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Manege frei!

Zum 15. Mal findet das Zirkuscamp Applaudino in Zittau statt. In diesem Jahr auch mit Geflüchteten.

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© Rafael Sampedro

Von Erik-Holm Langhof

Jonglieren, Balancieren und vor allem lachen. Während zahlreiche Kinder und Jugendliche in den Sommerferien mit den Eltern in den Urlaub fahren, sind über 80 von ihnen in der Weinau. Bereits zum 15. Mal lädt dort der Kinder- und Jugendzirkus Applaudino zum Sommerzirkuscamp ein.

© Rafael Sampedro

Neben vielen Talenten, die bereits mehrfach am Projekt teilnahmen, fanden sich in den letzten Jahren auch weiterhin neue Teilnehmer. Bereits im Februar des Jahres seien alle Plätze für das Camp weg gewesen. „Auch 15 Flüchtlingskinder dürfen wir in diesem Jahr begrüßen“, so Tobias Richter, Gemeindepädagoge des Kirchenbezirks Löbau-Zittau. „Die Kinder kommen aus Syrien und Tschetschenien und sind begeistert beim Projekt mit dabei“, sagt Richter. Ein besonderes Erlebnis seien die gemeinsamen Abende, die die Jugendlichen allein selbstständig gestalten können und dabei auch sehr interessante kulturelle Dinge entstehen. Beispielsweise haben die Teilnehmer gemeinsam afghanisch gekocht, berichtet der 48-Jährige.

Doch das Hauptziel des Projekts ist es, miteinander ein Programm zu erarbeiten. Dafür üben die Teilnehmer in einzelnen Workshops miteinander verschiedene Techniken für die große Aufführung ein. Es finden sich Elemente wie Einradfahren, Vertikaltuchakrobatik, aber auch die Jonglage mit dem Diabolo. Maximilian Riedel ist einer der Workshopleiter, die mit den Kindern einstudieren, neu entwickeln und letztendlich auch aufführen. Der 29-jährige Sozialpädagoge aus Leipzig ist nun zum achten Mal im Dreiländereck und ist begeistert von den Leistungen seiner kleinen Studenten. „Es gilt mit den Requisiten zu spielen und auch neue Elemente für die Show zu entdecken“, erzählt er. „Genau das macht Spaß und macht Lust zum weiteren Ausprobieren.“ Diese brauchen die Teilnehmer auch, denn auf sie warten drei große Aufführungen vor Publikum. Im ausgeliehenen Zirkuszelt auf der Wiese an der Neiße wird dann ein von den Jugendlichen zusammengestelltes Programm vorgeführt. Am Montag- und Dienstagvormittag startet das Programm für Kindergärten und Horte, dann am Dienstagabend auch für zahlreiche interessierte Besucher. „Auch hier sagen viele Gäste, dass ein Zirkus nur mit Kindern einen ganz anderen Charme besitzt, als ein normaler Zirkus“, erzählt Tobias Richter. „Viele freuen sich immer auf eine tolle Vorführung.“

Ob es diese in den nächsten Jahren noch geben wird, ist ungewiss. Zwar gebe es bislang keine finanziellen Probleme, da der Bund mit dem Programm „Kultur macht stark“ einen Großteil abdeckt, doch die Planung ist für den Zirkuspädagogen stets eine Herausforderung. „Aber wir bemühen uns, dass es weitergeht, denn den Kindern macht es immer wieder viel Spaß“, so Richter. Nun geht es aber erst einmal in die letzten Vorbereitungen, damit in der Manege alles pannenfrei abläuft.

Abschlussaufführung, 4. Juni, 15.30 Uhr, Umweltbildungs- und Naturerlebniszentrum im Tierpark Zittau, Eintritt frei, Spenden erbeten