Merken

Metallbaubetrieb zieht in das Gewerbegebiet

Statt in Löbau will ISS Kohli künftig in Kodersdorf produzieren. Dafür wird eine neue Werkalle gebaut.

Teilen
Folgen
© André Schulze

Von Steffen Gerhardt

Es ist noch Platz im Gewerbegebiet an der Autobahn in Kodersdorf. Nicht mehr viel, aber für ein mittelständisches Unternehmen ausreichend. Der Industrie- und Schweißservice Kohli will sich am Sandberg ansiedeln und braucht dazu Land. Der Gemeinderat beschloss am Dienstag einstimmig, 4 430 Quadratmeter an das Unternehmen zu verkaufen. Bürgermeister René Schöne hat nun den Auftrag, den Kaufvertrag vorzubereiten und den Verkauf der Fläche durchzuführen.

Mit dem Kauf des Grundstücks kehrt der ISS Kohli mit seiner Produktion wieder an seinen Firmensitz zurück. Geschäftsführer Friedemann Kohli sagt, dass  er schon länger auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück in Kodersdorf ist. Schließlich kam man auf das Gewerbegebiet in Kodersdorf zu sprechen. Bereits im vergangenen Jahr, Ende Mai, hatte der Betrieb seinen Kaufantrag bei der Gemeinde gestellt. Dass der Kauf erst jetzt erfolgen kann, begründete Bürgermeister René Schöne in der sehr langen Bearbeitungszeit, bis alles geregelt war und die Gemeinde als Verkäufer das Grundstück veräußern kann. Dabei wurde ein Wertgutachten von einem unabhängigen Gutachter erstellt, das die Höhe des Kaufpreises festlegt.

Die Mitarbeiter arbeiten jetzt in Löbau. Dazu hat Kohli eine Halle angemietet, in der der Betrieb seit einigen Jahren produziert. „Wir machen leichten Metallbau für Gewerbekunden“, umreißt der Geschäftsführer das Profil. Der Firmensitz ist in Kodersdorf geblieben, nur gearbeitet wird in Löbau. Mit der Investition in Kodersdorf kehrt das Unternehmen als Ganzes wieder in die Heimatgemeinde zurück. In eineinhalb Jahren soll es soweit sein.

Wichtig ist für Friedemann Kohli, dass der Grunderwerb jetzt abgeschlossen wird. Danach will er ein Ingenieurbüro beauftragen, die Planungen für die Halle vorzunehmen. Sie wird größer als die in Löbau, soll rund 1 400 Quadratmeter Fläche bieten. „Die Werkhalle in Löbau ist inzwischen für uns zu klein geworden, wir brauchen mehr Platz“, begründet der Geschäftsführer die Neuinvestition. Wobei Löbau deshalb ausgewählt wurde, weil die ursprüngliche Werkstatt in Kodersdorf mit ihren 100 Quadratmetern aus den Nähten platzte.

In dem Betrieb arbeiten gegenwärtig bis zu acht Kollegen. Sie fertigen Komponenten und Baugruppen nicht nur für den Schienenbau und liefern an Bombardier Transportation, sondern übernehmen auch Rohr- und Stahlbaumontagen in Kraftwerken und Chemieanlagen. Dafür sind die Mitarbeiter qualifiziert und zertifiziert. Darüber hinaus bietet ISS Kohli das Bearbeiten, also Bohren, Drehen und Fräsen, aller üblichen Metalle an. Das soll in Kodersdorf fortgesetzt werden – in einer größeren Werkhalle, die die Option offen lässt, das Unternehmen zu vergrößern.

Zwei Drittel der Fläche vermarktet

René Schöne spricht davon, dass das Gewerbegebiet „Sandberg“ in seiner Fläche jetzt zu zwei Dritteln vermarktet ist. Vorwiegend besetzt von den großen Unternehmen Holzindustrie Schweighofer, dem Felgenhersteller Borbet und Color Parts.

Aber auch für die Gemeinde Kodersdorf ist noch einiges in dem ›Gewerbegebiet zu tun. So vergab der Gemeinderat neben dem Grundstücksverkauf auch den Auftrag für weitere Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. Diese sind notwendig und gefordert, nachdem das Industriegebiet erweitert wurde. So sind neue Straßen angelegt und Tiefbauarbeiten ausgeführt worden. Dafür muss nun ein natürlicher Ausgleich geschaffen werden, unter anderem mit Anpflanzungen an den Straßenrändern. Sechs Firmen gaben dafür ihre Angebote ab. Den Zuschlag bekam die Firma Garten- und Landschaftsgestaltung Rissmann, die das preisgünstigste Angebot mit rund 76 400 Euro eingereicht hatte. Diese Summe teilt sich in etwa die Hälfte in das Pflanzen von Bäumen und Sträuchern sowie deren Pflege die nächsten drei Jahre.

Dabei blieb die Firma Rissmann weit unter den eingeplanten 201 369 Euro. Das entlastet auch den Etat der Gemeinde. Sie ist zu zehn Prozent an den geförderten Kosten beteiligt. Ihren finanziellen Beitrag für die Pflege des Grüns muss sie aber in ihrer Haushaltsplanung der Jahre 2018 bis 2020 noch berücksichtigen. Die Rede ist von rund 12 600 Euro, die dafür jährlich aufzuwenden sind.