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Mehrsprachig durch Bischofswerda

Stadtführer bieten ihre Touren am Sonntag auch auf Englisch, Polnisch und Russisch an. Es sind nicht nur Schiebocker.

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Von Gabriele Naß

Bischofswerda ist weltoffen. Das bezieht sich in diesen Tagen nicht nur auf den Umgang mit den vielen Flüchtlingen, die inzwischen in der Stadt leben. Weltoffen präsentiert sich die Stadt nunmehr auch bei ihren Stadtführungen. Am Sonntag werden die Touren erstmals in vier Sprachen angeboten, neben Deutsch auch in Englisch, Polnisch und Russisch.

Möglich gemacht wird das nicht per Sprachguide, wie zum Beispiel in vielen Museen. Die Stadtführer selbst beherrschen die Sprachen. Und das sind nicht nur Schiebocker. So wird Cornelia Scheicht aus Rammenau das Englischsprachige übernehmen, Gudrun Büchler aus der Gemeinde Schmölln-Putzkau das Russische. Auf Polnisch will Anette Muhammad aus Großharthau die Gäste durch die Stadt führen. Den Rundgang auf Deutsch übernimmt Christine Bär aus Bischofswerda.

Es war die Idee der Stadtführer selbst, sich auf diesem Gebiet auszuprobieren, sagt Alexandra Lange von der Stadtverwaltung auf Anfrage. Man wolle dies jetzt probieren, nachdem Bedarf signalisiert wurde. Besteht Interesse, könne das Angebot ausgebaut werden. Am kommenden Sonntag läuft es erstmals so, dass sich alle Interessenten für eine Stadtführung um 15 Uhr am Rathaus treffen. Die unterschiedlichen Sprachgruppen werden vom jeweiligen Stadtführer in Empfang genommen und dann durch das Stadtzentrum mit seinen aktuellen und historischen Highlights geleitet.

Interkulturelle Woche in Bischofswerda

Auftaktveranstaltung für den Landkreis Bautzen: 25. September, 16 Uhr, im großen Rathaussaal (Eingang Kamenzer Straße).

Vortrag „Interkultureller Umgang heute“: 25. September, 18 Uhr, im großen Rathaussaal (Eingang Kamenzer Straße). Veranstalter ist der Verein Mosaika in Kooperation mit der Stadtverwaltung Bischofswerda; Referent: Prof. Dr. Christoph Antweiler, Universität Bonn; Eintritt frei.

„What’s a Schiebock?“:Mehrsprachige Stadtführung durch Bischofswerdas Altstadt: 27. September, 15 Uhr; Treff am Rathaus Bischofswerda, Altmarkt 1. Kosten: 3 Euro. Anmeldung zur Führung in deutscher, englischer, russischer und polnischer Sprache ist nicht erforderlich.

Lieder trägt jeder im Herzen: Gemeinsames Singen mit dem Frauenchor Bischofswerda: 28. September, 19 Uhr, im großen Rathaussaal. Der Frauenchor der Stadt Bischofswerda lädt Frauen und Mädchen ein, um gemeinsam zu singen, sich kennenzulernen und Lieder in verschiedenen Sprachen zu Brücken der Verständigung werden zu lassen.

Volkstanzabend „Mosaik der Kulturen“: am 2. Oktober, 18 bis 21 Uhr in der Aula des Goethe-Gymnasiums, August-König-Straße 12. Unter der Leitung einer Tanzlehrerin und mit Begleitung des Akkordeon-Ensembles „Akkamerata“ aus Dresden werden Volkstänze aus verschiedenen Kulturen vorgestellt und tanzen gelehrt. Höhepunkt des Abends ist ein von allen Teilnehmern getanzter, internationaler Bändertanz. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Wildnisabenteuer Kanada – Alaska. Live-Dia-Show mit Sven Oyen am 6. Oktober, 19:30 Uhr, im großen Rathaussaal. Oyen war fünf Monate zu Fuß, per Flugzeug, Schiff und Auto in den beeindruckendsten Wildnisgebieten und schönsten Nationalparks Nordamerikas unterwegs. Eintritt: 9,50 Euro; Schüler/Studenten 7,50 Euro; Kinder bis 12 Jahre 4 Euro; Kartenvorverkauf im Bürger- und Tourismusservice.

Kino in Bischofswerda: 7.Oktober, 19 Uhr, beim Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit, Lutherstraße 13. Das „Mobile Kino“ im Oktober steht ganz im Zeichen der Interkulturellen Wochen in Bischofswerda. Gastgeber ist das Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit. Gezeigt wird eine französische Komödie über einen illegalen Einwanderer und eine ausgebrannte Karrierefrau. Einlass ist ab 18.30 Uhr. Der Kinoeintritt ist frei. Um eine Spende, die die Fortsetzung des Kinoprojekts in der Stadt ermöglichen soll, wird gebeten.

Konzert mit „Valerina“: am 11. Oktober, 17 Uhr, in der Marienkirche Goldbach. Es erklingt A-cappella-Musik aus Osteuropa. Veranstalter ist die Ev.-Luth. Kirchgemeinde Bischofswerda.Karten kosten 10 Euro (ermäßigt 6 Euro) und sind erhältlich im Pfarramt, in der Buchhandlung Heinrich, im Musikhaus Sommer oder an der Abendkasse.

„Go“ - Das Spiel der Götter spielen lernen: Dazu lädt der Verein AdYouKi Go am 13. Oktober, 9 bis 11 Uhr , in den großen Rathaussaal ein.

Malen & Mehr: am 15. Oktober, 10 bis 17 Uhr, in der Schiebock-Passage, Ernst-Thälmann-Straße 3. Ein Angebot für Jung und Alt aus nah und fern. In einem Atelier können sich große und kleine Menschen auf großen Papierbögen mit leuchtenden Farben ausprobieren und staunen, zu welch wunderbaren Bildern die Mallust führen kann. Man kann aber auch etwas ganz anderes ausprobieren und mit Alltagsmaterialien kreativ werden. Das Team der Familienbildungsstätte Bischofswerda lädt herzlich ein. Unkostenbeitrag: 2,50 Euro.

Chorkonzert der Romantik und Spätromantik: mit dem Sorbischen National-Ensemble: am 17. Oktober, 17 Uhr in der Aula des Schulgebäudes Kirchstraße (Eingang über Grundschule Kirchstraße ). Es erklingen Kompositionen von Dvorák, Kocor, R. Schumann, Brahms und anderen. Die Leitung hat Gabriele Donà. Vorverkauf: Bürger- und Tourismusservice Bischofswerda; Sorbisches National-Ensemble Bautzen. Der Eintritt kostet 8 Euro, Abendkasse: 12 Euro; ermäßigt (Kinder, Schüler, Studenten, Auszubildende, Schwerbehinderte mit Begleitung) 6 Euro, bis 15 Jahre freier Eintritt; Gruppenpreis ab 10 Personen: 6 Euro pro Person.

Themenabend „Die stummen Schreie der Friderike Hoffmann - Über die Geschichte der Juden in Bischofswerda“. am 20 Oktober, 19 Uhr, im großen Rathaussaal. Referent ist Mathias Hüsni, Herausgeber des „Schiebocker Landstreichers“. Eintritt frei.

Vortrag „Russlanddeutsche“: am 22. Oktober, 19 Uhr, im großen Rathaussaal. Der Verein Mosaika lädt ein. Seit mehr als 25 Jahren kommen immer wieder die sogenannten Russlanddeutschen und Spätaussiedler in die BRD. Wer sind diese Menschen, und warum kommen sie gerade zu uns? Viktor Krieger (MA) beschäftigt sich mit der deutschen Geschichte und möchte an diesem Abend auf diese und andere Fragen eingehen.

Sounds of Armenia. mit dem Trio Aguas: am 24. Oktober, 17 Uhr, im großen Rathaussaal. Das Trio Aguas wurde 2008 gegründet und hat eine eigene musikalische Sprache entwickelt. In eigenen Stücken und außergewöhnlichen Adaptionen verschmilzt armenische Seele mit Flamenco, Jazz, Funk und Bossa. Es treffen orientalisch anmutende Melodien auf Tangorhythmen und armenische Tänze und liturgische Gesänge klingen neu und ungewöhnlich. Eintritt: 10 Euro, ermäßigt 6 Euro.

Akkordeon von Argentinien bis Russland: am 30. Oktober, 17 Uhr, im großen Rathaussaal, mit dem Dresdner Akkordeon-Ensemble „Akkamerata“. Das Ensemble unter musikalischer Leitung der beiden Berufsmusiker Galina und Wladimir Artimowitsch besteht derzeit aus 18 aktiven Mitgliedern, unterstützt durch verschiedene Gastmusiker, und widmet sich der anspruchsvollen Interpretation von Musikstücken aus verschiedenen Musikstilen, Ländern und Epochen. Zur Veranstaltung lädt der Verein Mosaika ein.

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Der Gedanke, Führungen in mehreren Sprachen anzubieten, entstand im Rahmen der Planungen für die Interkulturellen Wochen, die am Freitag beginnen. Alle, die dafür infrage kommen, sich einzubringen, haben im Rathaus zusammengesessen und ihre Vorschläge für Veranstaltungen unterbreitet. Die Stadtführer waren auch da. Die Interkulturellen Wochen im Landkreis Bautzen werden am Freitag offiziell in Bischofswerda eröffnet – ab 16 Uhr im Rathaus bei einer Veranstaltung mit Ausstellungseröffnung. Unmittelbar an schließt sich ab 18 Uhr ein Vortrag zum Thema „Interkultureller Umgang heute“. Es spricht der Ethnologe Christoph Antweiler. Er leitet die Abteilung Südostasienwissenschaft am Institut für Orient- und Asienwissenschaften der Universität in Bonn.

Die Interkulturellen Wochen bieten in Bischofswerda 17 Veranstaltungen bis zum 30. Oktober. Koordiniert werden sie mit Unterstützung der Stadtverwaltung vom Bischofswerdaer Verein Mosaika. Geplant sind Konzerte, Live-Dia-Show, Volkstanzabend, Kreativangebote, Kino, Vorträge, Gesprächsrunden und die Stadtführungen. Die Veranstaltungen in Bischofswerda stehen unter dem Motto „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt“.