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Mann mit Messer stürzt sich vom Dach

In Röderau sorgt ein blutverschmierter 33-Jähriger für Aufsehen. Er hatte zuvor auf der B 169 mit einem VW Golf einen Bus gerammt.

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© Eric Weser

Röderau. Erschreckende Meldungen aus Röderau: Im Zeithainer Ortsteil wurde am Montagvormittag an verschiedenen Stellen ein blutverschmierter Mann gesichtet, der außerdem ein Messer in der Hand hielt. Die Polizei rückte mit zahlreichen Kräften an und sicherte Straßenkreuzungen ab. Auch Rettungsfahrzeuge waren im Einsatz.

Messermann in Röderau

Schwer beschädigt: Der VW Golf wurde vom Aufprall auf den Bus stark mitgenommen.
Schwer beschädigt: Der VW Golf wurde vom Aufprall auf den Bus stark mitgenommen.
Glück im Unglück: Von den Businsassen wurde niemand verletzt. Am Fahrzeug entstanden einige Tausend Euro Schaden.
Glück im Unglück: Von den Businsassen wurde niemand verletzt. Am Fahrzeug entstanden einige Tausend Euro Schaden.
Rätselhafter Hergang: Das Fahrzeug des Verursachers (r.) kam weit vor dem Bus zum Stehen.
Rätselhafter Hergang: Das Fahrzeug des Verursachers (r.) kam weit vor dem Bus zum Stehen.

Als die alarmierten Beamten auf der Langen Straße eintrafen, hatte sich der Mann allerdings bereits Zutritt zu einem Wohnhaus verschafft und war kurz darauf vom Dach gesprungen. Die Polizisten konnten den 33-Jährigen ausfindig machen. Er wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. – Die Untersuchungen ergaben, dass ein Unfall kurz zuvor auf der benachbarten B 169 am Abzweig Röderau ebenfalls auf das Konto des 33-Jährigen ging: Laut Polizei hatte der Mann den Unfall auf der Riesaer Straße verursacht, indem er mit einem VW Golf gegen einen Linienbus gefahren war.

Laut Jörg Weinhardt von der Verkehrsgesellschaft Meißen (VGM) hatte der VW-Fahrer eine Stelle am Abzweig Röderau genutzt, wo der Bus sehr langsam unterwegs war – um von hinten auf den Linienbus aufzufahren. Die Polizei war zunächst allerdings von einem einfachen Auffahrunfall ausgegangen, ebenso die Verkehrsgesellschaft. „Der Fahrer der Linie 439 Riesa-Gröditz stand natürlich unter Schock“, sagt der Sachgebietsleiter Verkehr. Auch die zwölf Fahrgäste hätten sich stark erschreckt.

Glück im Unglück: Niemand von den Bus-Insassen wurde verletzt. Laut Polizei kam nur der Unfallverursacher selbst zu Schaden. Er rannte nach dem Unfall davon. Was den 33-Jährigen dabei antrieb, ist noch unklar. Nach bisherigen Erkenntnissen sind außer ihm keine weiteren Menschen verletzt worden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.

In Röderau verbreitete der Vorfall Angst und Schrecken. Bei Facebook berichteten Anwohner bereits kurz nach dem Geschehen, dass sie den Mann in der Ortschaft gesehen hatten – sowohl auf freier Straße als auch auf Privatgrundstücken. Andere schrieben, dass er im Garten der Röderauer Kita gewesen war, wo sich offenbar gleichzeitig auch Kinder zum Spielen aufgehalten hatten. Einige Eltern holten nach dem Bekanntwerden des Vorfalls ihre Kinder aus dem Kindergarten ab. Eine Facebook-Nutzerin berichtet auf der Präsenz von SZ Riesa, dass ihr Kind von dem Vorfall betroffen gewesen sei und nun mit den Ängsten und Bildern kämpfen müsse. Der Täter habe die Kinder in Angst und Schrecken versetzt. „Was für kranke Menschen!!!“, erregt sich eine andere Internet-Nutzerin.

Die Orts-Feuerwehr teilte am Montag mit, dass sie ursprünglich alarmiert worden war, weil sich der Mann aus dem Haus stürzen wollte. Als die Kameraden am Wohnhaus eintrafen, sei das aber bereits passiert gewesen, so ein Sprecher. Die Kameraden seien dann zum Unfall auf der B 169 gefahren, um die Straße von Splittern zu beräumen. Nach einer Dreiviertelstunde sei der Einsatz um die Mittagszeit für die Feuerwehr beendet gewesen.

Eine Dreiviertelstunde harrten auch die Fahrgäste im Bus für die Unfallaufnahme aus. Danach konnte der MAN-Linienbus noch seine Runde beenden, bevor er auf den Betriebshof einrücken musste. Nach einer ersten Inaugenscheinnahme entstand laut VGM allein am Bus ein Schaden von 2 500 Euro – ein Wert, der sich aber bei genauerer Prüfung in der Werkstatt durchaus noch verdoppeln kann. „Dass jemand absichtlich einen Bus rammt, ist bei uns zum Glück noch nie vorgekommen“, sagt Jörg Weinhardt von der VGM. Zum Glück seien die Insassen unverletzt geblieben.