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Mehr Touristen in Radebeul

Die Zahl der Ankünfte ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Doch die Gäste bleiben oft nur kurz.

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© Archiv/Jürgen Lösel

Von Nina Schirmer

Radebeul. Radebeul wird als Urlaubsziel immer beliebter. Von Januar bis August dieses Jahres verzeichneten die Herbergen in der Stadt rund 75 600 Ankünfte. Das sind 5,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Zahlen stellte Oberbürgermeister Bert Wendsche (parteilos), der zugleich Chef des Elbland-Tourismusverbands ist, kürzlich vor. Allein im August reisten über 13 600 Übernachtungsgäste an.

Radebeul liegt damit deutlich vor Meißen, wo es im August rund 8 000 Ankünfte und von Januar bis August insgesamt rund 47 500 Ankünfte gab. „Erstaunlicherweise ist Radebeul touristisch immer deutlich relevanter als Meißen“, sagte Wendsche. Die Stadt profitiere von der Nähe zu Dresden. Auch keine andere Stadt im Elbland, abgesehen von Dresden, kann mit den Radebeuler Zahlen mithalten.

Doch obwohl mehr Leute anreisen, ist die Zahl der Übernachtungen nur leicht gestiegen. Insgesamt wurden in den ersten acht Monaten des Jahres rund 153 500 Übernachtungen verzeichnet. Ein Plus von 0,2 Prozent zum Vorjahr. Bei diesen Zahlen zeige sich der Trend, dass inzwischen immer öfter auch kurze Reisen gemacht werden, so Wendsche. Städtetrips übers Wochenende zum Beispiel. Auch gebe es die Tendenz, dass Gäste häufiger ihre Quartiere wechseln. Die Hotelchefs würden es freilich lieber sehen, wenn die Urlauber länger blieben. Denn ihr Aufwand ist deutlich höher, wenn Touristen nur für kurze Zeit einchecken.

Der Tourismus ist auch für viele Radebeuler von großer Bedeutung. Die Zahlen zur Tourismuswertschöpfung in der Stadt sind allerdings alt. 2010 arbeiteten zehn Prozent aller Beschäftigten in Radebeul im Tourismussektor. Durch die Urlauber wurde ein Nettoumsatz von 52 Millionen Euro gemacht. Diese Zahlen liegen heute wahrscheinlich noch höher, weil die Zahl der Gäste in den letzten Jahren stetig zugenommen hat. Selbst beim Hochwasser 2013 gab es in Radebeul anders als in Meißen, Torgau oder Pirna keine Einbußen im Tourismus. Im Gegenteil: Weil in Dresden manche Hotels schließen mussten, wichen viele die Gäste ins Radisson Blu Parkhotel nach Radebeul aus, sagte Wendsche.