Von Maik Brückner
Die Konstrukteure vom Luxusuhrenhersteller A. Lange & Söhne wissen, was Uhrenliebhaber mögen. Komplizierte und ungewöhnliche Uhren. Eine solche stellte die Firma vor einem Jahr vor. Die Richard Lange Ewiger Kalender Terraluna. Das Besonderes an diesem Zeitmesser: Auf der Werkseite gibt es ein Planetarium fürs Handgelenk mit Mondphasenanzeige. „Das astronomische Miniaturschauspiel zeigt nicht nur den auf- und abnehmenden Mond, sondern über drei rotierende Scheiben auch die Konstellation von Erde, Mond und Sonne. Der Mechanismus ist so exakt konstruiert, dass er erst nach 1058 Jahren um einen Tag korrigiert werden muss“, erklärt Clemens von Walzel das Besondere dieser Uhr. Und das begeisterte die Lange-Kundschaft. Viele meinten, dass dieser komplizierte Zeitmesser – die Uhr gibt es ab 185 000 Euro – zu billig abgegeben werde, ergänzt er. Und auch viele Uhrenkenner applaudierten. Die Uhr holte in diesem Jahr sechs wichtige Uhrenpreise, unter anderem den Arabian Business Award, den Grand Prix d’Horlogerie de Genève 2014 in der Kategorie „Kalenderuhren“ und den „Best Creation Award 2014“ in Tokio. Außerdem wurde sie Uhr des Jahres 2014 auf dem Salon Internacional Alta Relojeria in Mexiko. Im nächsten Jahr werden mit Sicherheit noch weitere Preise dazukommen, glaubt man bei Lange.
Doch bevor es so weit ist, wollte das PR-Team von Lange das Meisterwerk in ein besonders Licht rücken. Warum nicht vor der Himmelscheibe von Nebra? Die 3 600 Jahre alte Scheibe gilt als das älteste realistische Bild des Nachthimmels. Auch die Terraluna verbindet mit der aktuellen Darstellung der Konstellation von Erde, Mond und Sonne „das ewige Streben, den Lauf der Gestirne so präzise wie möglich wiederzugeben“, sagt Clemens von Walzel. Deshalb nahm er Anfang Juli Kontakt zu Dr. Bettina Stoll-Tucker und ihrem Team vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt auf, das die Scheibe im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle/Saale verwaltet. Die Archäologen hatten gegen das geplante Fotoshooting nichts einzuwenden. Das PR-Team aus Glashütte reiste an und ließ die Uhr vor der schönen Himmelscheibe fotografieren. „Das Projekt verlief reibungslos und zur Zufriedenheit beider Seiten“, sagt Clemens von Walzel.