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Metalltechnik bleibt Neustadt treu

Noch vor Kurzem plante die Firma Lehmann Metalltechnik einen Umzug nach Neukirch. Der ist abgesagt. Stattdessen wird investiert.

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© Christian Juppe

Von Nancy Riegel

Neustadt. Bei der Lehmann Metalltechnik GmbH in Neustadt sind die Pläne für den Umzug nach Neukirch vom Tisch. Vor rund zwei Jahren wollte sie ein Grundstück im Gewerbegebiet „Am Bönnigheimer Ring“ erwerben, um ihren Betrieb dorthin zu verlagern. Von einem Umzug ist jetzt keine Rede mehr. Stattdessen investiert das Metallverarbeitungsunternehmen in diesem Jahr in neue Maschinen und will im Gewerbegebiet in Neustadt weiter wachsen.

Vor zwei Jahren schien es, als müsse die Firma aus den Hallen ausziehen. Stattdessen steht jetzt eine Erweiterung auf dem Grundstück an. Der Metallverarbeiter bezieht eine weitere Halle.
Vor zwei Jahren schien es, als müsse die Firma aus den Hallen ausziehen. Stattdessen steht jetzt eine Erweiterung auf dem Grundstück an. Der Metallverarbeiter bezieht eine weitere Halle. © Christian Juppe

Dirk Lange von der Geschäftsführung von Lehmann spricht von Kosten von rund einer Million Euro, die 2017 ausgegeben werden. „Davon kaufen wir zwei neue Maschinen und modernisieren unsere Hallen. Außerdem werden die Arbeitsabläufe neu organisiert.“ Das heißt: schneller, größer, moderner. An diesem Donnerstag weiht der Betrieb an der Heinrich-Hertz-Straße eine neue Laseranlage ein: eine meterlange Maschine, die Metallplatten in diverse Formen schneidet. Die Anlage verschlingt den Großteil der Investitionssumme, die andere Anschaffung ist eine Entgratmaschine, die die scharfen Kanten nach dem Lasern abrundet. Bald kann der Betrieb außerdem eine weitere Halle auf dem Gelände nutzen. In diese hatten sich bis vor Kurzem noch die Herrmann Industriemontagen eingemietet, bald nutzt Lehmann das Gebäude als Lager und zur Qualitätskontrolle. Bei der jetzigen Zahl von 70 Mitarbeitern soll es nicht bleiben, sagt Dirk Lange. „Wir sind immer auf der Suche nach Fachkräften und Azubis.“ Aus den rund 4,5 Millionen Euro Umsatz sollen in den nächsten Jahren bis zu sieben Millionen werden.

Es sind vor allem die Großkunden aus der Bahnindustrie, der Wehrtechnik, dem Maschinenbau und dem Kranbau, die dem Neustädter Unternehmen volle Auftragsbücher bescheren. „Wir haben eine hohe Verantwortung bei der Produktion, da unsere Teile in Transportmitteln und in Baustellengeräten verbaut werden“, nennt Geschäftsführer Olaf Lehmann Beispiele. Gefräste, geschweißte und montierte Baugruppen aus Neustadt werden beispielsweise als Sitzgestelle oder Außenwände in Zügen verbaut; oder sie sorgen dafür, dass Kräne sicher auf Baustellen stehen. Neben den Großkunden gehören regionale Unternehmen zu den Abnehmern von Lehmann.

Warum wollte das Unternehmen bei einer solch guten Auftragslage dann aus Neustadt weg? Grund war die Vermietung der Hallen, die Lehmann nutzt, erklärt Bürgermeister Peter Mühle (NfN). „Vermieter ist Industrie-Center Neustadt (ICN), eine Tochter-Gesellschaft der Stadt. Die Hallen sollten eigentlich nur für eine begrenzte Zeit an neu gegründete Unternehmen vermietet werden.“ Weil Lehmann schon seit 2002 am Standort tätig ist, stand zunächst eine Auflösung des Mietvertrages im Raum. Schließlich konnten sich aber ICN und die Metallverarbeiter einigen. „Wir wollen Neustadt noch viele Jahre treu bleiben“, verspricht Geschäftsführer Olaf Lehmann.