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Meissener Wandbild für russischen Weltraumbahnhof

Ursprünglich entstand das Kunstwerk für den Robotron- Komplex in Dresden. Jetzt soll es ins Kosmodrom wechseln.

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© Lars Kühl

Meißen/Dresden. Bunte Spiralen breiten sich links über die Fläche aus. Himmelskörper in verschiedenen Farben bevölkern das Bild. Sterne blitzen auf. Rechts oben zeigt ein roter Stern an, wer im Kosmos technisch die Nase vorn hat.

Zu finden sind diese Motive auf dem zwei mal sechs Meter großen Wandbild der Dresdner Künstlerin Roswitha Oehme-Heintze. Sie hat das Werk 1982 für den Komplex des Mikroelektronik-Kombinats Robotron geschaffen. „Ungefähr ein Vierteljahr bin ich fast täglich zwischen Dresden und Meißen gependelt, wo die Keramikplatten bemalt und gebrannt wurden.

Das waren ganz besondere, gerade Platten, die damals schwierig, nur über Berlin, aufzutreiben waren.“ Mit diesen Worten wird die Künstlerin von dem durch Russland unterstützten Nachrichtenportal Sputniknews zitiert.

Wie es auf der Internetseite weiter heißt, hat sich die Künstlerin an das Russische Generalkonsulat in Leipzig gewandt. Ihr Wunsch: Das Wandbild „Kosmos“ möge im neuen russischen Weltraumbahnhof Wostotschny Platz finden. In Dresden müsse es weichen, da der Robotron-Komplex abgerissen wird. Das Kasseler Unternehmen Immovation will auf der Fläche in der Lingnerstadt ein Viertel mit 3 000 Wohnungen errichten.

„Ich würde mir jetzt wünschen, dass Russland einen geeigneten Platz findet, wo dieses Wandbild wieder vielen Menschen zugänglich wäre und nicht wie jetzt versteckt ist auf einer Baustelle“, so Roswitha Oehme-Heintze gegenüber Sputniknews. Ihr Wunschort – das Kosmodrom Wostotschny im Gebiet Amur rund 8 000 Kilometer östlich des Machtzentrums Moskau – ist Russlands neues Fenster zu den Sternen. Hier will die stolze Raumfahrtnation bis 2030 ihren ersten Kosmonauten zum Mond schicken, ein Flug zum Mars soll folgen. (SZ/pa)