Merken

Meissen Keramik stammt nur zum Teil aus Meißen

Lediglich die Fliesen werden im Werk an der Fabrikstraße hergestellt. Die restlichen Produkte der Marke stammen aus anderen Betrieben.

Teilen
Folgen
© Claudia Hübschmann

Von Peter Anderson

Meißen. Das Fliesenwerk auf der Meißner Fabrikstraße sei mit einer Kapazität von rund 2,8 Millionen Quadratmetern pro Jahr „ein feiner aber kleiner Standort“, das teilte jetzt Meissen-Keramik-Prokurist Hakan Inaltekin auf SZ-Anfrage mit. Der Betrieb ist nahezu ausgelastet, so Inaltekin weiter. Letztlich mache der Standort einen Umsatz von rund 20 Prozent des Gesamtumsatzes von derzeit 85 Millionen Euro der Marke Meissen Keramik aus. Mit den neuen Investitionen im Jahr 2018 in innovative Techniken – einen Digitaldrucker oder neue Formate – werde das Unternehmen sich in der Wertigkeit steigern, aber nicht in der Quantität. Die Belegschaft solle weiter schrittweise wachsen.

Nach Angaben des Managers bezieht Meissen Keramik alle anderen Produkte außer Wandfliesen aus den polnischen Werken der Cersanit-Gruppe. Dazu zählen Bodenfliesen, Sanitärkeramik und Badmöbel. Die gesamte Gruppe produziere nach heutigem Stand 75 Millionen Quadratmeter Fliesen und zähle weltweit zu den Top-Zehn-Keramikherstellern.

Als Grund für die Aufgabe des Lagers in Niederau nennt Inaltekin die zu geringe Größe der Anlage. „Leider ist es so, dass die Logistikzentrale in Niederau nicht mehr mit unserem rasanten Wachstum mithalten konnte – insbesondere was Schnelligkeit, Flexibilität, Standortstrukturen und letztlich auch Kosten angeht“, so der Prokurist. Die Marke Meissen Keramik sei dank des Mutterkonzerns Cersanit nicht mehr nur auf Deutschland beschränkt, sondern werde mittlerweile in fast ganz Europa für Fliesen, Sanitärkeramik und Badmöbel genutzt. Dementsprechend müssten auch die Lager bzw. Logistikzentralen ausgerichtet sein.