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Mehr Buden auf dem Weihnachtsmarkt

Am Montag beginnt die Meißner Weihnacht. Die Händler haben ihre Hütten bereits aufgebaut. Es gibt auch mehr Nizza-Sperren.

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© Claudia Hübschmann

Von Marcus Herrmann

Meißen. Die offizielle Abnahme der Weihnachtsbuden läuft am Freitagnachmittag gerade, als sich die SZ ein Bild von den Vorbereitungen auf die am Montag beginnende Meißner Weihnacht macht. Organisator Peter Görig, Stadtwehrleiter Frank Fischer, Elektriker und ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes gehen von einem Stand zum nächsten. „Sie kontrollieren zum Beispiel, ob jeder ein gültiges Elektrik-Prüfprotokoll vorweisen kann, alle Versorgungsleitungen an ihrem Platz sind und die Sicherheit durch den Aufbau des Standes nicht gefährdet ist“, sagt Katrin Stahn.

Am vergangenen Freitag wurden letzte offene Fragen zwischen Organisatoren und Standbetreibern geklärt.
Am vergangenen Freitag wurden letzte offene Fragen zwischen Organisatoren und Standbetreibern geklärt. © Claudia Hübschmann

Sie kümmert sich dieses Weihnachten erstmals als Verkäuferin um den Stand der Firma Gräfe. „Wir verkaufen Pulsnitzer Pfefferkuchen. Spezialitäten sind unsere gefüllten Sahnekirschspitzen mit Zartbitterummantelung“, sagt die Coswigerin, die sonst auf Weihnachtsmärkten in Dresden Leckereien verkauft. Nach erfolgreicher Abnahme macht sie sich auf den Heimweg. Am Montag will sie pünktlich um 11 Uhr da sein, wenn die Meißner Weihnacht beginnt. Diese wird 2017 übrigens freitags und sonnabends eine Stunde länger öffnen – bis 21 Uhr.

Und was ist sonst neu auf dem Meißner Weihnachtsmarkt? „Es gibt in diesem Jahr fünf Stände mehr als 2016. Nicht nur solche mit Essen und Trinken im Angebot, sondern auch mit Handelswaren. Das zeigt, dass der Markt durchaus gefragt ist“, erzählt Peter Görig während der Abnahme. Die Zahl der Buden übersteigt damit in diesem Winter die 50. Ein Teil davon werde stehenbleiben – denn wie schon 2016 gibt es eine Neuauflage des Wintermarktes, der sich an die Meißner Weihnacht anschließen, vom 25. Dezember bis 2. Januar laufen werde. Ansonsten, meint Görig, beobachte er eine noch stärkere Bereitschaft der Händler ihre Buden weihnachtlich zu schmücken. Zum Teil seien die Dekorationen richtig aufwendig und ausgefallen, zeigt er sich erfreut. Sicher fühlen sich die Händler der Meißner Weihnacht ohnehin. Trotz des Anschlags in Berlin vergangene Weihnachten, lasse man sich keine Angst einjagen. „Das würde nur die schöne Stimmung zunichtemachen. Aber natürlich werden alle Händler vielleicht etwas aufmerksamer sein, auffällige Dinge der Polizei melden“, sagt Ernst-Ulrich Boden. Das Weihnachtsmarkt-Urgestein hat mit seinen Helfern schon am vergangenen Sonnabend seinen Essensstand am Rathaus aufgebaut, nun ist auch die zugehörige Futterkrippe nahezu fertig. An diesem Sonntag wolle er noch die Dekoration der großen Marktbühne fertigstellen, damit am Montag alles bereit für die Besucher ist. Wie immer gibt es am Stand von Boden Bratwurst, Schaschlik, Haxen, Rinds- und Fischburger und natürlich reichlich Glühwein.

Dass die Händler mit Vorfreude und ohne Furcht in die Weihnachtszeit starten, überrascht Andreas Krause vom Gewerbeverein Meißen nicht. Es gebe nach Aussagen der Polizei auch keine Hinweise auf eine stärkere Gefährdungslage für den Meißner Weihnachtsmarkt. Dennoch gibt es neben den schon im vergangenen Jahr aufgestellten Nizza-Sperren am Brückenkopf der Altstadtbrücke, zwei weitere an der Zufahrt von der Gerbergasse auf den Kleinmarkt. „Die Polizeipräsenz wird spürbar sein, aber eben der Größe des Marktes angemessen“, sagt Krause. Ob mehr Polizisten als im letzten Jahr eingesetzt würden und ob auch Polizeibeamte in Zivil das Treiben auf dem Markt beobachten, lässt er offen. Das Sicherheitskonzept sei jedenfalls sorgsam ausgearbeitet worden und mit der Stadt abgesprochen.

„Die Leute sollen unbeschwert die Zeit genießen, aber vor allem hinsichtlich ihrer Wertsachen auch erhöhte Wachsamkeit walten lassen“, mahnt Krause. Falls die Sicherheitsvorkehrungen Mehrkosten im Vergleich zu 2016 mit sich bringen, werden diese nicht auf den Händlern abgeladen. „Die Standgebühren sind konstant geblieben“, sagt Kerstin Grafe von der Eventgastronomie Grafe. Auch ihr für Winzer-Glühwein, Pfeffi-Likör und Malibu bekannter Stand ist fertig aufgebaut. Die Händler der Meißner Weihnacht sind bereit.