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Mehr Notärzte für Dresden

Knapp 50 Schichten waren 2016 nicht besetzt. Deutlich weniger als in den vergangenen Jahren.

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© Symbolfoto: dpa

Von Sandro Rahrisch

Dresden. Die Lage bei Dresdens Notärzten hat sich deutlich entspannt: Insgesamt blieben im vergangenen Jahr noch 46 Zwölf-Stunden-Schichten unbesetzt. Das ist zwar immer noch nicht hundertprozentig zufriedenstellend, sagt Markus Cording, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Notärztliche Versorgung, die für die Dienstpläne zuständig ist.

Allerdings sei die Situation auch nicht mehr mit der Personalnot der letzten Jahre zu vergleichen. So konnten noch 2012 insgesamt 162 Schichten nicht besetzt werden. Im Notfall hieß das: Das Hubschrauberteam wurde alarmiert oder der Arzt musste von einem besetzten Standort anrücken, der etwas weiter weg lag. Minuten, die über Leben und Tod entscheiden können. Damit die medizinische Hilfe, wie gesetzlich vorgeschrieben, innerhalb von zwölf Minuten eintreffen konnte, wurden erst die Sanitäter losgeschickt, der Notarzt kam später. Die Arbeitsgemeinschaft machte damals unter anderem die Einführung des Schichtdienstsystems an den Krankenhäusern verantwortlich. Es gab kaum noch Ärzte, die Überstunden leisten konnten. Auch die Vergütung spielte eine Rolle. „Uns ist es in den letzten Jahren gelungen, die Krankenhäuser intensiver in die Notdienste einzubinden“, so Cording.

Dass es auch jetzt noch Lücken gibt, hänge vor allem damit zusammen, dass Klinikärzte nicht pünktlich aus dem Krankenhaus wegkommen, um ihren Dienst antreten zu können. Ein Problem, das besonders in der Grippesaison auftritt. Was die Besetzung der Dienste nicht einfacher macht: Die Dresdner greifen immer häufiger zum Hörer, wenn es ihnen nicht gut geht. Der Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr ist im vergangenen Jahr 21 132 Mal gerufen worden. Um die Versorgung sicherzustellen, sind zuletzt in der Albertstadt und in Klotzsche neue Rettungswachen in Betrieb genommen worden.

Keine Personalengpässe gibt es dagegen auf den Rettungswagen. Anders als im Landkreis Meißen, wo es zuletzt nicht genügend Rettungsassistenten gab, würden die Krankenwagen in Dresden von den Hilfsorganisationen so besetzt, wie es vertraglich geregelt wurde, so die Stadt.