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Meißen stemmt die Athletikhalle

Ein knappes Jahr nach Baubeginn ist aus einer alten Schwimm- eine moderne Multifunktionshalle geworden.

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© Claudia Hübschmann

Von Marcus Herrmann

Meißen. Der Gewichtheber-Pokal der Blauen Schwerter wird im Mai 2018 in der jetzt fertiggestellten Athletikhalle im Heiligen Grund stattfinden. Am vergangenen Mittwoch wurde die zu zwei Funktionsebenen umgebaute ehemalige Schwimmhalle den Meißner Vereinen zur Nutzung übergeben. Besonders die Gewichtheber des Athletikclubs (AC) Meißen, Kraftsportler und Kickboxer, können sich hier über bessere Bedingungen als in der alten Halle gegenüber freuen. „Wir wollen unser Traditionsturnier am 12. Mai mit 30 Athleten aus zehn Nationen hier durchführen und die neue Halle bestens präsentieren“, sagte der AC-Vereinsvorsitzende Andreas Wünsche. Der erste Wettkampf soll jedoch noch eher – voraussichtlich am 7. April – stattfinden. „Es sieht gut aus, dass das Athletenteam Rodewisch/Plauen an diesem Tag zu uns kommt und die Halle so richtig eingeweiht wird“, erzählte Wünsche. Der Umzug in die 1,7 Millionen Euro teure, zu einem Drittel vom Freistaat geförderte Halle, samt Gewichten, Matten und anderen Materialien soll ab dem 11. März erfolgen.

Die obere Ebene, Blick vom Podest der Gewichtheber. Am Ende des Raums ist Platz für Zuschauer und Café.
Die obere Ebene, Blick vom Podest der Gewichtheber. Am Ende des Raums ist Platz für Zuschauer und Café. © Claudia Hübschmann
Blick durch die Glasfront in den Trainingsraum der Gewichtheber. Insgesamt gibt es darin acht Übungsplätze.
Blick durch die Glasfront in den Trainingsraum der Gewichtheber. Insgesamt gibt es darin acht Übungsplätze. © Claudia Hübschmann
In der neuen Sauna können die Sportler nach dem Training entspannen.
In der neuen Sauna können die Sportler nach dem Training entspannen. © Claudia Hübschmann

„Dazu wird hinter der Halle noch ein Weg mit Schotter angelegt, damit wir mit unseren Materialien einfacher rein kommen“, sagt ein Vereinsmitglied. Im unteren Bereich stehen acht Trainingsplätze mit entsprechenden Böden für die Gewichtheber parat. Training und Erwärmung vor Wettkämpfen finden hier statt. Wenn es ernst wird, müssen die Athleten dann ein Stockwerk hoch, wo nun eine Heberbohle im Giebelbereich für gute Bedingungen sorgt. 380 Sitzplätze stehen für Zuschauer zur Verfügung. Dass der Weg vom unmittelbaren Aufwärmen zum Wettkampf nun etwas weiter als in der alten Halle ist, sei ein kleiner Wermutstropfen, finden die Athleten.

„Aber insgesamt sind die Bedingungen toll, hat die Stadt viele unserer Wünsche erfüllt“, so Vereinsmitglied Jürgen Grellmann. Das trifft neben den Sportflächen besonders auf die neu angeordneten, großzügigen und komplett sanierten Umkleiden zu. Entsprochen wurde auch dem Wunsch nach einer Sauna, die sich nun zwischen den Umkleiden befindet. Hinzu kommen mehrere Vereinsräume sowie Zimmer für medizinische Behandlungen. Natürlich soll das Objekt nicht nur Kraft- und Kampfsportlern sowie den Hebern des AC zur Verfügung stehen. „Es soll ein Treffpunkt für das gesamte Vereinsleben in Meißen sein, außerdem auch für den Schulsport gute Bedingungen bieten“, sagt Meißens OB Olaf Raschke (parteilos).

Dabei wurde mit einer Cafeteria im Bereich zwischen Gewichthebern und Ballsporthalle an eine gute Aufenthaltsqualität gedacht. Wer hier Platz nimmt, kann zudem durch eine Glaswand das Geschehen in der 2013 neu eröffneten Zweifeldhalle verfolgen und gleichzeitig die Gewichtheber anfeuern. Dazu muss der Kopf nur gedreht werden. Als Reminiszenz an die alte Schwimmhalle sind typische Fliesen an den Wänden der oberen Ebene erhalten geblieben. Was nach dem Umzug der Athleten mit der alten Halle mit dem markanten Wellblechdach passiert, ist laut Olaf Raschke noch offen. Ein Abriss wäre die letzte Option, besser eine Weiternutzung. „Hier werden wir das Gespräch mit den Vereinen suchen, wie sie sich eine Nachnutzung vorstellen. Ein nachhaltiger Betrieb als Kalthalle mit eventuell erneuertem Fußboden, wäre sicher eine gute Option“, sagte er.