Merken

Meißen spielt mit dem Feuer

Brandheiße Szenen haben sich zum Neujahrsempfang im Theater zugetragen.

Teilen
Folgen
NEU!
© Claudia Hübschmann

Von Peter Anderson

Meißen. Das Theater brennt! Nein, im Theater brennt’s. Der Türmer und Brandmelder hat es zuerst gesehen. Doch ein schlaksiger Feuerwehrhauptmann klärt ihn auf: Meißen spielt nur mit dem Feuer, beruhigt der Pickelhaubenträger den aufgeregten Türmer. Den Anlass liefert der 175. Gründungstag der Freiwilligen Feuerwehr in der Stadt, so Hauptmann (Rainer König) zum Türmer (Stefan Köppl).

Ebenfalls gute Laune bei Winzer Tim Strasser, Landtagsabgeordneter Daniela Kuge (Mitte) und Sommelière Annekatrin Rades.
Ebenfalls gute Laune bei Winzer Tim Strasser, Landtagsabgeordneter Daniela Kuge (Mitte) und Sommelière Annekatrin Rades. © Claudia Hübschmann
Der Neujahrsempfang stand im Zeichen des 175. FFW-Jubiläums.
Der Neujahrsempfang stand im Zeichen des 175. FFW-Jubiläums. © Claudia Hübschmann

Impressionen vom Neujahrsempfang der Stadt Meißen

Die launige Szene auf der Theaterbühne liefert am Dienstagabend den Einstieg zum alljährlichen Neujahrsempfang der Stadt. Im Parkett und auf den Rängen zählt die SZ mindestens fünf Pfarrer, drei Bankvorstände, rund ein Dutzend Winzer und Weinhoheiten, drei Landtagsabgeordnete, zahlreiche Geschäftsführer städtischer Gesellschaften und private Mittelständler. Dazu gesellen sich Künstler wie Andreas Ehret oder Daniel Bahrmann, Breakdance-Ikone Heiko Hahny Hahnewald und Stern-Combo-Manager Detlef Seidel.

Alte Liebe rostet nicht länger

Für Oberbürgermeister Olaf Raschke (parteilos) haben die Theaterleute an diesem Abend einen roten Brandmelder als Rednerpult gezimmert. Ein versteckter Hinweis darauf, dass der Rathauschef 2016 noch stärker darauf achten sollte, dass Meißen nicht negativ ins Medienfeuer gerät?

In seiner Rede schlägt Raschke gekonnt den Bogen von der Feuerwehrgeschichte in die Gegenwart. Die wiederbelebte Liebe zur Manufaktur wird erwähnt, den Flüchtlingshelfern herzlich gedankt. Dem neuen Marketingchef Christian Friedel bleibt es anschließend vorbehalten, die Ehrenamtler auszuzeichnen. Feuerwehrfrau Bärbel Schneider, Arabisch-Dolmetscher Sultan Daragmeh, Oberschließerin Käte Altenkrüger, Afra-Pfarrer und Buntes-Meißen-Mitgründer Bernd Oehler sowie der Städtepartnerschaftsverein erhalten jede Menge Applaus, der den Schlusspunkt unter den offiziellen Teil setzt. Aus der trockenen Saalluft strömt das Publikum in das zum „Ring of Fire“ verwandelte Theatercafé, ins Bühnen-Restaurant „Brandherd“ oder in die Feuerwehr-Lounge im Foyer mit Schwerter-Ausschank und Meißner Wein.

Den lässt sich Marketingchefin Manja Licht von der Meißner Winzergenossenschaft schmecken. Gerade erst ist sie aus dem Ski-Urlaub im Tiroler Serfaus zurückgekehrt. Die Glückliche! Auf 3 000 Meter fand sich ausreichend Schnee zum Abfahrtslauf. Mit etwas Pech scheint dagegen Hotel-Chef Hannes Horsch vom Goldenen Löwen ins neue Jahr gestartet zu sein. Seine rechte Hand ist fixiert. Dem Badener kann das die gute Laune nicht trüben. Er freut sich über seinen ersten Neujahrsempfang in Meißen und spricht von einer rundum gelungenen Veranstaltung.

Kochduell mit leckerem Ergebnis

Meißen übt eine Strahlkraft bis nach Dresden aus. Von dort kommt der neue Vorstand der Dresdner Verkehrsbetriebe Andreas Hemmersbach. Das Denken über Kreis- und Stadtgrenzen hinweg liegt ihm am Herzen. Die Dresdner Straßenbahn fährt schließlich bis Weinböhla. Die S 1 verbindet Meißen mit der Landeshauptstadt.

Karnevalschef Andreas Krause versucht sich ebenfalls im Aufbrechen von Grenzen. Die Missnia-Narren möchten in Rothes Haus etwas ganz Neues ausprobieren. Frei nach der Vox-Kultsendung „Kochduell“ sollen am Rosenmontag zwei Kochteams gegeneinander antreten. Die Duellanten sind fast Nachbarn. Sie kommen aus dem Ratskeller und Schwerter Schankhaus am Markt, verrät Krause. Für die Teilnehmer soll aus dem Wettstreit ein leckeres Vier-Gänge-Menü entstehen. Die Zahl der Gäste ist allerdings begrenzt. Also schnell Karten sichern und nichts anbrennen lassen.