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Meißner Brote sind die besten

Drei Betriebe wurden bei der Brotprüfung der Bäckerinnung mit „sehr gut“ bewertet. Im Trend liegen Körner-Variationen.

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© Claudia Hübschmann

Von Marcus Herrmann

Meißen. Schmecken, Riechen, Fühlen. Auf diese drei Dinge kommt es bei der jährlichen Brotprüfung der Meißner Bäckerinnung an. Bei der Veranstaltung Ende April in Riesa war erstmals auch Konditormeisterin Maria Ufert dabei – als Testerin. In der Bäckerei und Konditorei Ufert arbeitet die 28-Jährige sonst in der Traditionsbackstube ihrer Eltern am Kynastweg. Eine weitere Bäckerei befindet sich an der Neugasse. In die Rolle des Beurteilers versetzt, schmeckte Maria Ufert zusammen mit Tester André Bernatzky vom Deutschen Brotinstitut heraus, welche Brote zu den besten in der Region gehören.

Insgesamt standen 66 Produkte von 23 regionalen Bäckern zur Auswahl. „Bei der Benotung geht es um Form, Oberfläche, Kruste, Krumenbild, Elastizität und natürlich den Geruch“, sagt die Konditorin.

Bei ihrer persönlichen Premiere stellte sich Ufert gleich als Glücksfee heraus, denn unter den fünf mit „sehr gut“ beurteilten Broten waren drei, welche bei Bäckern aus Meißen in Handarbeit produziert wurden.

Dazu zählten ein Vielkorn- und ein Dinkel-Vollkornbrot der seit 84 Jahren bestehenden Bäckerei Ufert sowie jeweils ein Brot der Bäckerei Riedel an der Ossietzkystraße und eines aus dem Café Wehnert an der Leipziger Straße 6. „Ich finde das Ergebnis für die Meißner Bäcker und ihre Backkunst in Handarbeit einfach toll. Darauf dürfen sie absolut stolz sein“, sagt Maria Ufert. Ihr Vater und Bäckermeister Bernd ist heute stellvertretender Obermeister der Meißner Bäckerinnung. Mit seiner Frau, Konditormeisterin Gudrun, hat er im Februar 1986 in der Bäckerei am Kynastweg begonnen.

Auch der 60-Jährige freut sich über die Auszeichnung. Die entsprechenden Brote hat er in der Auslage mit den Urkunden nach der Verkostung in Riesa versehen, sodass die Gäste wissen, was sie kaufen. Für 750 Gramm des mit sehr gut bewerteten Vielkornbrots müssen 3,10 Euro gezahlt werden. „Es hat eine recht weiche Struktur und Kruste, enthält Grieß, Sesam und Sonnenblumenkerne“, sagt Ufert.

Solche Körner-Variationen seien heutzutage sehr viel beliebter als etwa Mischbrote. Falls die vier Bäckereien auch in den kommenden beiden Jahren bei dem Brottest gewinnen, winkt eine goldene Urkunde. „Das würden wir uns schon wünschen, na klar“, sagt Bernd Ufert. Noch schöner wäre es, meint er, wenn seine Tochter in zwei bis drei Jahren den Betrieb übernimmt. Die Chancen stehen gut, hat Maria Ufert die Leidenschaft für den Beruf doch längst gepackt.