, „aber bisher ist das von der Krankenkasse leider abgelehnt worden“.

Pilzberater Eckart Klett, Hofeberg 12, 03528 411444 oder auch 0162 2349136