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Marken-Ostalgie in Görlitz

Egal ob Bautzner Senf oder Wilthener Kräuter: Die Messe „Starke Marken Ost“ zieht bei Marktkauf in Görlitz Besucherströme an.

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© Pawel Sosnowski/80studio.net

Görlitz. Eigentlich wollte sie mit ihrem Mann nur Wochenendeinkäufe erledigen. Von der Messe „Starke Marken Ost“ im Marktkauf habe sie nichts gewusst, sagt Christa Wondra. 33 Unternehmen aus Ostdeutschland laden hier mit ihren Ständen noch bis zum heutigen Freitagabend zum Flanieren ein. „Das ist schon eine kleine Überraschung für uns“ , sagt die Rentnerin. „Aber wenn wir einmal hier sind, schauen wir uns das Ganze natürlich an.“ Die beiden sind zwei von zahlreichen Besuchern, die gestern auf der Messefläche in Königshufen bummelten.

Im Gegensatz zu den Wondras haben sich viele Leute die zwei Tage der Messe schon lange im Kalender vorgemerkt. Wie das Ehepaar Lange aus Königshufen. Die 77-Jährigen sind extra wegen der Ostprodukte zu Marktkauf gekommen, erklärt Wolfgang Lange. Angelockt hätten sie die Aussicht, überall probieren zu dürfen.

Sie können zum Beispiel Wurzelpeter Kräuterlikör, Wurzener Cornflakes oder Lausitzer Gewürzgurken kosten und sich ebenfalls ein Bild von Bertelsdorfer Ha-Pa Hausschuhen machen. Die Qualität der Waren schätzen sie sehr. Bautzner Senf beispielsweise sei eine renommierte Marke. „Mit vielen Produkten verbindet man Persönliches“ , sagt das Ehepaar. „Da werden schöne Erinnerungen an früher wach.“ Ein bisschen Ostalgie gehöre eben immer dazu, finden sie.

Nach der Wende rückten vor allem Waren aus dem Westen in den Fokus der Verbraucher. Inzwischen wissen viele ihre guten alten Ostprodukte wieder mehr zu schätzen. Die Händler begrüßen diese Entwicklung. „Die Leute merken, dass ostdeutsche Waren im Vergleich gut abschneiden“, sagt Obstland-Verkaufsleiterin Lydia Kaiser. „Sie besinnen sich gewissermaßen auf ihre Wurzeln.“ Der Getränkehersteller Obstland bietet an seinem Stand verschiedene Säfte und Nektare zur Probe an. Die 39-Jährige ist begeistert vom Besucheransturm. „Im nächsten Jahr sind wir mit Sicherheit wieder dabei“ , verspricht sie.

Auch Marktkauf-Geschäftsführer Richard Niederprüm will an der Aktion festhalten. „Für uns ist das ein absolutes Muss“, sagt er. Einen solchen Besucherandrang erzeuge man schließlich nicht einfach so. Deshalb will Richard Niederprüm auch in den Marktkauf-Regalen weiter verstärkt ostdeutsche Produkte platzieren. Kleine Sachsen-Fahnen weisen die Kundschaft auf regionale Waren hin. Generell sei die Verbundenheit mit der Region sehr wichtig, findet er. Die Messe-Besucher geben ihm recht.

Von acht bis 19 Uhr ist die Messe am Freitag geöffnet.