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MDR berichtet über Probleme beim Rettungsdienst

In dem Beitrag vom Dienstag kommt auch ein DRK-Insider aus Meißen anonym zu Wort.

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© Symbolfoto/dpa

Von Dominique Bielmeier

Meißen/Landkreis. Der Hauptgrund sei die schlechte Bezahlung, sagt der Mann, dessen Stimme verzerrt und dessen Gesicht unkenntlich gemacht wurde. Das Gehalt der DRK-Mitarbeiter beim Rettungsdienst Meißen liege deutlich unter dem, was die Samariter oder die Johanniter bezahlten. Dort sei auch das Arbeitsklima besser. „Beim DRK in Meißen sind wir mit unseren Problemen für unsere Chefs einfach nur Luft“, so der Insider.

Zu hören waren diese Vorwürfe in der MDR-um-2-Sendung vom Dienstag, 25. Oktober. Ab der 35. Minute widmete sich das Nachrichtenmagazin dem Mangel an Notärzten und Rettungssanitätern in ganz Deutschland, erzählt am Beispiel des Meißner Rettungsdienstes. Zu sehen sind daher nicht nur die Wache, sondern auch Ansichten der Stadt. Passanten äußern sich vor der Kamera besorgt über die derzeitige Situation beim Rettungsdienst, über welche die Sächsische Zeitung in den vergangenen Wochen mehrfach berichtet hat.

So schildert ein Rentner seine eigenen Erfahrungen: Als er einmal einen Krankenwagen gebraucht habe, sei dieser aus Coswig gekommen, der Notarzt aber aus Großenhain. Ein anderer Passant fordert, die Bezahlung der Mitarbeiter zu verbessern und sie nicht so viele Stunden „schrubben“ zu lassen.

In einem Statement an den MDR schreibt der DRK-Landesverband Sachsen, die Einsatzbereitschaft bei Zusatzdiensten oder in Zeiten von unerwartet hohen Krankenständen werde mit Sondervergütungen monetär gewürdigt. Davon kann laut DRK-Insider jedoch keine Rede sein. Wechselschichtzulagen gebe es nicht.

Der Mann berichtet stattdessen davon, wie der Notarzt oft auf dem Rettungswagen mitfahre, weil kein Fahrer für sein Fahrzeug da sei. „Das bedeutet, dass der Doktor nicht flexibel ist, und das geht wieder auf Kosten der Patienten.“ Aus Mangel an Personal würden Ehrenamtliche auf die Rettungswagen geholt. Ohne sie wären „die Ausfallstatistiken noch höher“.

Allein in den letzten Wochen seien bei Notarzt und Rettungswagen um die 100 Schichtstunden nicht besetzt gewesen, erzählt der DRK-Insider. Der dreieinhalb Minuten lange Beitrag ist noch in der MDR-Mediathek im Internet zu sehen.