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Masterplan für 460 neue Wohnungen steht

Zwischen Stern- und Pieschener Straße soll in Mickten ein Wohngebiet gebaut werden. Wie genau es aussehen soll, ist noch strittig.

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© Norbert Millauer

Von Marcus Herrmann

Der Bauboom in der Landeshauptstadt wird bald auch verstärkt in Mickten spürbar sein. Gibt es hier doch ein riesiges Areal, das die Städteplaner schon länger beschäftigt. Seit 2011 steht das völlig unbebaute Gelände, das in Dreiecksform durch die Sternstraße, Kötzschenbroder- und Pieschener Straße begrenzt wird, als mögliches Wohnquartier auf der Agenda.

© Norbert Millauer

„Die rasante Entwicklung des östlichen Teils von Mickten ist in diesem westlichen Teil stehen geblieben. Dabei sehen Pläne der Stadt schon seit 1995 vor, hier einen hochverdichteten Städtebau voranzutreiben“, sagte Hillrich Teismann vom Stadtplanungsamt, als er die Absichten der Stadtverwaltung für diesen Bereich im Pieschener Ortsbeirat erläuterte. Demnach soll ein seit 2012 entwickelter, fertiger Masterplan wieder Dynamik in das Vorhaben bringen. Damit ist die Berliner Firma Machleidt beauftragt worden.

Deren Verantwortliche würden lieber heute als morgen mit dem Bau einer neuen Wohnsiedlung beginnen. Baurecht besteht für das Gebiet schon länger. Dass es noch in diesem Jahr losgeht, ist allerdings eher unwahrscheinlich. „Wir beabsichtigen den Bau von fünf- bis sechsgeschossigen Häusern mit insgesamt 460 Wohnungen, die bezahlbar sein sollen“, erklärt ein Mitarbeiter des Planungsbüros. Die Mieten sollen zwischen 8,50 und 9,50 Euro liegen. Wird das Vorhaben realisiert, werden etwa 1 500 neue Bewohner nach Mickten kommen.

Weil der Bebauungsplan nach Absicht der Stadt in einem beschleunigten Verfahren ohne vorhergehende Umweltprüfung erfolgen soll, war die Zustimmung des Ortsbeirates wichtig, damit es funktioniert. Außerdem wäre für das Vorhaben eine langwierige Änderung des bisherigen Flächennutzungsplans notwendig. „Wir wollen aber möglichst bauen, bevor der Nutzungsplan geändert ist“, sagte Teismann. Die Mehrheit der Pieschener Ortsbeiräte stimmte dem zu. Allerdings brachten die Mitglieder mehrere Ergänzungsvorschläge an, die in die Konzeption einbezogen werden. So soll noch einmal auf den Prüfstand, ob es im Sinne eines harmonischeren Ortsbildes nicht ratsam wäre, höchstens viergeschossige Häuser zu errichten. „Niemand möchte solche Klopper, wie wir sie an der sogenannten Klagemauer an der Flutrinne schon haben. Darum sollten Viergeschosser das Maximum der Gefühle sein“, sagte CDU-Ortsbeirat Christoph Böhm.

Seine Fraktion brachte außerdem den Vorschlag ein, die Anwohner noch in diesem Jahr durch eine Informationsveranstaltung über die Baupläne zu unterrichten. Schließlich werde sich das Erscheinungsbild des Stadtteils verändern. Das betrifft die Schaffung eines Grüngürtels, der zwei der drei neuen Baugebiete voneinander trennen soll. Außerdem würde sich der Verlauf des Elberadweges verändern, da die Kötzschenbroder Straße nicht mehr bis zur Pieschener Straße führen würde, sondern vorher endete. Dieser Antrag wurde von den Ortsräten einstimmig angenommen und soll in den nächsten Ausschüssen beraten werden.