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Manche müssen noch warten – andere starten

Ein neues Restaurant, frische Eissorten, weitere Baustellen: Die Saison am Berzdorfer See beginnt mit Neuerungen.

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© Pawel Sosnowski/pawelsosnowski.c

Von Susanne Sodan

Was ein Spaziergang am See nicht alles bringen kann. Zum Beispiel eine neue berufliche Herausforderung. Carola Lehmann und Uwe Mutscher waren Anfang März an der Blauen Lagune. Dort sahen sie, dass das kleine Restaurant, die ehemalige „Hängematte“, leer stand. Carola Lehmann und Uwe Mutscher kennen sich sowohl in der Gastronomie als auch am See aus. Bis zur vergangenen Saison haben sie am Nordstrand einen Kiosk betrieben. „Am Nordstrand ist jetzt unser Vertrag regulär ausgelaufen“, erzählt Uwe Mutscher. Deshalb wurden er und Carola Lehmann aufmerksam, als sie sahen, dass das Restaurant an der Blauen Lagune nicht in Betrieb war. „Direkt am nächsten Tag nach unserem Spaziergang haben wir bei der Gemeinde angerufen“, erzählt Carola Lehmann. Um zu erfragen, wer für die Gastronomie am Strand zuständig ist. Seit dem 13. April sind es die beiden Görlitzer.

Blaue Lagune: Neuer Pächter und neuer Name fürs Restaurant

Gebaut hatte das Hochbau-Unternehmen Gläsel den kleinen Flachbau am Strand. Vergangenes Jahr war der Koch Rico Babatz der Pächter, zu Saisonende verließ er die Lagune aber wieder. Über den Winter wurde gerätselt, wer die Gastronomie nun weiterführen wird. Die Antwort: Der neue Pächter ist die Stöcker Hotel GmbH. Sie suchte nach Angestellten für das kleine Restaurant – als Carola Lehmann und Uwe Mutscher anriefen. „Wir haben uns zusammengesetzt und es hat gut gepasst“, erzählt Katrin Schmidt, Verwaltungsmitarbeiterin bei der Stöcker Hotel GmbH, schon seit 2012 einer der Akteure an der Blauen Lagune. Unter anderem hatte die Stöcker Hotel GmbH in den Vorjahren auch immer den kleinen Kiosk nahe dem Strandaufgang betrieben. Der soll auch dieses Jahr nicht leerstehen. In der Hochsaison wird er parallel zum Restaurant mit geöffnet, wie vergangene Saison auch. Die Speisekarte sieht ganz nach klassischem Strandbesuch aus: Es gibt Hotdog, Bratwurst, Hamburger, Pommes, Fischbrötchen, gefülltes Fladenbrot, Eis. „Alles regionale Produkte“, sagt Uwe Mutscher. In Zukunft soll es auch zwei, drei Tagesgerichte geben. Um die Speisen kümmert sich der Dritte im Bunde, der Koch Mike Bürger. „Außerdem suchen wir für den Sommer natürlich noch weitere Mitarbeiter“, erzählt Katrin Schmidt. Die Strandgastronomie soll im Vordergrund stehen, es sind aber auch Feiern im Restaurant möglich. Carola Lehmann hat bereits Buchungen für nächstes Jahr. Neu ist neben Pächter und Personal auch der Name: „Wir haben uns ganz einfach für ‚Blaue Lagune‘ entschieden“, sagt Katrin Schmidt.

Hafen Tauchritz: Viele Segler sind schon da, der Dampfer ist aber noch zu

25 Segelboote waren es vergangene Woche, die schon vertäut am Hafen lagen. Insgesamt hat der Görlitzer Großvermieter Kommwohnen bis jetzt rund 50 Anfragen von Bootsbesitzern nach einem Liegeplatz erhalten, teilt Geschäftsführer Arne Myckert mit. Und rund 50 Liegeplätze bieten die neuen Fingerstege am Hafen auch. Derzeit laufen die Vertragsabschlüsse. Mit der aktuellen Saison hat Kommwohnen den Betrieb des Hafens und auch des Hafenbistros in Eigenregie übernommen. Der Großvermieter hatte das Gebäude, das in seiner Form an einen Dampfer erinnert, auch gebaut und danach lange nach einem Betreiber gesucht, aber am Ende ohne Erfolg. Deshalb nun die Entscheidung für den Eigenbetrieb. Derzeit wird der Innenausbau fertiggestellt, gerade wird am Bodenbelag gearbeitet, „zudem warten wir auf die Lieferung der Bistroeinrichtung“, teilt Myckert mit. Der Betrieb soll noch im ersten Halbjahr starten.

Halbinsel am Ostufer: Morgens wird gebaut, abends wird getafelt

Gestartet ist derweil schon die Insel der Sinne. Der Bau der neuen Hotelanlage ist noch mitten im Bau. „Ab dem frühen Morgen ist bei uns Ballett“, erzählt Bauherrin Ina Lachmann. Aber das Restaurant ist bereits offen, der 1. Mai war der erste Öffnungstag. Große Werbung habe sie davor gar nicht gemacht, erzählt Ina Lachmann, „wir haben einfach die Tür geöffnet und ein Schild draußen hingestellt.“ Feiertag, gutes Wetter, viel Publikumsverkehr: „Es ist sehr gut angelaufen.“ Wegen der Bauarbeiten ist das Restaurant unter der Woche ab dem Spätmachmittag geöffnet, an den Wochenenden ab 11 Uhr, „und dann bis zum Sonnenuntergang.“

Deutsch-Ossig und Nordstrand: Neue Baustelle und neues Eis

Zwischen der Erlebnisgastronomie Carari und der Milchbar Görlitz tut sich gerade ein Graben auf. Im wahrsten Sinne. Die Stadt Görlitz und der Bergbausanierer LMBV lassen dort Leitungen verlegen. In den Boden kommen Wasser-, Abwasser- und Stromleitungen sowie Leerrohre für Breitband, erklärt Katharina Poplawski, Projektleiterin für den Berzdorfer See in der Europastadt Görlitz/Zgorzelec GmbH. „Zwischen Nordoststrand und Deutsch-Ossig wird ein Pumpwerk installiert“, erzählt sie. Erschließungsarbeiten, damit es mit dem Bebauungsplan weitergehen kann. Außerdem wird dieses Jahr zwischen Deutsch-Ossig und der Bahnbrücke eine Beleuchtung installiert. „Uns wird dieses Jahr eine Wanderbaustelle begleiten“, erzählt Katharina Poplawski. „Aber am Ende werden wir viel geschafft haben.“

Mit den aktuellen Arbeiten am Ufer ist Ralf Richter von Carari schon zufrieden. „Die Bauarbeiter geben sehr Obacht, dass wir und unsere Nachbarn unserem Geschäft weiter nachgehen können“, erzählt er. So sieht es auch Bernd Otto von der Milchbar Görlitz. Er musste wegen der Bauarbeiten zwar für zwei Tage schließen, die Zeit haben er und seine Frau Martina für die Erneuerung ihres Biergartens genutzt. Neues hat auch Nachbar Ralf Richter für seine Gäste, eine neue Eiskreation: Dieses Jahr zum Männertag gibt es Biereis. „Wir haben dafür ein helles Bier verwendet“, erklärt er. Wenn das Eis zum Männertag gut ankommt, soll es auch weiterhin angeboten werden. Betrunken wird man davon nicht. „Der Alkohol verfliegt im Herstellungsprozess.“ Wer aber trotzdem plötzlich Blasendruck verspüren sollte: Der Toilettencontainer am Strand ist in Betrieb. Dieser hatte einen Frostschaden im Winter davongetragen, der ist aber beseitigt, sagt eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung.