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Mehr Platz für Urnen

Auf dem Biehainer Friedhof entsteht eine weitere Anlage für pflegeleichte Gräber. Das Angebot dafür ist sogar mehrfach überprüft worden.

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Von Katja Schlenker

Zwei Plätze sind noch frei, die anderen belegt. Aus diesem Grund baut die Gemeinde Horka nun eine weitere Urnengemeinschaftsanlage auf dem Biehainer Friedhof. Die Mauer ist im Jahre 2008 errichtet worden. Davor liegt eine Wiese, auch ein Bereich für Blumenschmuck gibt es. An der Wand sind mittlerweile Tafeln angebracht, welche die Daten der Verstorbenen zeigen. Analog zu der bestehenden Anlage soll eine weitere hinzukommen.

„Wir freuen uns, dass wir eine weitere Anlage bekommen“, sagt Biehains Ortsvorsteher Jörg Koltermann in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Da wird darüber entschieden, wer die Anlage bauen darf. Doch warum ist der Ortschaftsrat Biehain nicht an dem Projekt beteiligt worden, will der Ortsvorsteher wissen. „Wir wissen nicht, was dort gebaut wird“, sagt Jörg Koltermann.

Die neue Anlage soll neben der bestehenden errichtet werden, etwa einen Meter entfernt, erklärt Bürgermeister Christian Nitschke (CDU). „Wir haben im Ortschaftsrat über die Notwendigkeit einer neuen Anlage gesprochen“, sagt er. Damit diese gebaut werden kann, ist auch ein großer Baum gefällt worden. Dessen Wurzeln müssen vor dem Neubau noch beseitigt werden. Ortsvorsteher Jörg Koltermann bittet in der Sitzung darum, dass der Ortschaftsrat wenigstens dabei sein wird, wenn die Anlage von der Verwaltung abgenommen wird.

Fünf Firmen hat die Bauverwaltung des Verwaltungsverbandes Weißer Schöps/Neiße zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert. Im Haushalt eingeplant sind 8 500 Euro für das Projekt. Das wirtschaftlichste Angebot, das in der Regel empfohlen wird, weicht jedoch stark von den anderen Angeboten ab, erklärt der Bürgermeister. Daraufhin ist die Firma zu einem sogenannten Bietergespräch eingeladen worden. Dabei wird auch ein irrtumfreies Angebot bestätigt. Das Unternehmen kann also die Fragen der Verwaltung positiv beantworten. „Es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln“, sagt Christian Nitschke. Folglich entscheidet der Gemeinderat am Donnerstagabend darüber, wer die Urnengemeinschaftsanlage in Biehain bauen darf. Den Zuschlag erhält das Bauunternehmen Frank Strauß aus Schöpstal. Deren Angebot liegt bei rund 5 685 Euro. Die Entscheidung wird einstimmig getroffen.

Erst im Januar hat der Gemeinderat über die Gebühren auf dem Friedhof abgestimmt. Einen Platz in der Urnengemeinschaftsanlage zu erwerben, kostet 2 603,19 Euro inklusive Friedhofsunterhaltungsgebühr. Da mittlerweile viele Verstorbene im Urnengemeinschaftsgrab unterkommen, wird überlegt, einen Teil des Friedhofes abzutrennen. Das geht erst, wenn die Liegezeiten im hinteren Bereich abgelaufen sind. Und wenn Bestattungen künftig nur noch im vorderen Teil des Friedhofes stattfinden. Dadurch könnte die Friedhofsfläche irgendwann etwa halbiert werden. Das würde Kosten sparen.

Nicht nur in Horka soll in diesem Jahr eine weitere Urnengemeinschaftsanlage entstehen. Auch die Gräber auf dem Friedhof in Uhsmannsdorf werden erweitert und umgestaltet. So plant es die Stadt Rothenburg. Ebenso ist angedacht, dass die denkmalgeschützte Friedhofskapelle eine Dachentwässerung erhält.