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Meißen wird aufgegraben

Baustellen zwingen jetzt Autofahrer und Fußgänger zu Umwegen. Auch Parkplätze sind knapp geworden.

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© Claudia Hübschmann

Von Marcus Herrmann

Meißen. Nicht nur langsam steigende Temperaturen und Vogelgezwitscher am Morgen künden dieser Tage vom beginnenden Frühjahr. Ein zweites sicheres Zeichen sind außerdem die vielen Straßenbaustellen, die teilweise mit Behinderungen für Autofahrer und Fußgänger verbunden sind und wie manche Frühblüher förmlich aus dem Boden sprießen. Wo derzeit im Meißner Stadtgebiet die wichtigsten Baustellen sind, welche Einschränkungen sie mit sich bringen, was genau gemacht wird und wie lange sie planmäßig andauern, verrät die SZ in einer Übersicht.

Die Großbaustellen der Stadt: An der Burgstraße wurde ein Rohr vergessen

Drei größere Bauvorhaben der Stadt gibt es derzeit in Meißen. So lässt die Straßenverkehrsbehörde Meißen an der Burgstraße den Gehweg ausbauen. Deshalb ist noch bis Mitte April die östliche Gehwegseite gesperrt. Ob der Bau aber wirklich pünktlich endet, ist nicht sicher. Denn am vergangenen Montagabend standen die Bagger still. Der Grund ist ein fehlendes Bypass-Rohr zur Ableitung des Oberflächenwassers gewesen. Zwar war das Rohr schon im Oktober als Bedingung gefordert worden, damit der Fußweg abgesenkt werden darf. Scheinbar ist es aber vergessen worden. Eine Anfrage der SZ bei der Stadt, wie das passieren konnte und ob die Arbeiten trotzdem weiter gehen, blieb unbeantwortet.

Ruhig ist es momentan auch an der Baustelle Questenberger Weg, der als Schulweg für die angrenzende Grundschule dient. Hier wird auf einem Teilstück eine marode Stützmauer erneuert. „Die Verkehrsfreigabe erfolgt demnächst“, sagt zwar Stadtsprecher Philipp Maurer. Am gestrigen Dienstag gab es allerdings auch hier keinerlei Bauaktivitäten. Dennoch soll bis Ende März die Freigabe des seit Juli 2015 gesperrten Weges erfolgen. Deutlich schneller geht das Vorhaben Ausbau der Loosestraße voran. Hier tummeln sich Dutzende Bauleute, sind Bagger und schweres Baugerät im Einsatz. Zwischen Zaschendorfer- und Johannesstraße ist momentan alles dicht. Die Baufirma Strabag führt hier Kanalarbeiten durch und erweitert die Fahrbahnlinie. Außerdem werden Parkflächen geschaffen. Im August soll die Loosestraße dann freigegeben werden.

Hier bauen die Stadtwerke: Am Neumarktquartier droht Sperrung

Der Wohn- und Pflegekomplex Neumarktquartier am Neumarkt 50 ist derzeit Meißens größte Baustelle. Wo vor wenigen Wochen noch eine riesige Lücke klaffte, stehen inzwischen schon Teile des Fundamentes des ersten Stockwerks. In etwa einem Jahr soll das aus mehreren Gebäuden bestehende Ensemble fertig sein. Dafür müssen schon vorher Kabel und Anschlüsse verlegt werden. Weil das unter der Baustelle nicht möglich ist, müssen die Meißner Stadtwerke (MSW) den Gehweg ab Neumarktschule bis zum Eckhaus einschließlich Nicolaisteg aufbuddeln. „Diese Arbeiten planen wir im Mai durchzuführen. Eine teilweise Sperrung des Gehweges und auch der Straße Neumarkt in Richtung Triebischtal kann nicht ausgeschlossen werden“, sagt MSW-Sprecherin Lilly Schneider. Die Sperrung solle allerdings nur kurze Zeit erfolgen. Bis zum Winter 2016 sollen die Bautätigkeiten gänzlich abgeschlossen sein. Fast fertig sind die Stadtwerke derweil im Bereich Siebeneichener Schlossberg. „Unterhalb des Tierparks lassen wir eine Übergangsstation zwischen dem Netz der Enso AG und dem der Stadtwerke herstellen“, so Schneider. Die Vollsperrung am Schoßberg soll bis Ende März aufgehoben werden.

Hier bauen Seeg und private Bauträger: Baukran macht Neugasse zum Nadelöhr

Noch bis Ende Mai wird die Parkplatzsuche in der Altstadt erschwert. Vor allem auf der Neugasse ist es derzeit unübersichtlich. In Höhe Nummer 19 lässt die Stadtentwicklungsgesellschaft Seeg ein Wohnhaus sanieren. Wo sich sonst Parkflächen befinden, steht ein großer Baukran und wird es auch in den nächsten Wochen noch tun. Deshalb ist die ohnehin in schlechtem Zustand befindliche Fahrbahn der Neugasse in diesem Bereich auch noch eingeengt, müssen Autofahrer besonders wachsam sein. Eine andere Großbaustelle gibt es an der Nossener Straße, nahe alte Ziegelei. Hier finden gerade Erschließungsarbeiten für das Wohngebiet „Ziegeleipark“ statt. Bauträger ist die Meißener Lehmann Immobilien GmbH. Aktuell erfolgt hier der Anschluss an das Kanalsystem ohne Straßensperrung. Mit dem Ende der Arbeiten rechnen die Planer im Frühjahr 2017.

Hier baut der Freistaat: Bald Sperrung wegen Ausbau am Buschbad

Ab September plant das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) den Ausbau der S 83 im Bereich des Buschbades. Dafür muss ein Teil der Straße bis zum Ende der Arbeiten Mitte 2018 vollgesperrt werden. Autofahrern bleibt dann nur eine Umleitung. Gesperrt wird im Mai auch noch die S 80 zwischen Niederau und Meißen. Hier sind die Bauarbeiter voraussichtlich bis Ende Juli am Werk, um die Asphaltdecke zu erneuern.