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Mehrere Stiche und Blutverlust

Die Untersuchung der Toten aus dem Gorbitzer Seniorenheim ist abgeschlossen. Die Suche nach dem Tatmotiv noch nicht.

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© Roland Halkasch

Von Christoph Springer

Dresden. Bernd H., der am Mittwoch vergangener Woche im Seniorenheim am Leutewitzer Ring eine 37-Jährige umgebracht hat, kannte das Opfer tatsächlich nur von Begegnungen in dem Heim. Das haben die Nachforschungen der Heimleitung zu dem Geschehen ergeben. Sprecherin Friederike Kühn berichtete, demnach hätten sich der 59-Jährige und die zwölf Jahre jüngere Frau nicht „über die Beziehung Pflegekraft-Angehörige hinaus gekannt“.

Anhaltspunkte im Verhalten des Täters, die auf das Geschehen hingewiesen haben, hat die Leitung des Seniorenheims nicht gefunden. Dazu haben die Verantwortlichen Einzelgespräche mit Kollegen des 59-Jährigen geführt. Nun konzentrieren sie sich vor allem auf die Verarbeitung des Vorfalls. „Wir werden in nächster Zeit sehr genau auf unsere Mitarbeiter und deren Verarbeitungsprozess schauen“, sagt Kühn. „Auch stehen wir in Kontakt mit den Angehörigen der beiden Verstorbenen.“

Rechtsmediziner haben inzwischen den Leichnam der 37-Jährigen untersucht, die etwa einen halben Tag nach dem Messerangriff des Pflegers gestorben ist. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Lorenz Haase berichtete, die Stichverletzungen der Frau und der daraus resultierende Blutverlust hätten zu ihrem Tod geführt.

Auch der 59-jährige Täter soll noch untersucht werden. Er war am Mittwoch vergangener Woche in dem Heim gegen 19 Uhr in das Zimmer einer mehr als 90 Jahre alten Frau gekommen. Die Dame hatte gerade Besuch von ihrer Enkelin. Bernd H. zog ein Messer und stach damit mehrmals auf die Frau ein. Anschließend sprang er aus einem Fenster des Zimmers im vierten Stock. Er durchschlug ein Vordach und fiel auf einen Betonboden. H. kam dabei ums Leben.