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Mann bedroht Reisende mit Messer

Ein 26-Jähriger steigt ohne Fahrschein in den Zug von Radeberg nach Arnsdorf. Als die Zugbegleiterin den Mann auffordert, ein Ticket zu kaufen, eskaliert die Situation.

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© Symbolfoto: Willem gr. Darrelmann

Radeberg/Arnsdorf. Ein Mann hat in den späten Nachtstunden am Sonnabend eine Zugbegleiterin und Reisende bedroht beziehungsweise angegriffen. Der 26-jährige Deutsche kasachischer Herkunft war in Radeberg in einen Zug in Richtung Arnsdorf eingestiegen. Bei der Fahrkartenkontrolle konnte der junge Mann keinen Fahrausweis vorlegen. Das Angebot einen Fahrausweis im Zug zu erwerben, lehnte er ab und reagierte sofort verbal aggressiv gegenüber der Zugbegleiterin. Zwei männliche Reisende stellten sich daraufhin schützend zu der Zugbegleiterin. Diese schloss den Schwarzfahrer von der Weiterfahrt am Folgebahnhof in Arnsdorf aus.

Der Schwarzfahrer weigerte sich jedoch den Zug zu verlassen. Mit Unterstützung der beiden Männer gelang es der Zugbegleiterin letztendlich, den Mann aus dem Zug zu drängen. Auf dem Bahnsteig schlug der 26-jährige nun unvermittelt in Richtung des Kopfes eines Zeugen. Dieser konnte dem Schlag aber ausweichen. Nun zog der Angreifer ein Einhandmesser aus der Hosentasche und bedrohte die Anwesenden. Die beiden 36- und 37-jährigen Deutschen aus Wittichenau konnten den Angreifer überwältigen und bis zum Eintreffen der bereits verständigten Polizei festhalten. Dabei wurde einer der couragierten Helfer durch das Messer des Täters leicht an der Hand verletzt.

Untersuchungshaftbefehl erlassen

Eintreffende Beamte der Polizeidirektion Görlitz und der Bundespolizei Dresden überwältigten, fesselten und durchsuchten den Täter. Ein verbotenes Einhandmesser wurde beschlagnahmt. Ein Atemalkoholtest bei dem Mann ergab 0,9 Promille. Ein Drogentest verlief ohne Ergebnis. Am Folgetag wurde der 26-Jährige auf Betreiben der Bundespolizei dem Bereitschaftsrichter beim Amtsgericht Bautzen vorgeführt. Dieser erließ einen Untersuchungshaftbefehl. Der Mann muss sich nun wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung, Nötigung, dem Erschleichen von Leistungen, einem Verstoß gegen das Waffengesetz und Hausfriedensbruch verantworten.

Jörg Scheeser, der Leiter der Bundespolizeiinspektion Dresden, bedankte sich ausdrücklich bei den couragierten Helfern. „Das ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr.“Dennoch müsse sich kein Zeuge in Gefahr begeben. „Wichtig ist in solchen Fällen, unverzüglich den Polizeinotruf zu wählen und sich möglichst viele Details des Täters zu merken. So ist auch im Nachgang eine qualifizierte Fahndung sowie Strafverfolgung möglich“, so der Polizeidirektor. (szo)