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MDR-Dreh in Stolpen

Eine Woche lang drehte der MDR in Stolpen. Herausgekommen sind erstaunliche Geschichten.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Stolpen. Stolpen hat seinen Basalt, seine Burg und seine Gräfin Cosel. Diese drei Dinge haben die Stadt bekannt gemacht. Für die Zuschauer des MDR gibt es in Stolpen noch weit mehr zu entdecken. Beate Werner, Moderatorin der Sendereihe „Unterwegs in Sachsen“ und das MDR-Drehteam um Kerstin Mempel waren eine ganze Woche lang in Stolpen vor Ort, um die Besonderheiten in und um Stolpen aufzuspüren. Mit der Sendereihe will der MDR die Zuschauer ermutigen, Stolpen zu besuchen. Und das Drehteam war vor allem bemüht, sich nicht nur auf den gängigen Touristenpfaden zu bewegen.

Gedreht wurde auch in der Schmiede von Detlef Wächtler, von dem die ursprüngliche Idee mit den Mäusen stammt.
Gedreht wurde auch in der Schmiede von Detlef Wächtler, von dem die ursprüngliche Idee mit den Mäusen stammt. © Klaus Schieckel
Michael Hänsel vom Stadtwacheverein empfängt Beate Werner im traditionellen Kostüm.
Michael Hänsel vom Stadtwacheverein empfängt Beate Werner im traditionellen Kostüm. © Klaus Schieckel

Das war allerdings bei den eisigen Minusgraden in der vergangenen Woche nicht ganz einfach. Da schien mitunter sogar die Hand an der Kamera anzufrieren. Und die Akteure mussten sich zwischendurch immer wieder warm trampeln oder sich wie Beate Werner in einen dicken Daunenmantel hüllen. Zum Glück gab es aber auch einige Termine, bei denen sich das Team aufwärmen konnte, wie bei Schmiedemeister Detlef Wächtler in Rennersdorf-Neudörfel. Er hatte schon vor Jahren die Idee, witzige kleine Mäuse für die Bewohner der Stadt zu schmieden. Eine Idee, die 2016 dann aufgegriffen und nun mit einem Innenstadt-Suchspiel ausgebaut wird. Eine weitere Station ist natürlich die Burg, wo Museologe Jens Gaitzsch so einige neue Erkenntnisse aus dem Leben der Gräfin Cosel beisteuern konnte.

Die Sendereihe lebt vor allem auch von den vielen kleinen Geschichten, die das Team aufdeckt. So trifft Beate Werner zum Beispiel eine umtriebige Rentnergruppe um Peter Jungnickel. Er baut an der alten Wasserkunst. Diese soll im Rahmen der Feierlichkeiten zu Stolpen 800 ihre Premiere erleben. Beate Werner ist zudem zu Gast beim Stadtwacheverein, der die Nachtwächterführungen organisiert und auch bei den Festen auf der Burg kräftig mitmischt. Sie schnuppert an Basaltseife, besucht mit dem Burghotel die älteste Herberge in Stolpen und ein geheimnisvolles Gewölbe-Fotostudio in der Schlossstraße. Bei Familie Urban spürt sie die Entstehungsgeschichte des Burgmodels auf, welches im vergangenen Jahr wohl nun endgültig fertiggestellt wurde. Und sie lernt, wie Mittelalterschuhe hergestellt werden.

Außerdem war das Drehteam auf der Suche nach der Lieblingsspeisen der Maus, dem Käse, und wurde mehrmals fündig. Auf dem Ziegenhof Seim in Lauterbach schauen sie zu, wie der Burggeistkäse hergestellt wird. Und sie verkosten auch den Käse von Petra Gräfe im Vorwerk. Und natürlich geht es auch um den Basalt, der jeden Kompass außer Kraft setzen kann. Die Zuschauer erfahren mehr über die aktive Zeit des Vulkans unter der Burg Stolpen. Das ist allerdings ist schon gute 25 Millionen Jahre her. Einiges Kurioses gibt es auch zu entdecken, wie zum Beispiel in der Kirche von Stolpen. Der Beichtstuhl ist eine echte Rarität. Zu DDR-Zeiten diente der als Gartenpavillon.

Beate Werners wichtigste Erkenntnis nach den Drehtagen in Stolpen: Dass gewisse Minimäuse im Stadtbild keine Gefahr für Speck und Käse darstellen, ist nur in Stolpen möglich.

Die Dreharbeiten vor Ort sind inzwischen abgeschlossen. Jetzt wird das Material bearbeitet. Die Sendung „Am Stolpener Vulkan – Unterwegs in Sachsen“ wird am 7. April, 18.15 Uhr, im MDR ausgestrahlt.