Von Linda Barthel
In zwei Tagen heißt es O’zapft is! Freitagabend wird auf dem Festplatz am Ostra-Ufer das Pichmännel-Oktoberfest eröffnet. Das Großzelt steht bereits und wird gerade für die trinkfreudigen Gäste vorbereitet. Die Organisatoren erwarten bei der 3. Ausgabe der Dresdner Wiesn fast doppelt so viele Gäste wie in den Vorjahren.
„Wir rechnen bis zum 10. Oktober mit 25 000 Besuchern“, sagt Frank Haase vom Veranstalter Feldschlößchen. 2014 waren es 15 000. „Die Nachfrage ist extrem gestiegen. Wir haben deshalb auch die Sitzplatzkapazität erhöht.“ Die Biertische werden neu angeordnet, und die Schausteller rücken mit ihren Ständen so weit wie möglich an den Zeltrand. Dadurch passen dieses Jahr rund 2 200 Feierwütige – 400 mehr als bei den ersten beiden Oktoberfesten – in das Zelt hinter dem Haus der Presse.
Die 3. Dresdner Wiesn dauert zudem länger als ihre Vorgänger. Statt an neun Tagen wird in diesem Jahr an dreizehn Tagen gepichelt. Dank drei Ruhetagen fallen drei Wochenenden in den Feierzeitraum.
Oktoberfeste in Dresden
Am 5. Oktober organisiert die Dresdner Morgenpost eine Sonderveranstaltung. Dann feiert die Boulevardzeitung im Zelt ihr 25-jähriges Bestehen. Dazu wurde der selbst ernannte König von Mallorca, Jürgen Drews, eingeladen. Außerdem steht die Oktoberfestkapelle Albkracher auf der Bühne. Sie spielen eine Mischung aus Alpenrock, Volks- und Chartmusik.
Bei der Morgenpost-Geburtstagsfeier sind allerdings schon fast alle Bierbänke besetzt. Aber auch für die meisten anderen Festtage gibt es nur noch Restkarten. Die Auftaktveranstaltung am Freitag ist dagegen ausverkauft. Um 17.30 Uhr wird das Pichmännel-Oktoberfest mit dem traditionellen Fassbieranstich eröffnet. Zum extra gebrauten Tropfen gibt es sächsische und bayrische Speisen. Beim Feiern Tracht zu tragen, ist keine Pflicht, aber erwünscht. „Man soll sich nicht verkleiden, sondern einfach Spaß daran haben“, sagt Frank Haase. In den vergangenen beiden Jahren hätten etwa drei Viertel aller Gäste Dirndl oder Lederhose getragen.
Wer am Abend nicht nur essen und trinken, sondern sich auch körperlich betätigen möchte, kommt beim Dresdner Oktoberfest ebenfalls nicht zu kurz. Die Festbesucher können sich am Boxautomaten, an der Schießbude oder beim Maßkrugstemmen messen. Dabei sind Kraft, Ausdauer und Ehrgeiz gefragt. Ein mit einem Liter Bier gefülltes Glas muss mit ausgestrecktem Arm so lange wie möglich auf Schulterhöhe gehalten werden. Die Teilnehmer dürfen dabei keinen Tropfen vom kühlen Blonden verschütten.