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Mehr Platz für den Katastrophenschutz

An der Thieme-Straße in Neustadt entsteht ein neues Zentrum. Das unterstützt sogar der Wohnmobilbauer Capron.

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© Capron/Frank Kramer

Von Katarina Gust

Neustadt. In acht Wochen wird in Neustadt ein neues Katastrophenschutz-Zentrum eröffnet. Von hier aus sollen die Hilfskräfte ausrücken, zum Beispiel im Falle eines Hochwassers. An der Dr.-Bernhard-Thieme-Straße wird das Zentrum entstehen. Der Arbeiter-Samariter-Bund will damit seine Kräfte bündeln. Schon seit 1994 baut der Sozialverband den Katastrophenschutz kontinuierlich aus. Bislang werden dafür jedoch verschiedene Räumlichkeiten und Lager genutzt, unter anderem im Sportforum an der Maxim-Gorki-Straße, an der Berthelsdorfer Straße und an der Bahnhofstraße. Hier lagert die gesamte Ausrüstung. Um im Ernstfall noch effizienter arbeiten zu können, soll die gesamte Kompetenz künftig an einem zentralen Ort gebündelt werden – der Thieme-Straße. Am 24. April soll das neue Zentrum für Katastrophenschutz eröffnet werden.

Über den Winter wurde der Gebäudekomplex, in dem zuletzt die Ostsächsische Ausbildungs-, Arbeitsbeschaffungs- und Investmanagement GmbH (OAI) ansässig war, renoviert. Rund 450 Quadratmeter stehen zur Verfügung. Der Landkreis wird einen Teil des neuen Objektes nutzen. Ein weiterer Bereich soll für Schulungen und Weiterbildungen verwendet werden. Den größten Platz nehmen jedoch die Einsatzfahrzeuge und die Lagerung der Ausrüstung in Anspruch. Dazu zählen Bettmaterial, Lebensmittel und Kochausrüstungen, Notfalldecken und -schlafsäcke sowie Feldbetten. Sogar 25 mobile Notfall-Pflegebetten gehören zum Inventar, die in ihrer Art einmalig in Deutschland sind.

Organisation spart Zeit

Um alles platzsparend aufzubewahren, wurde ein spezielles Lagersystem aufgebaut. Das besteht aus Regalen mit unterschiedlich großen Boxen. Per Hubwagen können die obersten Etagen schnell erreicht werden. Die Kosten für das Lagersystem wurden zu einem großen Teil vom Wohnmobilbauer Capron aus Neustadt übernommen. Das Unternehmen, das zur Erwin Hymer Group gehört, unterstützt die Katastrophenschutz-Helfer auch bei der Organisation. „Im Notfall kann es auf Minuten ankommen. Wenn vorher am Lagersystem gespart wurde, kann dies viel wertvolle Zeit kosten“, sagt Gunar Riedel, stellvertretender Werkleiter und Logistik-Chef bei Capron. Aus diesem Grund hätte sich die Firma gern bereiterklärt, dieses Vorhaben zu unterstützen, um die notwendige Sicherheit für die Region zu fördern.

Das Lagersystem ist mittlerweile bestückt. Eingerichtet wurde es von den ehrenamtlich tätigen Katastrophenschützern. Derzeit engagieren sich 28 dieser Helfer unter dem Dach des ASB-Ortsverbandes Neustadt. Sie freuen sich bereits auf den neuen Einsatzort.

In dem Gebäudekomplex an der Thieme-Straße war zu DDR-Zeiten der Stammsitz diverser Bereiche der Ökonomie und Planung des Kombinates Fortschritt Landmaschinenbau. Nach der Wende wurden in dem Gebäude arbeitslos gewordene Frauen und Männer aus der Metall- und Elektrobranche aus der Region umgeschult oder neu ausgebildet.