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Max im Focus

Ein kurioses Tor des GFV-Spielers Max Meißner hat es per Video bis auf die Internetseite des Focus geschafft.

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© Anne Hübschmann

Von Jörg Richter

Großenhain. Auf der Facebookseite „Mein Fußball-Moment“ ist in dieser Woche ein Video aufgetaucht, das Max Meißner deutschlandweit bekannt gemacht hat. Es zeigt den 22-jährigen Spieler des Großenhainer FV bei seinem bisher einzigen Saisontreffer. Und der war auch noch schön und kurios zugleich. Max Meißner erzielte ihn vor zwei Wochen in Freital.

„Der Torwart wollte den Ball wahrscheinlich wegfausten“, erzählt Max Meißner, der aus Ebersbach stammt und mit seinem Zwillingsbruder Moritz in der ersten Mannschaft des GFV spielt. Das runde Leder sprang vor seine Füße. „Ich stand glücklicherweise da und habe es einfach mal probiert“, berichtet Max Meißner. Mit einer gefühlvollen Bogenlampe überwand er den Freitaler Tormann, machte ihn zum Deppen und sich zum Helden.

Das Nachrichtenmagazin Focus, das die Aktion „Mein Fußball-Moment“ initiiert hat, feiert Max Meißner als „abgezockten Stürmer“. Dabei trägt er normalerweise die Rückennummer sechs und ist Verteidiger. „Ich bin eigentlich ein defensiver Spieler. Aber in Freital hat mich der Trainer im Mittelfeld aufgestellt“, erzählt der 22-Jährige, der momentan in der Stadt Dresden zum Garten- und Landschaftsgestalter ausgebildet wird.

Max Meißner wusste, dass auch ein Kamerateam im Freitaler Stadion anwesend war. Dass die Filmsequenz mit seinem Traumtor es bis zum Focus geschafft hat, erfuhr er von seinem Mannschaftskollegen Ronny Rimkus, der das Video auf Facebook teilte. „Ich bin überrascht, dass daraus so ein Hype geworden ist“, sagt Max Meißner und bleibt bescheiden. „Dabei ist das doch ein ganz normales Tor.“

In Großenhain macht das Video jetzt per Facebook die Runde. „Ich weiß nicht, wie es bis zum Focus gekommen ist“, sagt Andreas Vogel, der Präsident des Großenhainer FV. Allerdings kennt er den Kameramann, der es filmte. Es ist Carsten Mauskewitz, ein ehemaliger Fußballer aus Rabenau, der nach seiner Fußballerkarriere verstärkt seinem zweiten Hobby nachgeht. Der Hobbyfilmer hat die Landesklasse, in der auch Großenhain mitspielt, für sich entdeckt. Mauskewitz filmt seit letzter Saison Fußballspiele und stellt sie ins Internet. Seine Lebensgefährtin Carol führt Interviews mit Trainern und Spielern. – Ein Hauch von der ARD-Sportschau in der siebten Liga!

Das kommt bei Fußballfans der Region rund um Dresden sehr gut an. Auch beim GFV-Präsidenten Andreas Vogel. Mauskewitz sei mit seiner Kamera schon zweimal bei Spielen der Großenhainer dabei gewesen. Erst zuletzt beim Heimspiel am vergangenen Sonnabend im Husarenpark. „Die Videos sind eine schöne Erinnerung für unsere Spieler“, sagt Vogel. Er hofft, dass Mauskewitz noch viele Partien des Großenhainer FV besucht und filmt.

Dass das Tor eines hiesigen Fußballspielers sogar die Aufmerksamkeit des deutschlandweit erscheinenden Nachrichtenmagazin Focus auf Großenhain zieht, passt zurzeit in die gute Laune bei den Röderstädtern. Denn der GFV führt zurzeit die Tabelle der Landesklasse Mitte an. Die Mannschaft von Trainer Andreas Jachmann hat sechs Punkte Vorsprung vor dem zweitplatzierten SV Germania Mittweida. Trotzdem spricht auf der Jahnkampfbahn noch niemand vom Aufstieg in die Sachsenliga.

GFV-Geschäftsführer Alexander Gleis drückt auf die Euphoriebremse. „Im November schon vom Aufstieg zu sprechen, ist ziemlich respektlos gegenüber den anderen Mannschaften“, sagt er. „Zurzeit sieht zwar alles sehr gut aus, aber es ist noch ein sehr langer Weg bis dahin.“ Die sechs Punkte Vorsprung könnten sehr schnell aufgebraucht sein. Schon am Sonntag stehe das nächste schwere Spiel an. Dann muss die Jachmann-Elf beim Tabellenvierten Hainsberg antreten.

Auch aus diesem Grund will Max Meißner um sein Traumtor wenig Federlesen machen. Er sagt: „Jedes Tor ist auf seine Weise irgendwie schön.“