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Manipulation von Fahrtenschreibern immer ausgeklügelter

Lkw-Fahrer müssen regelmäßige Pause machen - so ist es vorgeschrieben. In Kontrollen fällt aber auf, dass bei vielen Erfassungsgeräten äußerst aufwendig getrickst wird.

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© dpa

Berlin. Elektronische Fahrtenschreiber von Lastwagen werden nach Angaben der Bundesregierung immer ausgeklügelter manipuliert. Es handele sich „verstärkt um hochwertige technische Eingriffe an der Kontrollgeräteanlage“, schreibt das Verkehrsministerium im Unfallverhütungsbericht Straßenverkehr 2014/15. Zunehmend werde in die Fahrzeugelektronik eingegriffen und etwa das Antiblockiersystem (ABS) ausgeschaltet. Dies könne „unvorhersehbare Folgen für die Verkehrssicherheit“ mit sich bringen, warnt die Regierung. Zuerst berichtete die „Bild“-Zeitung am Freitag über das Thema.

Im vergangenen Jahr wurden 22 000 Lastwagen gezielt auf die digitalen Fahrt-Aufzeichnungsgeräte kontrolliert. Manipulationen wurden dabei an 5 533 Transportern festgestellt, wie es im Bericht heißt. Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) will daher einen Schwerpunkt seiner Kontrollen auf diesen Bereich legen. Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeige, dass der technische Aufwand stark gestiegen sei, um Fahrzeuge mit illegalen Einbauten umzurüsten und sich auf diese Weise einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

Insgesamt wurden laut Bericht im vergangenen Jahr 512 000 Lastwagen und Busse kontrolliert. Beanstandungen gab es bei 18 Prozent der Fahrzeuge, fast zwei Drittel davon waren im Ausland zugelassen. Knapp drei Viertel der Beanstandungen betrafen die Lenk- und Ruhezeiten. (dpa)