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Mehr Dschungel für Biesnitz

Das Kinder-Spiel-Land in Görlitz hat bisher rund 150 000 Besucher gezählt. Jetzt stehen Reparaturen an – und Überraschungen.

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© Pawel Sosnowski/80studio.net

Von Ralph Schermann

Wer in den Dschungel will, muss sich beeilen. Am Sonntagabend schließt er. Wer allerdings noch mehr Dschungel als jetzt haben will, muss sich den 26. August vormerken. Dann öffnet er wieder.

Dieter Hawelky (r.) nutzt seit 2013 die Mehrzweckhalle von Rosenhof-Betreiber Johannes Daume mit großem Erfolg als Kinder-Spiel-Land. Jetzt wird die Anlage überholt.
Dieter Hawelky (r.) nutzt seit 2013 die Mehrzweckhalle von Rosenhof-Betreiber Johannes Daume mit großem Erfolg als Kinder-Spiel-Land. Jetzt wird die Anlage überholt. © Nikolai Schmidt

Nein, nicht um echte Wildnis geht es hier, sondern um wilde Spiele. Es geht um das Kinder-Spiel-Land im Görlitzer Rosenhof, das jetzt zwei Wochen Pause macht. „Damit wir hinterher viel mehr Dschungel als jetzt haben“, sagt Dieter Hawelky.

Der 44-jährige gelernte Gastronom hat vor genau vier Jahren begonnen, dieses Kinder-Reich in der einstigen Mehrzweckhalle des Rosenhofes zu entwickeln. Am 16. November 2013 war die Eröffnung. „Damals war ich noch skeptisch“, verrät der Inhaber. Heute weiß er: „Ich habe alles richtig gemacht.“ Der Standort erwies sich als ideal und ist längst zu einem festen Bestandteil der Görlitzer Freizeitlandschaft geworden. „Zumal wir uns mit den Rosenhof-Angeboten prima ergänzen, sei es sportlich, sei es gastronomisch.“

Dieter Hawelky begann mit Minijob-Kräften, heute gehören vier feste Mitarbeiter und vier feste Aushilfen zum Team, dazu kommen mehrere Springer für unerwarteten Ansturm. Den gibt es zum Beispiel bei plötzlichem Wetterumschwung, wenn sich viele Eltern spontan entschließen, mit ihren Kindern statt zum Freibad besser in das Spiel-Land zu fahren. Insgesamt zählt die Halle jährlich über 40 000 Besucher. Die kommen längst nicht mehr nur aus der näheren Umgebung. „Unsere Werbung spricht sich herum“, freut sich Dieter Hawelky, der dafür auch sehr weit reist. Auf der Parade zur Messe in Nürnberg zum Beispiel waren in diesem Jahr er und das Maskottchen „Kila“ dabei.

Die starke Auslastung hat freilich auch Folgen. Irgendwann müssen die große Hüpfburg und das sieben Meter hohe Verbundgerüst zum Rutschen, Klettern, Hangeln, Toben generalüberholt werden. Die im Stil von Bambus-Häusern zusammengestellten Module werden in den jetzt anstehenden zwei Ruhewochen gründlich inspiziert. Alles, was Verschleißerscheinungen offenbart, wird ausgetauscht. So geht es auch den Tributen an die moderne Zeit, den Druckluftkanonen, Bildschirm-Memorys und Elektrofahrzeugen. Zwar ist alles in Schuss, prüft der Tüv jährlich sehr genau, wurden alle Geräte von „playlife“ angepasst, dem Marktführer in der Ausstattung von Indoorspielplätzen. Gerade aber für die Sicherheit investiert Hawelky ganz bewusst und will erkannte Schwachstellen beseitigen. Deshalb kommen nun neue Fangnetze an das Gerüst, erhalten die Trampoline eine Anti-Climb-Ausstattung, die ein seitliches Klettern verhindert. „Für die Aufsicht ihrer Kinder sind zwar die Eltern zuständig, aber wir schauen schon genau mit hin“, erklärt der Anlagenbetreiber.

„Natürlich nutzen wir die zwei Wochen auch für ein paar Erweiterungen“, sagt Hawelky, doch was das sein wird, will er noch nicht verraten. Auf jeden Fall soll alles dann „eben noch viel mehr nach Dschungel“ aussehen, und es sollen einige neue, attraktive Spielmöglichkeiten geschaffen werden. „Es wird aber nichts dazukommen, was die Kinder wie die Elektroautos zum Beispiel noch extra bezahlen müssten“, versichert er. Und noch eins sei sicher: „An unseren Eintrittspreisen ändert sich nichts.“ Wer übrigens eine Jahreskarte besitzt, hat schon jetzt eine Einladung für die Neueröffnung am 26. August, 10 Uhr. Denn Jahreskarten, die derzeit für monatlich 9,90 Euro einem Kind und einem Erwachsenen beliebig oft Eintritt gewähren, sind im Kinder-Spiel-Land der Renner. „Selbst Bautzener ordern solche Tickets, die auch Rabatte bei Speisen und Getränken bieten“, weiß Dieter Hawelky. Weitere Renner sind übrigens nach wie vor die Kindergeburtstage, ohne die keine Woche im Rosenhof vergeht. Dazu kommen Sonderveranstaltungen zu Ostern, zum Fasching oder zu Halloween. Bereits jetzt gefragt ist das Weihnachtsbacken mit Maskottchen für Gruppen aus Kindereinrichtungen.

Solche Angebote gehen auch auf Gästehinweise zurück, die Dieter Hawelky stets zur Chefsache macht: „Wir haben schon die Nudel-Tomatensoße verändert, Kissen und Zeitschriften für die Sofa-Ecke geordert und manchen Wunsch mehr erfüllt.“ War mehr Dschungel auch so ein Wunsch? „Ja“, sagt Dieter Hawelky, „meiner.“