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Mein Niesky lob’ ich mir

Über die Stadt gibt es mindestens so viele Meinungen wie Einwohner. Alle sind spannend.

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Von Alexander Kempf

Wenn ein junger Mensch Niesky als ruhig beschreibt, dann muss das kein Kompliment sein. Wer sich nach Diskotheken und Trubel sehnt, der wird in der Kleinstadt nicht fündig. Der Jugend ist Niesky daher oft zu ruhig. Wer sich aber nach einem anstrengenden Arbeitstag oder gar einem ganzen Arbeitsleben nach Ruhe sehnt, dem muss Niesky wie ein Paradies erscheinen. Denn abgesehen vom gelegentlichen Trubel auf dem Supermarktparkplatz herrscht in Niesky eine nahezu himmlische Ruhe.

November (Teil 2)/Dezember: Was Nieskyer über ihre Stadt denken

Ich bin einfach gerne in Niesky  Ich bin in Niesky geboren, aufgewachsen, habe hier gelernt und gearbeitet. Warum? Weil ich mich hier einfach unheimlich wohl fühle! Ich bin einfach gerne hier, fahre, wenn mir danach ist mit dem Rad und sehe mir immer wieder das eine oder andere an. Die Holzhäuser zum Beispiel. Ich finde, Niesky hat mit der Wende eine unheimlich positive Entwicklung genommen und sich Stück für Stück zu einer fantastischen Kleinstadt gemausert, die so ziemlich alles bietet, was eine Stadt dieser Größe braucht. Nur die Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr könnten besser sein. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wäre es das, dass die Stadt in den nächsten Jahren ihr Augenmerk stärker auf Straßen und Gehwege richtet. Das wäre mein Wunsch. Was mich stört, ist, dass soviel über Jugendarbeit geredet wird, aber wenig passiert. Früher gab es Jugendclubs, aber wo soll sich heute die Jugend treffen? Gerade jetzt im Winter? Was können wir für Niesky tun? Manchmal sind es Kleinigkeiten: Wenn jeder die kleine Grünanlage vor der eigenen Tür sauber hält oder mal ein Papier vom Bürgersteig aufhebt, statt achtlos daran vorbeizugehen – oder noch besser: Es erst gar nicht fallenlässt – wäre unsere Stadt nicht nur um einiges sauberer, sondern auch noch ein bisschen lebenswerter.  Hubertus Noll (63) ist seit 1. Dezember im Ruhestand. Zuvor war er über 40 Jahre für die Stadt Niesky tätig und leitete seit 2011 den Bauhof als Sachgebietsleiter.
Ich bin einfach gerne in Niesky Ich bin in Niesky geboren, aufgewachsen, habe hier gelernt und gearbeitet. Warum? Weil ich mich hier einfach unheimlich wohl fühle! Ich bin einfach gerne hier, fahre, wenn mir danach ist mit dem Rad und sehe mir immer wieder das eine oder andere an. Die Holzhäuser zum Beispiel. Ich finde, Niesky hat mit der Wende eine unheimlich positive Entwicklung genommen und sich Stück für Stück zu einer fantastischen Kleinstadt gemausert, die so ziemlich alles bietet, was eine Stadt dieser Größe braucht. Nur die Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr könnten besser sein. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wäre es das, dass die Stadt in den nächsten Jahren ihr Augenmerk stärker auf Straßen und Gehwege richtet. Das wäre mein Wunsch. Was mich stört, ist, dass soviel über Jugendarbeit geredet wird, aber wenig passiert. Früher gab es Jugendclubs, aber wo soll sich heute die Jugend treffen? Gerade jetzt im Winter? Was können wir für Niesky tun? Manchmal sind es Kleinigkeiten: Wenn jeder die kleine Grünanlage vor der eigenen Tür sauber hält oder mal ein Papier vom Bürgersteig aufhebt, statt achtlos daran vorbeizugehen – oder noch besser: Es erst gar nicht fallenlässt – wäre unsere Stadt nicht nur um einiges sauberer, sondern auch noch ein bisschen lebenswerter. Hubertus Noll (63) ist seit 1. Dezember im Ruhestand. Zuvor war er über 40 Jahre für die Stadt Niesky tätig und leitete seit 2011 den Bauhof als Sachgebietsleiter.
Niesky ist ein Magnet fürs Umland  Vor sechs Jahren brachte mich die Arbeit nach Niesky, die Liebe hielt mich fest. Seit zwei Jahren wohne ich mit Familie hier und vermisse relativ wenig. Natürlich hatte ich in Görlitz ein Kino, aber dafür kein Eisstadion und kein Freibad. Das sind wichtige Magneten für das ganze Umland. Täglich versuche ich, offen und freundlich durch die Stadt zu gehen. Dabei begegnet mir sehr viel Engagement, Uneigennützigkeit und Freundlichkeit. Aber es gibt auch ein anderes Gesicht. Das ist anmaßend und feige, ungerecht und unbelehrbar. Soviel Großzügigkeit wie beim Willkommensbündnis auf der einen Seite steht, soviel Respektlosigkeit zwischen den Menschen wartet an der nächsten Ecke. Statt Miteinander gibt es oft nur „ich oder die“, zum Beispiel bei der Diskussion um das Waldstadion. Dabei kommen alle eigentlich nicht ohne einander aus. Die Geschäfte nicht ohne Kunden, die Eltern nicht ohne Lehrer, die Stadt nicht ohne Einwohner und umgekehrt. Institutionen sind nicht zum Selbstzweck da, sondern für ihre Bürger. Im Gegenzug trägt die Verwaltung nicht allein Schuld an allem. Dass in Niesky „jeder jeden kennt“ ist ein Vorteil, wird aber oft als Nachteil angesehen. Das sollte man nutzen, nicht ausnutzen. Die kleine Stadt kann mehr sein als die Summe ihrer Bewohner. Gemeinsam können sie mehr schaffen. Wenn man offen und freundlich ist. Ich versuche das. Jeden Tag.  André Schulze (39) ist selbstständig als Fotograf, kommt aus Görlitz und wohnt jetzt mit Frau und zwei Söhnen in Niesky.
Niesky ist ein Magnet fürs Umland Vor sechs Jahren brachte mich die Arbeit nach Niesky, die Liebe hielt mich fest. Seit zwei Jahren wohne ich mit Familie hier und vermisse relativ wenig. Natürlich hatte ich in Görlitz ein Kino, aber dafür kein Eisstadion und kein Freibad. Das sind wichtige Magneten für das ganze Umland. Täglich versuche ich, offen und freundlich durch die Stadt zu gehen. Dabei begegnet mir sehr viel Engagement, Uneigennützigkeit und Freundlichkeit. Aber es gibt auch ein anderes Gesicht. Das ist anmaßend und feige, ungerecht und unbelehrbar. Soviel Großzügigkeit wie beim Willkommensbündnis auf der einen Seite steht, soviel Respektlosigkeit zwischen den Menschen wartet an der nächsten Ecke. Statt Miteinander gibt es oft nur „ich oder die“, zum Beispiel bei der Diskussion um das Waldstadion. Dabei kommen alle eigentlich nicht ohne einander aus. Die Geschäfte nicht ohne Kunden, die Eltern nicht ohne Lehrer, die Stadt nicht ohne Einwohner und umgekehrt. Institutionen sind nicht zum Selbstzweck da, sondern für ihre Bürger. Im Gegenzug trägt die Verwaltung nicht allein Schuld an allem. Dass in Niesky „jeder jeden kennt“ ist ein Vorteil, wird aber oft als Nachteil angesehen. Das sollte man nutzen, nicht ausnutzen. Die kleine Stadt kann mehr sein als die Summe ihrer Bewohner. Gemeinsam können sie mehr schaffen. Wenn man offen und freundlich ist. Ich versuche das. Jeden Tag. André Schulze (39) ist selbstständig als Fotograf, kommt aus Görlitz und wohnt jetzt mit Frau und zwei Söhnen in Niesky.
Seniorenfreundlich, mit einer AusnahmeAb dem neuen Jahr bin ich eine echte Nieskyerin, denn dann habe ich in der Stadt meine neue Wohnung bezogen. Aber auch die Jahre zuvor fühlte ich mich als Nieskyerin, auch wenn ich in See wohne und in Dresden studiere. Im Vergleich zu der großen Stadt finde ich es in Niesky viel familiärer. Man kennt sich und unternimmt gemeinsam etwas. Das geht in der Anonymität einer Großstadt häufig verloren. Hier in Niesky und Umgebung habe ich meine Freunde und meinen Verein, den Reit- und Fahrverein Horka. Dort bin ich im Vorstand und die ehrenamtliche Arbeit macht mir viel Spaß, ebenso das Reiten, das ich seit meinem elften Lebensjahr zu meinem Hobby gemacht habe. Auch wenn ich selbst nicht im Sattel saß, am großen Festumzug zum Nieskyer Stadtjubiläum waren wir als Verein beteiligt und es ist bewundernswert, was da die Stadt so alles auf die Beine gestellt hat. Mit fällt auf, dass Niesky im Grunde sehr seniorenfreundlich ist. Das fängt an mit den vielen und nahe gelegenen Einkaufsmöglichkeiten, über die Parkanlagen bis hin zu den sozialen Diensten. Eine Ausnahme muss ich aber machen. Meine Oma hat so ihre Schwierigkeiten mit dem Fußweg an der Rothenburger Straße. Mit dem Rollator kommt sie nur beschwerlich in den Penny-Markt. Oft müssen wir für sie die Einkäufe erledigen. Hier wartet also noch ein Stück Arbeit auf die Stadt. Gut finde ich, dass in der Stadt viele Einzelhändler anzutreffen sind, besonders in der Horkaer Straße. Nur an Klamotten für junge Leute mangelt es. Hier fällt mir nur ein Geschäft ein, wo es das gibt. Dass nun auch noch ein kleines Café dazugekommen ist, belebt die Horkaer Straße. Das hätte ich mir bereits zu meiner Zeit auf dem Gymnasium gewünscht. Ich wäre dort oft und gern hingegangen. Aber das kann ich ja bald nachholen.  Lisa Bergmann (24) wohnt in See und arbeitet in einer Steuerkanzlei in Niesky. Zudem absolviert sie ein überbetriebliches Studium im Bereich Steuern, Prüfungswesen und Consulting in Dresden.
Seniorenfreundlich, mit einer AusnahmeAb dem neuen Jahr bin ich eine echte Nieskyerin, denn dann habe ich in der Stadt meine neue Wohnung bezogen. Aber auch die Jahre zuvor fühlte ich mich als Nieskyerin, auch wenn ich in See wohne und in Dresden studiere. Im Vergleich zu der großen Stadt finde ich es in Niesky viel familiärer. Man kennt sich und unternimmt gemeinsam etwas. Das geht in der Anonymität einer Großstadt häufig verloren. Hier in Niesky und Umgebung habe ich meine Freunde und meinen Verein, den Reit- und Fahrverein Horka. Dort bin ich im Vorstand und die ehrenamtliche Arbeit macht mir viel Spaß, ebenso das Reiten, das ich seit meinem elften Lebensjahr zu meinem Hobby gemacht habe. Auch wenn ich selbst nicht im Sattel saß, am großen Festumzug zum Nieskyer Stadtjubiläum waren wir als Verein beteiligt und es ist bewundernswert, was da die Stadt so alles auf die Beine gestellt hat. Mit fällt auf, dass Niesky im Grunde sehr seniorenfreundlich ist. Das fängt an mit den vielen und nahe gelegenen Einkaufsmöglichkeiten, über die Parkanlagen bis hin zu den sozialen Diensten. Eine Ausnahme muss ich aber machen. Meine Oma hat so ihre Schwierigkeiten mit dem Fußweg an der Rothenburger Straße. Mit dem Rollator kommt sie nur beschwerlich in den Penny-Markt. Oft müssen wir für sie die Einkäufe erledigen. Hier wartet also noch ein Stück Arbeit auf die Stadt. Gut finde ich, dass in der Stadt viele Einzelhändler anzutreffen sind, besonders in der Horkaer Straße. Nur an Klamotten für junge Leute mangelt es. Hier fällt mir nur ein Geschäft ein, wo es das gibt. Dass nun auch noch ein kleines Café dazugekommen ist, belebt die Horkaer Straße. Das hätte ich mir bereits zu meiner Zeit auf dem Gymnasium gewünscht. Ich wäre dort oft und gern hingegangen. Aber das kann ich ja bald nachholen. Lisa Bergmann (24) wohnt in See und arbeitet in einer Steuerkanzlei in Niesky. Zudem absolviert sie ein überbetriebliches Studium im Bereich Steuern, Prüfungswesen und Consulting in Dresden.
Nieskyer haben großes VertrauenEinmal verbindet mich die Arbeit mit Niesky. Vor sechs Jahren habe ich die Agentur der LVM-Versicherungen in Niesky übernommen. Am Anfang musste ich oft mein DD-Kennzeichen erklären. Mittlerweile steht aber NY an meinem Auto. Ich bin Ur-Görlitzer, deshalb bin ich mit der Region stark verbunden. Und werde der Region auch treu bleiben, obwohl ich mit meiner Familie mittlerweile in Dresden wohne. Aber das Büro wird in Niesky bleiben, denn ich hänge an meinen Kunden. Deren Treue ist mit nichts aufzuwiegen. Sie haben mich damals gut hier aufgenommen. Aber nicht nur im Kundenverhältnis, es entstanden viele gute Bekanntschaften, die mal schnell auf einen Kaffee reinkommen. Genau das macht den Charme der Stadt aus. Ich kann das gut beurteilen, denn in Dresden haben wir unser Zweitbüro. Dort ist alles viel anonymer und misstrauischer. Hier wiederum haben die Leute sehr großes Vertrauen. Und viel funktioniert nur über Vertrauen. Kritisch sagen muss ich, dass für Gewerbetreibende die Parkplatzsituation in der Stadt unbefriedigend ist. In Dresden gibt es zum Beispiel für sie ein Jahresticket. Das hilft der Stadt, aber auch den Parkenden. Ich bin sonst nicht sehr in das hiesige Stadtleben integriert, aber merke, was die Kunden bewegt. Sie sorgen sich um eine Perspektive für die Zukunft. In der Region haben wir erhebliche Probleme, junge Leute hierzubehalten. Da muss man Anreize schaffen. Wir können die Region nur entwickeln, wenn alle Hand in Hand gehen - Sowohl die Stadt und die ansässige Wirtschaft, aber auch übergeordnete Stellen wie die IHK und die Arbeitsagentur.  Sascha Berger (39) stammt aus Görlitz, wohnt in Dresden und führt seit sechs Jahren die Agentur der LVM Versicherung in Niesky.
Nieskyer haben großes VertrauenEinmal verbindet mich die Arbeit mit Niesky. Vor sechs Jahren habe ich die Agentur der LVM-Versicherungen in Niesky übernommen. Am Anfang musste ich oft mein DD-Kennzeichen erklären. Mittlerweile steht aber NY an meinem Auto. Ich bin Ur-Görlitzer, deshalb bin ich mit der Region stark verbunden. Und werde der Region auch treu bleiben, obwohl ich mit meiner Familie mittlerweile in Dresden wohne. Aber das Büro wird in Niesky bleiben, denn ich hänge an meinen Kunden. Deren Treue ist mit nichts aufzuwiegen. Sie haben mich damals gut hier aufgenommen. Aber nicht nur im Kundenverhältnis, es entstanden viele gute Bekanntschaften, die mal schnell auf einen Kaffee reinkommen. Genau das macht den Charme der Stadt aus. Ich kann das gut beurteilen, denn in Dresden haben wir unser Zweitbüro. Dort ist alles viel anonymer und misstrauischer. Hier wiederum haben die Leute sehr großes Vertrauen. Und viel funktioniert nur über Vertrauen. Kritisch sagen muss ich, dass für Gewerbetreibende die Parkplatzsituation in der Stadt unbefriedigend ist. In Dresden gibt es zum Beispiel für sie ein Jahresticket. Das hilft der Stadt, aber auch den Parkenden. Ich bin sonst nicht sehr in das hiesige Stadtleben integriert, aber merke, was die Kunden bewegt. Sie sorgen sich um eine Perspektive für die Zukunft. In der Region haben wir erhebliche Probleme, junge Leute hierzubehalten. Da muss man Anreize schaffen. Wir können die Region nur entwickeln, wenn alle Hand in Hand gehen - Sowohl die Stadt und die ansässige Wirtschaft, aber auch übergeordnete Stellen wie die IHK und die Arbeitsagentur. Sascha Berger (39) stammt aus Görlitz, wohnt in Dresden und führt seit sechs Jahren die Agentur der LVM Versicherung in Niesky.
Sportlich bietet Niesky viel: Ab Februar kommenden Jahres werde ich an die Schule zurückkehren, an der ich einst gelernt habe: die Oberschule Niesky. Als Lehramtsreferendarin werde ich dort unterrichten. Somit hat Niesky mich beruflich wieder. In der Stadt bin ich aufgewachsen, zur Schule gegangen, habe meinen Führerschein erworben und viele Jahre in Niesky gewohnt. Wer sportlich interessiert ist, dem wird in Niesky viel geboten. Ich selbst habe beim TTV Niesky jahrelang Tischtennis gespielt. Die Stadt hat ein Waldbad und ein jetzt überdachtes Eisstadion, das kann nicht jede Kleinstadt bieten. Ebenso gibt es genügend Kindereinrichtungen von unterschiedlichen Trägern und verschiedene Schulen. Zudem hat sich Niesky sehr herausgeputzt, das sieht man an den Häusern und Gärten. Die Stadt macht einen sauberen Eindruck. Nur bei der Wohnung haben wir nichts gefunden, was uns von der Miete und der Größe entgegenkommt. So wohnen mein Freund und ich seit einem halben Jahr in Rietschen. Die Verbindung nach Niesky bleibt. Schon des Einkaufens und im nächsten Jahr des Berufes wegen.  Laura Hentschel (24) stammt aus Niesky, ist Lehrerin in Mücka und wohnt in Rietschen. Sie spielt beim SSV Handball (Ostsachsenliga).
Sportlich bietet Niesky viel: Ab Februar kommenden Jahres werde ich an die Schule zurückkehren, an der ich einst gelernt habe: die Oberschule Niesky. Als Lehramtsreferendarin werde ich dort unterrichten. Somit hat Niesky mich beruflich wieder. In der Stadt bin ich aufgewachsen, zur Schule gegangen, habe meinen Führerschein erworben und viele Jahre in Niesky gewohnt. Wer sportlich interessiert ist, dem wird in Niesky viel geboten. Ich selbst habe beim TTV Niesky jahrelang Tischtennis gespielt. Die Stadt hat ein Waldbad und ein jetzt überdachtes Eisstadion, das kann nicht jede Kleinstadt bieten. Ebenso gibt es genügend Kindereinrichtungen von unterschiedlichen Trägern und verschiedene Schulen. Zudem hat sich Niesky sehr herausgeputzt, das sieht man an den Häusern und Gärten. Die Stadt macht einen sauberen Eindruck. Nur bei der Wohnung haben wir nichts gefunden, was uns von der Miete und der Größe entgegenkommt. So wohnen mein Freund und ich seit einem halben Jahr in Rietschen. Die Verbindung nach Niesky bleibt. Schon des Einkaufens und im nächsten Jahr des Berufes wegen. Laura Hentschel (24) stammt aus Niesky, ist Lehrerin in Mücka und wohnt in Rietschen. Sie spielt beim SSV Handball (Ostsachsenliga).
Entscheidungen am runden Tisch: Mit der Stadt Niesky verbindet mich meine langjährige Tätigkeit im Amt für Brandschutz, Katastrophenschutz und Rettungswesen. Bis zum Umzug nach Görlitz vor fünf Jahren befand sich mein Arbeitsplatz im Landratsamt in Niesky. Genau genommen kenne ich die Stadt aus meiner Jugend. Hier habe ich meinen Führerschein für das Auto gemacht, damals noch beim Kraftverkehr. Niesky ist für mich eine kleine und beschauliche Stadt. Hier ist vieles gut zu Fuß zu erreichen, denn die Wege sind kurz. Von Amts wegen hatte ich oft mit der Stadt Niesky zu tun. In guter Erinnerung ist mir der runde Tisch, der im Dienstzimmer von OB Wolfgang Rückert stand. Hier trafen wir uns im kleinen Rahmen zu Strategiegesprächen mit dem Grundsatz: Das gesprochene Wort gilt. Also, was an diesem Tisch besprochen wurde, hatte Bestand. So eine klare Linie fehlt mir heute in einigen Behörden, mit denen ich es zu tun habe. Für Niesky wünsche ich mir über seine 275 Jahre hinaus, dass die beiden Betriebe Stahlbau und Waggonbau als große Arbeitgeber der Stadt erhalten bleiben – und sie nicht das gleiche Schicksal ereilt wie jetzt Siemens in Görlitz. Niesky steht aber auch vor einer ganz anderen Herausforderung: Die Lösung des Verkehrsproblemes, wenn ab nächstem Jahr die neue Brücke für die B 115 gebaut wird. Ich kann mich da entspannt zurücklehnen, denn ich fahre von Rietschen aus mit dem Zug nach Görlitz. Aber viele Pendler werden mit der Umleitung durch Niesky konfrontiert sein.  Hans Richter (62) leitet das Amt für Brandschutz, Katastrophenschutz und Rettungswesen. Mit Familie wohnt er in Rietschen.
Entscheidungen am runden Tisch: Mit der Stadt Niesky verbindet mich meine langjährige Tätigkeit im Amt für Brandschutz, Katastrophenschutz und Rettungswesen. Bis zum Umzug nach Görlitz vor fünf Jahren befand sich mein Arbeitsplatz im Landratsamt in Niesky. Genau genommen kenne ich die Stadt aus meiner Jugend. Hier habe ich meinen Führerschein für das Auto gemacht, damals noch beim Kraftverkehr. Niesky ist für mich eine kleine und beschauliche Stadt. Hier ist vieles gut zu Fuß zu erreichen, denn die Wege sind kurz. Von Amts wegen hatte ich oft mit der Stadt Niesky zu tun. In guter Erinnerung ist mir der runde Tisch, der im Dienstzimmer von OB Wolfgang Rückert stand. Hier trafen wir uns im kleinen Rahmen zu Strategiegesprächen mit dem Grundsatz: Das gesprochene Wort gilt. Also, was an diesem Tisch besprochen wurde, hatte Bestand. So eine klare Linie fehlt mir heute in einigen Behörden, mit denen ich es zu tun habe. Für Niesky wünsche ich mir über seine 275 Jahre hinaus, dass die beiden Betriebe Stahlbau und Waggonbau als große Arbeitgeber der Stadt erhalten bleiben – und sie nicht das gleiche Schicksal ereilt wie jetzt Siemens in Görlitz. Niesky steht aber auch vor einer ganz anderen Herausforderung: Die Lösung des Verkehrsproblemes, wenn ab nächstem Jahr die neue Brücke für die B 115 gebaut wird. Ich kann mich da entspannt zurücklehnen, denn ich fahre von Rietschen aus mit dem Zug nach Görlitz. Aber viele Pendler werden mit der Umleitung durch Niesky konfrontiert sein. Hans Richter (62) leitet das Amt für Brandschutz, Katastrophenschutz und Rettungswesen. Mit Familie wohnt er in Rietschen.
Vielfalt an Sport und Kultur: Vor 23 Jahren schulterte ich Anfang Oktober die Kamera , um als freier Fotograf die ersten Aufträge der SZ-Lokalredaktion in Niesky zu erfüllen. Die bange Frage, ob es mir gelingt, jeden Tag im vergleichsweise kleinen Niesky genügend interessante Motive einzufangen, wurde sehr schnell gegenstandslos. „Schuld“ daran waren und sind vor allem die Nieskyer. Ob nun als Einzelpersonen, in Vereinen, Einrichtungen, Schulen oder in den Betrieben sorgten sie dafür, dass ich den Auslöser stets gern betätigen konnte. Was mir an ihnen in der Stadt besonders gefällt ist die Beharrlichkeit mit der sie das einmal geplante Vorhaben bis zum erfolgreichen Abschluss vorantreiben. Als zwei der herausragenden Beispiele dafür fallen mir sofort die Rekonstruktion des Wachsmannhauses und vor allem das Eisstadion ein. Beide Vorhaben schienen lange Zeit in den Sternen zu stehen. Doch die Nieskyer fanden schließlich den richtigen Weg. Der große Festumzug anlässlich des 275. Jahrestages der Gründung der Stadt spiegelte gleichsam die ganze Vielfalt des kulturellen und sportlichen Lebens sowie die mannigfachen Facetten wider, die für die Holzhäuserstadt Niesky so typisch sind. Wenn ich danach gefragt werde, was mir an der Jubilarin nicht gefällt, muss ich erst einmal überlegen. Es sind zumeist Kleinigkeiten, bis auf eine Sache, die mich und gewiss auch viele andere nervt. Sie hat jedoch mit der Stadt selbst wenig zu tun. Es sind vielmehr die vielen Baustellen auf der Bundesstraße B 115 sowie den Staats- und Kreisstraßen, die oft in längere Umleitungen zwingen. Sicher, die Baustellen sind notwendig, aber wenn man unter Zeitdruck unterwegs ist, dann werden sie mitunter zum Ärgernis.  Rolf Ullmann (66) ist Freier Fotograf und lebt mit Ehefrau und Kater in Görlitz.
Vielfalt an Sport und Kultur: Vor 23 Jahren schulterte ich Anfang Oktober die Kamera , um als freier Fotograf die ersten Aufträge der SZ-Lokalredaktion in Niesky zu erfüllen. Die bange Frage, ob es mir gelingt, jeden Tag im vergleichsweise kleinen Niesky genügend interessante Motive einzufangen, wurde sehr schnell gegenstandslos. „Schuld“ daran waren und sind vor allem die Nieskyer. Ob nun als Einzelpersonen, in Vereinen, Einrichtungen, Schulen oder in den Betrieben sorgten sie dafür, dass ich den Auslöser stets gern betätigen konnte. Was mir an ihnen in der Stadt besonders gefällt ist die Beharrlichkeit mit der sie das einmal geplante Vorhaben bis zum erfolgreichen Abschluss vorantreiben. Als zwei der herausragenden Beispiele dafür fallen mir sofort die Rekonstruktion des Wachsmannhauses und vor allem das Eisstadion ein. Beide Vorhaben schienen lange Zeit in den Sternen zu stehen. Doch die Nieskyer fanden schließlich den richtigen Weg. Der große Festumzug anlässlich des 275. Jahrestages der Gründung der Stadt spiegelte gleichsam die ganze Vielfalt des kulturellen und sportlichen Lebens sowie die mannigfachen Facetten wider, die für die Holzhäuserstadt Niesky so typisch sind. Wenn ich danach gefragt werde, was mir an der Jubilarin nicht gefällt, muss ich erst einmal überlegen. Es sind zumeist Kleinigkeiten, bis auf eine Sache, die mich und gewiss auch viele andere nervt. Sie hat jedoch mit der Stadt selbst wenig zu tun. Es sind vielmehr die vielen Baustellen auf der Bundesstraße B 115 sowie den Staats- und Kreisstraßen, die oft in längere Umleitungen zwingen. Sicher, die Baustellen sind notwendig, aber wenn man unter Zeitdruck unterwegs ist, dann werden sie mitunter zum Ärgernis. Rolf Ullmann (66) ist Freier Fotograf und lebt mit Ehefrau und Kater in Görlitz.

Die Stadtväter, die vor 275 Jahren den Grundstein für Niesky gelegt haben, wären sicher zufrieden mit der Entwicklung, welche die Siedlung genommen hat. „Nachdem wir einig waren worden, diesen Platz, darauf nun Niesky sehet, zu nehmen, [...] so fielen wir auf unsere Knie und beteten laut, und unter einem Gnadengefühl weiheten wir diese Stelle unserem lieben Herrn“, beschreibt Augenzeuge und Nieskys erster Vorsteher Johann Raschke die Anfänge des Ortes.

Ist Niesky heute noch immer anbetungswürdig? Das hängt von der Perspektive ab. Die knappen Baugrundstücke und der geringe Leerstand im Ort beweisen aber, dass die Nieskyer sehr heimatverbunden sind. Viele schätzen, dass hier Anonymität und Hektik ein Fremdwort ist. Also alles angenehm ruhig? Stille ist schön, aber eine Totenstille kann sich niemand für Niesky wünschen. Es ist den Kirchen und den vielen Vereinen der Stadt zu verdanken, dass Kultur in der Kleinstadt noch heute groß geschrieben wird. Doch ausgebuchte Turnhallen und volle Gotteshäuser sind nicht alles. Wieso schafft es das kleine Rietschen etwa ein Kino zu erhalten, nicht aber der „große“ Nachbar Niesky?

Die Nieskyer müssen selbst den Unterschied machen. Eine Stadt lebt von ihren Bürgern und gleiches gilt für das Städtchen. Mein Niesky lob’ ich mir? In Großstädten existieren von Programmkinos bis hin zu veganen Cafés unzählige Angebote, die man bequem nutzen kann. In Niesky gibt es noch unendlich viele Gebiete, auf denen man Pionier sein könnte. Ist das nicht eigentlich die spannendere und lohnenswertere Aufgabe? Pioniere müssen auch gar nicht jung sein, sie sollten nur geistig jung geblieben sein. Das große Nieskyer Geburtstagsjahr ist ein guter Grund, Neues zu wagen.

Was kann eine Zeitung beisteuern? Im besten Fall ist sie ein Forum, das die Nieskyer manchmal aufregt, aber immer anregt. Doch das geht nur, wenn Sie selbst zu Wort kommen. Darum werden wir in diesem Jahr 275 Menschen fragen, wie Sie über Niesky denken. Was zeichnet die Stadt aus und wo hat sie noch Luft nach oben? Diskutieren Sie mit uns via Mail, auf Facebook oder direkt am Zinzendorfplatz.

Alexander Kempf (34) arbeitete von 2013 bis Ende August 2017 in der Nieskyer Lokalredaktion.

Das sind die Meinungen vom Januar, Februar und März.

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November (Teil 1)