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McDonald’s tischt jetzt auf

Doch noch nicht in der Filiale an der Autobahn 13. Hier ist der Service schon prima und die Umsatzzahlen stimmen.

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Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Der Nachrichtendienst Spiegel online hatte jüngst berichtet, dass bei McDonald’s künftig am Tisch serviert wird. Das wäre eine Revolution für die Selbstbedienungsrestaurants. Der Hintergrund: Bei McDonald’s krisele es, so Spiegel online. In wichtigen Filialen sollen Burger und Pommes deshalb mit besserem Service an die Kunden gebracht werden. Vor allem bei jüngeren Kunden soll die Attraktivität von McDonald’s wieder gesteigert werden, heißt es.

Doch der Tischservice ist vorerst auf ein neues Restaurant am Frankfurter Flughafen begrenzt. Ob der Probebetrieb überhaupt auf andere Filialen ausgeweitet wird, weiß die Dresdner McDonald’s-Sprecherin Antja Baumann noch nicht. Und in Thiendorf hat die Fast-food-Kette eigentlich kaum Sorgen. Gut, als nebenan Burger King öffnete, ging der Umsatz zeitweise um 20 Prozent zurück. Doch mittlerweile hat der große Pylon an der Autobahn den Rückstand wieder ausgeglichen, sagt Marco Sczepanski, der stellvertretende Filialleiter in Thiendorf. Die Umsätze würden wieder leicht im einstelligen Bereich steigen. Denn hier an der Autobahn machen viele Familien mit Kindern und Geschäftsreisende halt – weniger die Stammkunden.

Wie würde es den Gästen gefallen, wenn sie künftig auch bei McDonald’s bedient würden? Bodo Lang aus Berlin sagt kategorisch: „Ich will das nicht, ich möchte meine Ruhe haben.“ Der Geschäftsreisende, der von einem Termin in Dresden kommt und auf einen Kollegen wartet, trinkt genüsslich einen Latte Macciato und arbeitet am Laptop. McDonald’s bietet immerhin derzeit schon zwei Stunden kostenloses W-Lan fürs Internet an.

Sylke Bruchholz und die beiden jungen Mädchen Lisa Hurrass und Vivien Hausdorf aus Lauchhammer dagegen meinen: „Das wäre gar nicht schlecht.“ Von einem Bewerbungsgespräch kommend, stärken sich die Frauen in Thiendorf mit Burgern und Milchgetränken. Sie wissen, dass McDonald’s ein Treffpunkt ist, in dem es vor allem auf den typischen Geschmack ankommt. Und bedient wird schon jetzt: Wenn ein Produkt an der Kasse nicht sofort ausgegeben werden kann. Durchschnittlich 1000 Gäste am Tag, das ist eine Herausforderung für die 30 Mitarbeiter, die bei McDonald’s in Schichten arbeiten. Fluktuation ist daher nicht ausgeschlossen. Derzeit sucht die Thiendorfer Filiale gerade wieder Personal: nicht zum Bedienen, aber „mit einem kühlen Kopf für hitzige Zeiten“.