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Meißner Rettungsleitstelle zieht um

Krankenwagen und Feuerwehren werden ab Dezember von Dresden aus alarmiert.

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Meißen/Dresden. Nach 21 Jahren ist am 2. Dezember Schluss. Die Rettungsleitstelle in Meißen schließt, Riesa folgt im März 2015. Künftig werden Rettungseinsätze im Kreis Meißen von der zentralen Leitstelle in Dresden koordiniert. Nach langen Diskussionen vor und nach der sächsischen Verwaltungsreform 2008 über eine zentrale Leitstelle, liefen Planungen wie Bau nicht immer reibungslos. Mehrfach gab es Terminverschiebungen, doch jetzt scheinen alle Probleme gelöst. Landrat Arndt Steinbach (CDU) fasst seine Meinung zum Umzug von Meißen nach Dresden so zusammen: „Die Leitstellen der Landkreise haben eine hervorragende Arbeit geleistet mit geografischer wie medizinischer Sachkenntnis.“ Beide Ebenen hätten in dramatischen Situationen über Leben und Gesundheit entschieden. Jetzt gebe es die Zentraladresse. Er hoffe sehr, dass der Kreis den aktuellen Start wie die künftige Arbeit mit der gleichen Anerkennung wie in Meißen begleiten könne.

Die unbefristet angestellten Disponenten der Leitstelle Meißen werden in die Landeshauptstadt wechseln. Das sei ein ganz wesentlicher Beitrag der Landkreise, betonte Arndt Steinbach, „für die Fortsetzung der kenntnisreichen Vermittlung von Hilfe bei Notfällen.“ Immerhin sind die Leitstellen Meißen und Riesa die erste Adresse in lebensbedrohlichen Situationen für rund 243 800 Einwohner im Landkreis Meißen. Es gibt derzeit sechs Rettungswachen mit sieben Außenstellen, fünf Einsatzfahrzeuge für Notärzte, 15 Rettungs- und elf Krankentransportwagen.

Das Leitstellen-Tagebuch 2013 bilanzierte für Riesa und Meißen 45 700 medizinische Rettungseinsätze, 2 102 Einsätze von 149 Ortsfeuerwehren, darunter 304 Brände, sowie 1 492 technische Hilfeleistungen von der Katze auf dem Baum bis zum Heraustrennen von Menschen aus Fahrzeugen bei Verkehrsunfällen.

Die Meißner Leitstelle wurde am 30. November 1993 in Betrieb genommen. Zu ihren Aufgaben gehören die Notrufannahmen, die Vermittlung des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes, Alarmierungen der Feuerwehren, der Rettungsdienste und des Katastrophenschutzes, über 93 Sirenen sowie ein erheblicher Teil Verwaltungsarbeit wie die Dokumentation der Einsätze. (SZ)