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Medwedew warnt den Westen

Weitere Sanktionen gegen sein Land würden entsprechende Antworten auf russischer Seite provozieren, droht der Regierungschef. Sein Vize denkt dabei an eine Verlängerung des Embargos gegen Lebensmittel.

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Moskau. In der Ukrainekrise hat der russische Regierungschef Dmitri Medwedew den Westen vor neuen Sanktionen gegen Moskau gewarnt. Sollte die EU auf ihrem Gipfel Ende Juni weitere Strafmaßnahmen beschließen, werde Russland dies nicht unbeantwortet lassen, sagte Medwedew am Dienstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge.

Moskau habe grundsätzlich kein Interesse an neuen Sanktionen. „Nicht wir haben sie ausgedacht, und es ist nicht an uns, sie aufzuheben. Das sollten unsere Handelspartner tun, vor allem in Europa“, meinte er. Auch die EU selbst leide unter den Strafmaßnahmen gegen Russland.

Vizeregierungschef Arkadi Dworkowitsch warnte, Russland werde das Embargo gegen zahlreiche Lebensmittel aus dem Westen verlängern, sollten EU und USA ihre Sanktionen gegen Moskau nicht aufheben.

Der slowakische Regierungschef Robert Fico sagte bei einem Besuch in Moskau, er sei skeptisch, ob politische Ziele mit Strafmaßnahmen zu erreichen seien. „Ich sage nicht zum ersten Mal, dass ein Dialog meistens besser ist als Sanktionen“, meinte der Sozialdemokrat. (dpa)