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Mehr Löschwasser für die Autobahn

Döbeln will ein neues Tanklöschfahrzeug kaufen, denn die Anforderungen sind gestiegen. Auch die Beichaer freuen sich.

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© André Braun

Von Jens Hoyer

Döbeln. Die Döbelner Feuerwehr rückt oft zu Unfällen und Fahrzeugbränden aus. Das Problem ist immer das gleiche: Es gibt kein Löschwasser an den Einsatzstellen. Deshalb kommen Tanker zum Einsatz, deren Reserven allerdings begrenzt sind. „Wenn ein Laster auf der Autobahn brennt, ist Wasser das A und O“, sagt Döbelns Gemeindewehrleiter Thomas Harnisch.

Ein Fahrzeug, das oft zu solchen Einsätzen ausrückt, ist das älteste der Flotte. Das Tanklöschfahrzeug aus dem Jahr 1992 soll in diesem Jahr gegen ein neues ausgetauscht werden. Aber nicht wegen seines Alters, sondern wegen des Tankvolumens. 2 500 Liter Wasser kann das Fahrzeug mit zum Einsatz nehmen. Das ist zu wenig. „Wir sind viel im ländlichen Raum im Einsatz, wo das Hydrantennetz nicht so gut ausgebaut ist und die Wasserentnahmestellen weit entfernt sind. Da brauchen wir ein bisschen mehr Puffer, bis die Wasserversorgung steht“, sagte Harnisch. Das neue Fahrzeug hätte 4 000 Liter Wasser an Bord. Es besitzt auch die technische Ausrüstung, um einen Löschmittelzusatz beizumischen, das den Einsatz sehr effektiv macht.

Das Fahrzeug kostet rund 390 000 Euro. Der Stadtrat soll am Donnerstag einen Grundsatzbeschluss zur Beschaffung fassen. Die Kommune bekommt dafür einen Zuschuss. Das Fahrzeug rangiert bei der Förderung in einer hohen Priorität.

Der alte Tanker ist damit noch nicht Schrott. Er hat erst 27 000 Kilometer auf dem Tacho. „Die gehen eher durchs Stehen kaputt“, meint Thomas Harnisch. Nach dem Ausbessern einiger Rostschäden am Kofferaufbau wird der Mercedes als zweites Fahrzeug nach Beicha umgesetzt. Dort steht bisher ein Kleinlöschfahrzeug. Und es gibt das gleiche Problem: Im ländlichen Raum ist der Zugang zu Löschwasser schwieriger und deshalb ein größerer Tanker hilfreich für die Erstbekämpfung von Bränden.

Eine Voraussetzung für das Umsetzen des Fahrzeugs muss aber erst noch geschaffen werden. Die Beichaer Wehr bekommt ein neues Feuerwehrgerätehaus. Die Garagen, in der das Kleinlöschfahrzeug und der Pulverlöscheranhänger derzeit stehen, erfüllen nicht im Geringsten die Ansprüche an ein Gerätehaus. Es werden weder die Mindestanforderungen des Arbeitsschutzes noch den Vorschriften zur Unterstellung von Fahrzeugen für die Feuerwehr erreicht, so die Stadtverwaltung. Auch der Grundsatzbeschluss für den Bau einer neuen Fahrzeughalle an der ehemaligen Schule soll der Stadtrat am Donnerstag fassen.

In diesem und im kommenden Jahr sind für den Um- und Neubau insgesamt rund 560 000 Euro vorgesehen. Die Stadt erhält dafür Fördermittel und muss voraussichtlich 200 000 Euro selbst aufbringen.

„Darauf haben wir schon lange gewartet“, sagte Beichas Wehrleiter Gunther Merzdorf. Vor der Eingemeindung Mochaus nach Döbeln hatte es Diskussionen gegeben, alle Ortsfeuerwehren zusammenzulegen. Mit dem neuen Gerätehaus kann Beicha selbstständig bleiben. „Wir könnten die Ausrückezeiten gar nicht halten, wenn wir erst bis Lüttewitz müssten“, sagte er. Mit 20 aktiven Mitgliedern ist die Beichaer Wehr auch zukunftsfähig. Nicht zuletzt verschwindet ein Schandfleck im Dorf: Das Nebengebäude der ehemaligen Schule wird abgerissen und an dieser Stelle die neue Fahrzeughalle mit zwei Stellplätzen gebaut. Schulungsraum, Küche, Sanitärräume werden in der Schule eingerichtet. Die Feuerwehr will sie mit dem Freizeitsportverein nutzen, sagte Merzdorf.

Für die drei anderen Wehren der Mochauer Ortsteile ist später der Bau eines gemeinsamen Gerätehauses vorgesehen. Es wird möglicherweise in Lüttewitz stehen.