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Mehr Sicherheit durch Einbahnstraße

Die Verkehrsführung am Lindenplatz wird wahrscheinlich den meisten Diskussionsstoff bieten. Wird der Parkplatz „Alte Feuerwache“ damit abgehangen?

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Leisnig. Im Zug der Neugestaltung des Lindenplatzes hat die Kommune vor, auch den Verkehr dort neu zu regeln. Anlass dafür ist, dass sich der Verkehr in den Morgenstunden ballt, wenn viele Eltern ihre Kinder zur Schule bringen. Zählungen belegen das. Bauamtsleiter Thomas Schröder spricht von teilsweise „chaotischen Zuständen.“ Daher gibt es den Vorschlag, den Lindenplatz als Einbahnstraße auszuweisen. Die bisher rund 50 Pkw-Stellplätze an Lindenplatz und Karl-Wagler-Straße sollen trotzdem erhalten bleiben.

Vor dem Grundschulgebäude plant die Verwaltung, zehn Stellflächen auszuweisen, auf denen Eltern kurz anhalten und das Kind zur Gehwegseite hin aussteigen lassen können. Dafür ist die Einbahnstraßenregelung aber notwendige Voraussetzung. Denn fürs Halten und für den Begegnungsverkehr an den haltenden Autos vorbei ist die Straße zu eng.

Schröder zufolge gibt es nach der Entwurfsplanung drei Möglichkeiten, den Lindenplatz als Einbahnstraße wieder zu verlassen: über die Karl-Wagler-Straße sowie den Platz umrundend bis zur Ecke Chemnitzer Straße. Mitarbeiter des Bauhofes hätten auch mit größeren Fahrzeug die Ausfahrt getestet und festgestellt, dass der Einblick auf die Chemnitzer Straße an dieser Stelle ausreichend ist, sagte der Amtsleiter.

Der dritte Weg vom Lindenplatz führt über den sogenannten Kindergartenberg auf die Bergstraße hinunter. Dieser Straßenabschnitt ist im Moment gesperrt. Sollte sich das ändern, will die Kommune am Ende aus Gründen der Ein- und Übersicht nur das Rechtsabbiegen auf die Bergstraße gestatten. Diese Abfahrtsmöglichkeit ist für Kraftfahrer gedacht, die in Richtung Unterstadt und Ortsteile unterwegs sind.

Knackpunkt ist nach den Worten Schröders bisher, dass Nutzer des Parkplatzes „Alte Feuerwache“ einen längeren Weg zurück auf die Chemnitzer Straße nehmen müssten, wenn die Einbahnstraße kommt. Möglich wäre allerdings auch, einzig die wenigen Meter zwischen Parkplatz und Chemnitzer Straße im Richtungsverkehr zuzulassen. Dadurch könnte aber die Übersichtlichkeit – gerade in der „Einflugschneise“ der Schule – verloren gehen.

Ob Einbahnstraßen generell sicherer sind, dazu kann die Polizei keine generellen Aussagen treffen. „Es gilt immer, die individuellen örtlichen Gegebenheiten zu betrachten“, teilt Andrzej Rydzik von der Polizeidirektion Chemnitz auf DA-Anfrage mit. „Eine Einbahnstraße wirkt aber sicher verkehrsberuhigend, da der Fahrverkehr nur noch in eine Richtung rollt“, ergänzt er.

Mathias Voigtländer (CDU) forderte seine Ratskollegen und die Leisniger auf, sich über die Verkehrsführung Gedanken zu machen. Angelika Didrigkeit (Die Linke) befürchtet, dass sich Staus bilden, wenn die Eltern die Kinder „anliefern“. Gegen die von ihr geforderten Kontrollen sprach sich Hans-Hermann Schleußner (FW) aus. „Es ist nicht unsere Aufgabe, die Eltern zu disziplinieren.“ (DA/sig)