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Mehr Licht fürs Paul-Gerhardt-Haus

Das kleine Gemeindehaus neben der Johanneskapelle in Zitzschewig wird gerade umgebaut und schöner.

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© Arvid Müller

Von Peter Redlich

Radebeul. Fährt oder läuft man auf der Meißner Straße in Richtung Coswig, so taucht in Höhe der Kreuzung, an der die Straße nach Naundorf abbiegt, rechter Hand ein Feld auf. Dahinter stehen Bäume, zwischen denen das ockerfarbene Gebäude und der Zwiebelturm der Johanneskapelle zu sehen sind. Kurz nachdem die Straßenbahn die Straße kreuzt, kann man nach rechts in den Kapellenweg einbiegen und erreicht nach etwa 100 Metern die Friedhofsmauer des Johannesfriedhofs, der die Kapelle umgibt.

So beschreibt die Friedenskirchgemeinde den Weg zu einem besonderen Ort in Radebeul. Der Architekt Woldemar Kandler (1866-1929) hat die Johanneskapelle 1907 bis 1908 gebaut. Daneben, wenig auffällig, befindet sich das Paul-Gerhardt-Haus. Benannt nach dem Mann, der in seinem Leben zwischen 1607 und 1676 die meisten und heute noch gesungenen Kirchenlieder dichtete. Hier trifft sich der Meditationskreis. Weltliche Feiern für Urnenbestattungen finden im kleinen Saal vom Paul-Gerhardt-Haus statt.

Friedenskirche-Pfarrrerin Annegret Fischer möchte das Gebäude für mehr nutzen – etwa für Familienfeiern, auch für Treffen junger Leute der Gemeinde. Dafür muss der Saal freundlicher, vor allem lichter im Innern werden. Gerade sind die Handwerker dabei, zwei Fenster in die Ostseite zu integrieren. Architekt Sebastian Radics hat die Eingriffe in die bisher völlig geschlossene Wand stilvoll entworfen.

Zur Südseite, wo sich schon immer ein Fenster befindet, wird diese bis zum Boden erweitert. Dort soll sich auch eine Terrasse anschließen, die im Sommer sonnige Plätze anbietet.

Barbara Thiel kümmert sich im Gemeindevorstand mit der Pfarrerin um Bauangelegenheiten und koordiniert gerade den Einsatz der Handwerker am Paul-Gerhardt-Haus. Aufgebrochen sind die Wände bereits. Bis Ende April, so das Ziel, soll die innere Gestaltung fertig sein. Wozu auch das Aufarbeiten des Parkettfußbodens und neue Wandfarben gehören werden. Terrasse und Vordach müssen noch beauftragt werden.

Der Raum selbst werde ab Mai nutzbar sein. Annegret Fischer hofft, dass die Terrasse vielleicht bis zum Sommer steht. Mit einer Investition von maximal 30 000 Euro rechnet die Gemeinde für Gebäude und Terrasse.