Merken

Meißner Schüler essen ein Jahr kostenlos Bio-Obst

Dank einer EU-Finanzspritze gibt es an der Freien Werkschule zweimal pro Woche kistenweise Gesundes von einem Pfarrgut.

Teilen
Folgen
© Hagen Henke

Von Marcus Herrmann

Meißen. 26 Kilo pro Woche klingt nach einer ordentlichen Menge. Runtergerechnet auf die 130 Grundschüler der Freien Werkschule in Meißen bleibt allerdings nicht allzu viel für jedes Kind übrig. „Jeden Montag und Donnerstag beliefert uns in diesem Schuljahr das Pfarrgut Taubenheim mit frischem Obst und Gemüse. Jeweils 13 Klio haben sie dabei, somit fällt für jeden Schüler 100 Gramm pro Liefertag ab“, sagt Erzieherin Angelika Buhr, die sich um die Verteilung und Portionierung kümmert.

Möglich wird die leckere und gesunde Zwischenmahlzeit durch das EU-Programm Obst & Gemüse, für welches sich die Werkschule im Sommer erfolgreich beworben hatte. Am Tag der Anlieferung werden die unverarbeiteten Vitaminspender mundgerecht zubereitet, zum Teil auch mit Unterstützung einzelner Eltern. „Die Mitarbeiter des Pfarrguts haben immer vier verschiedene Sorten mit dabei, liefern sie früh vor dem Unterrichtsbeginn ab“, erzählt Buhr. Die Aktion habe deutlich gezeigt, dass Kinder dank der regelmäßigen und portionierten Aufnahme von Obst und Gemüse in der Gemeinschaft, dieses auch lieber essen würden. „Durch die allwöchentliche Wiederholung wird so erst der Geschmack der Schüler richtig ausgebildet, sie haben dadurch tatsächlich auch mehr Lust auf frisches Obst.“

Bei den Eltern komme die Aktion ebenfalls sehr gut an – schließlich wissen viele von Ihnen, dass es nicht immer einfach ist, Kinder zu Hause etwa von Möhren, Tomaten oder Äpfeln zu überzeugen. Das gelingt mit der Frischobst-Aktion, die durch das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (Smul) koordiniert wird, immer besser. Dazu passt das Ziel des EU-Schulprogrammes: Demnach soll durch ein regelmäßiges Angebot in sächsischen Kinderkrippen und Kitas der Verzehr und die Akzeptanz von Obst und Gemüse bei Kindern erhöht, ihnen eine gesunde Ernährung ermöglicht und schmackhaft gemacht werden. Ein passendes Programm existiert bereits für frische Milch und Milchspeisen wie Joghurt. An der Freien Werkschule, sagt Geschäftsführerin Dorothee Finzel, werde man sich im kommenden Schuljahr erneut um eine Teilnahme an dem Förderprogramm bemühen.