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Marktkauf-Umbau startet im Sommer

Der Stadtrat räumte am Dienstagabend eine Hürde aus dem Weg. Eine Teileröffnung ist für Anfang 2017 geplant.

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Von Ingo Kramer

Klare Mehrheiten im Görlitzer Stadtrat: Mit 23 Ja- und sechs Nein-Stimmen sind die Räte am Dienstagabend einen weiteren Schritt bei der Umgestaltung des Marktkauf-Geländes in Königshufen gegangen. Mit dem sogenannten Abwägungs- und Satzungsbeschluss rückt der Umbau des Einkaufszentrums in greifbare Nähe.

Philipp Roos freut das. Er ist der Bereichsleiter Projektentwicklung bei der CEV Handelsimmobilien GmbH, einer 100-prozentigen Tochter von Marktkauf. Der CEV gehört das Gelände – und Roos ist für den Umbau verantwortlich. „Seit vier Jahren bereiten wir das alles vor“, sagt er. Und im Sommer soll der eigentliche Bau nach langer Planungsphase tatsächlich losgehen. Roos spricht von zwei Bauabschnitten. Der Erste umfasst den früheren Toom-Baumarkt sowie die Gebäude von Multi-Möbel und Euronics. Die beiden Letztgenannten sind noch bis Ende Mai in ihren jetzigen Gebäuden. „Ab Juni können wir beginnen, diese Gebäude abzureißen“, sagt Roos. An ihrer Stelle sind zusätzliche Parkplätze geplant, auch der Grünflächenanteil soll erhöht werden. Der alte Toom-Markt hingegen bleibt stehen, nur der Glasanbau verschwindet. Allerdings ist ein gravierender Umbau des Gebäudes geplant, bei dem vor allem die gesamte Haustechnik erneuert werden soll. „Dort ist nichts mehr zeitgemäß, wir wollen alles auf den heutigen Stand bringen“, begründet Roos.

Geplant ist ein Branchenmix. Größter Mieter wird ein Markt für Unterhaltungselektronik sein. Außerdem entstehen ein Lebensmittel- und ein Textil-Discounter, eine Drogerie, ein Haushaltswaren-, ein Tierbedarfs- und ein Jeansladen. Vobis und Orion ziehen von ihren jetzigen Standorten am anderen Ende des Marktkauf-Areals hierher um. Ansonsten will Roos noch keine Namen nennen. Nur so viel: „Multi-Möbel bleibt uns etwas verkleinert erhalten, Euronics hingegen nicht.“ Mit Letzterem habe es Verhandlungen gegeben, aber die Vorstellungen lagen zu weit auseinander. Roos ist trotzdem optimistisch: „Die Flächen im ersten Bauabschnitt sind bereits zu 100 Prozent vermietet.“ Namen will er in vier Wochen verraten. Für den Umbau hat er ein ehrgeiziges Ziel: „Baustart ist diesen Sommer, die Eröffnung zwischen Januar und Ostern nächsten Jahres.“

Parallel soll Anfang nächsten Jahres auch schon der zweite Bauabschnitt beginnen. Er umfasst nicht nur den eigentlichen Marktkauf-Laden, sondern auch alle kleineren Geschäfte davor, daneben und bis an die Schlesische Straße heran, außerdem das Parkdeck. Ob es stehenbleibt oder abgerissen wird, soll im Mai entschieden werden. In der Bevölkerung kursieren derzeit Gerüchte, dass dort, oben oder unten, weitere Läden entstehen sollen. „Beides ist Quatsch“, sagt Roos. Es stehe nur die Frage, ob es abgerissen wird oder stehen bleibt.

Für die Läden laufen die Planungen. Fast alle Mieter werden bleiben – allerdings teilweise auf ganz anderen Flächen als bisher. Die technischen Anlagen müssen überall dringend erneuert werden, auch die Zuschnitte der Flächen sind teilweise gar nicht mehr zeitgemäß, vor allem bei den schlauchförmigen Läden zwischen Marktkauf und Schlesischer Straße. Ernsting’s zum Beispiel soll von dort ins Innere von Marktkauf umziehen. Außen hingegen plant Roos Fachmärkte, auf jeden Fall aber einen größeren Laden, der die Tiefe des Gebäudes ausnutzt. Hier seien aber noch nicht alle Entscheidungen gefallen.

Vor einem riesigen Umbau steht die Eingangszone von Marktkauf, der sogenannte Vorkassenbereich. Roos beschreibt sie derzeit noch als Durcheinander. Hier soll es künftig noch mehr zu essen geben – aber auch viele Plätze, „an denen man wirklich nett sitzen und verweilen kann.“ Der Umbau wird äußerst kompliziert, da macht sich der Projektentwickler nichts vor: „Das wird nicht ohne Schließzeit gehen.“ Manche Läden werden für eine Weile umziehen müssen, eventuell sogar in Container. Allerdings sollen die Einschränkungen nicht ewig dauern: „Ich hoffe, dass wir den zweiten Bauabschnitt vielleicht schon Ende 2017 abschließen können.“ Danach soll auf dem Areal alles ganz modern sein: „Wir wollen einen Markt, der für die nächsten 15 bis 20 Jahre attraktiv ist.“